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Comic-Besprechung - Rip Kirby 1946-1947

Geschichten:
Rip Kirby - Die kompletten Comicstrips 1: 1946 - 1947
Autor: Alex Raymond, Ward Greene, Zeichner: Alex Raymond


Story:
Rip Kirby ist ein berühmter Privatdetektiv dem eines Morgens beim Öffnen der Tür eine weibliche Leiche in die Arme fällt. Das kann er natürlich nicht auf sich beruhen lassen und bekommt es bei den Ermittlungen mit gefährlichen Drogendealern zu tun. Aber auch eine gestohlene Formel und eine Reise auf eine schöne Insel bergen Gefahren.


Dieser Comic wurde mit dem Splash-Hit ausgezeichnet Meinung:
Der Zeichner und Autor Alex Raymond war schon in jungen Jahren ein Star der amerikanischen Comicbranche. Nicht zuletzt durch seine Serie Flash Gordon wurde er berühmt und stand finanziell deutlich besser da als viele andere seiner Kollegen. Beim Kriegseintritt der USA in den Zweiten Weltkrieg meldete sich Raymond freiwillig und wurde Soldat. Das brachte natürlich einen Karriereabbruch mit sich, denn als er zurückkehrte standen ihm manche erleichternden Vergünstigungen wie anderen Soldaten nicht zu, da er sich freiwillig gemeldet hatte. Zudem musste er feststellen, dass er an seiner eigenen Schöpfung, Flash Gordon, nicht mehr arbeiten konnte. Er hatte nicht die Rechte an der Figur und zeichnerisch wurde sie nun von einem anderen betreut. Das King Features Syndicate legte Raymond nahe, eine neue Serie zu schaffen. Man wollte einen Detektiv haben, denn solche Figuren waren gerade enorm erfolgreich. Raymond ließ sich überreden und handelte sogar einen für ihn äußerst günstigen Vertrag aus, den in der Art kaum je ein anderer Zeichner von Strips für Zeitungen in der Form bekommen hatte. Das war die Geburtsstunde von Rip Kirby.

Als eine Art Notlösung geboren, sollte der Detektiv in den amerikanischen Zeitungen nahezu 53 Jahre lang seine Fälle lösen und das obwohl nie farbige Sonntagsseiten hergestellt worden waren, was aufgrund der zeitlichen und arbeitstechnischen Belastung Raymonds nicht zu bewerkstelligen war, sondern „nur“ als täglicher Strip der nur wenige Panels beinhaltete. All diese Aspekte werden in dem interessanten Vorwort der Edition der Tagesstrips aus dem Bocola Verlag erwähnt. Die Aufmachung kann sich sehen lassen. Das Format ist zwar von der Breite her etwas unhandlich, bringt aber die filigranen Zeichnungen sehr gut zur Geltung und die Aufbereitung der Originale ist wie immer bei dem Verlag sehr gelungen. Aber es ist auch recht mutig. Rip Kirby zählt zwar als Klassiker des Zeitungscomics, nicht nur wegen der Laufzeit, ist aber hierzulande wenig bekannt. Jedenfalls deutlich weniger als etwa Terry und die Piraten, Little Nemo, Tarzan und Prinz Eisenherz. Dabei ist der Charakter durchaus interessant. Angelegt wurde er als eine Mischung aus einem sophisticated detective der Pfeife rauchend seine Fälle aus dem Sessel her löst und aus einem hard boiled Privatdetektiv der sich auch traut die Hände schmutzig zu machen, schnell mit der Waffe und flink mit den Fäusten ist. Kirby wirkt dadurch etwas zu talentiert und scheint kaum Schwächen zu haben. Er ist schlau, nicht nur ist er als Detektiv bekannt, sondern auch ein renommierter Wissenschaftler, stark und ein guter Schütze, sondern hat auch einen Schlag bei den Frauen, spielt Golf und wirkt einfach wie der typische nette amerikanische junge Mann. Das kann zu einem Nachteil werden wenn er aufgrund seiner Vielseitigkeit und Nettigkeit einfach langweilig wirken kann. Aber er hat auch seine Schwächen. So etwa lässt er sich oft von Frauen um den Finger wickeln, zudem ist er nicht ein Genie wie Sherlock Holmes, sondern hat die Fälle nicht direkt durchblickt, sondern muss durchaus tatkräftig agieren und sich seine Spuren suchen. Dabei droht ihm oftmals die Zeit davon zu laufen was die Spannung der Geschichten deutlich erhöht.

Diese sind keine klassische Whodunnit Storys, ein Mord geschieht und der Täter wird ermittelt, sondern beinhalten etwa den Diebstahl einer wissenschaftlichen Formel. Da die Leserinnen und Leser immer auch andere Perspektiven lesen können, so etwa die Sichtweisen mancher Verbrecher und Parallelmontagen existieren, haben die Strips eine hohe Dynamik und Spannung. Auch wenn man sich hier noch ein bisschen den Weg sucht, ist der Held trotz seiner vielen Talente sympathisch, da er sich auch einmal irren kann oder hilflos wirkt. So ist es auch erstaunlich wie die einzelnen Storys miteinander verzahnt werden und die letzte die hier leider mittendrin abbricht, aber es war der letzte Tagesstrip des jeweiligen Jahres, eindeutig auch dem Abenteuergenre zuzurechnen ist. Zudem sind die Zeichnungen sehr elegant. Nicht nur Fans, sondern auch diejenigen die mal einen Klassiker neu entdecken wollen, sollten hier zugreifen.


Fazit:
Auch wenn die Strips aus den Jahren 1946 und 1947 stammen, so wirken sie doch nicht angestaubt, sondern vermögen zu fesseln.


Rip Kirby 1946-1947 - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Rip Kirby 1946-1947

Autor der Besprechung:
Jons Marek Schiemann

Verlag:
Bocola

Preis:
€ 25,90

ISBN 10:
3946842119

ISBN 13:
978-3946842118

156 Seiten

Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

Positiv aufgefallen
  • detailreiche Zeichnungen
  • Atmosphäre und Spannung
  • sympathischer Held
Negativ aufgefallen
  • einige Stereotypen
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic
Bewertung:
1
(1 Stimme)
Bewertung
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Rezension vom: 21.07.2018
Kategorie: Alben
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