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Comic-Besprechung - Meine Mutter war eine schöne Frau

Geschichten:
Autorin, Zeichnerin: Karlien de Villiers

Story:
Als Karla nach zwei Jahren im Ausland wieder nach Hause - nach Südafrika - kommt, wird sie von ihrem Vater abgeholt. Der Empfang ist merkwürdig kühl, die Frau ihres Vaters ist ausgesprochen reserviert und schnell stellt sie fest, daß nicht nur die Gitter vor den Fenstern neu sind. Karla macht sich auf die Suche nach ihrer Schwester Natalie. Als sie sich endlich treffen, steht eine heruntergekommene junge Frau vor ihr, die ihr gesamtes Geld für Drogen durchgebracht hat. Wie konnte es soweit kommen? Karla erzählt die Geschichte ihrer Familie, der Eltern, der Kinder, die in einem gut situierten Umfeld leben und aufwachsen. Doch der Schein trügt. Die Eltern streiten häufig, unterschiedliche politische und kirchliche Grundeinstellungen prallen immer häufiger aufeinander.

Neben den familiären Problemen, die zur Scheidung führen, steht immer mehr der politische Wandel im Mittelpunkt, der 1984 mit der Wahl Bothas zum Präsidenten einen neuen Höhepunkt erreicht. Unterschiede von Weißen untereinander und zu den Farbigen werden immer deutlicher und gleichzeitig verwirrender für die noch jungen Mädchen. Auf der einen Seite werden Unruhen mit Farbigen von der weißen Polizei brutal beendet, auf der anderen Seite sehen sie Bill Cosbys heile Familienwelt im TV, die ihnen völlig andere Schwarze zeigen. Als dann Karlas Mutter stirbt, bleibt nur noch der Vater, der seit Jahren mit seiner neuen Freundin Anna zusammenlebt - doch Familie ist dann nicht mehr.

Meinung:
Karlien De Villiers erzählt in ihrem autobiographischen Comic-Roman von der Kindheit eines weissen Mädchens im Südafrika der 80er Jahre.

In Rückblicken bekommt man immer mehr Details, vom Aufwachsen Karlas in einer glücklichen Familie bis hin zu der endgültigen Zerrüttung, die mit dem Krebstod der Mutter endet. Karlien gelingt es, diesen Zerfall der Familie mit dem beginnenden Untergang des Apartheid-Regimes zu verschmelzen.

Sehr einfühlsam erzählt Karlien, wie die Kinder immer mehr mit der Situation in der eigenen Familie und den Zuständen in Südafrika konfrontiert werden. Und das ist wirklich gut gemacht.

Soll man da kritisieren, daß die Zeichenkunst von Frau De Villiers etwas zu wünschen übrig lässt? Man sollte vermutlich nicht. Es gibt genügend Beispiele, die ähnlich gelagert sind. Ausdrucksstarke Geschichten, gepaart mit einfachen Zeichnungen: Satrapi´s "Persepolis", Sacco´s "Palästinensa" und nicht zuletzt Spiegelmann´s "Maus". Fragt man sich eigentlich nur, warum solche eindringlichen Geschichten scheinbar immer nur in Krisengebieten entstehen können.


Fazit:
Eindringliche Geschichte, die eine autobiographische Geschichte mit der südafrikanischen Historie verschmilzt.

Meine Mutter war eine schöne Frau - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Meine Mutter war eine schöne Frau

Autor der Besprechung:
Stephan Schunck

Verlag:
Arrache Coeur

Preis:
€ 24,00

ISBN 10:
3-907055-99-3

96 Seiten

Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

Positiv aufgefallen
  • Realität
  • Erschütterung
  • Bewegend
Negativ aufgefallen
  • Zeichenstil - aber s. Text
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic
Bewertung:
1.22
(9 Stimmen)
Bewertung
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Rezension vom: 30.04.2006
Kategorie: One Shots
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