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Comic-Besprechung - Die Offenbarung

Geschichten:
Revelations 1-6
Autor: Paul Jenkins, Zeichner: Humberto Ramos, Farben: Leonardo Olea, Edgar Delgado, Edgar Clement


Story:
Charlie Northern ist Atheist aus Überzeugung. Seine Eltern wurden einst ermordet und seitdem bringt er es nicht mehr fertig zu glauben. Doch nun soll er ausgerechnet den Mord an Kardinal Richleau aufklären, der im Vatikan aus seinem Fenster gestürzt und auf einem Zaun gelandet ist. Sein alter Freund Marcel LeClair, der ebenfalls Kardinal ist, bittet ihn darum in den Vatikan zu kommen. Doch dort hat er es nicht nur mit einem Mordfall, sondern mit etwas viel Größerem zu tun. Etwas, wofür er eigentlich seinen Glauben bräuchte...

Meinung:
Paul Jenkins wird sich sicher ein Stück weit von Geschichten inspirieren hat lassen, die ebenfalls Mysterien im Vatikan zum Thema haben. Doch man muss einfach einmal sagen, dass seine Geschichte etwas ganz Neues, etwas sehr Gutes ist. Wenn auch mit durchaus bekannten Elementen. Besonders Charlie Northern ist ihm gelungen. Ein nicht-glaubender ehemaliger Detective von Scotland Yard, den nichts so leicht aus der Ruhe bringt und der sich gekonnt mit Allem und Jedem im Vatikan anlegt, das ist ein perfekter Kunstgriff. Ihm dabei zuzusehen, wie er die altehrwürdigen Institutionen von unten her aufrollt und keinen Respekt zeigt, das macht ihn schon sehr sympathisch. Er reagiert so, wie viele von uns gerne reagieren würden, aber auf Grund von Diplomatie und Taktgefühl dies nicht tun. Er ist dabei Dreh- und Angelpunkt der Geschichte und erinnert in seinen sarkastischen Bemerkungen an einen Bruce Willis in seinen besten Tagen.

Daneben hat aber Jenkins auch eine sehr dichte und sehr gute Geschichte aufgebaut. Überall stecken versteckte Hinweise, die der Leser auch gerne einmal übersieht und dann irgendwann bemerkt, dass das ja schon gesagt wurde. Dazu gibt es viele überraschende Wendungen, bei denen Jenkins auch nicht davor zurückschreckt, eine Hauptperson zu töten. Das tut der Geschichte richtig gut und ermöglicht den Aufbau eines perfekten Spannungsbogens. Einen kleinen Hänger gibt es dann allerdings doch noch zu vermelden. Der Schluß der Geschichte hätte durchaus spritziger, actionreicher sein können. Aber vielleicht hat Jenkins hier auf eine mögliche Fortsetzung der Geschichte geschielt. Das wiederum ist ein wenig schade und so bleibt beim Leser ein wenig ein schaler Beigeschmack zurück.

Grafisch gesehen ist der Band eine Augenweide. Nun sicher, einige Leser werden sich mit Ramos Zeichenstil nicht anfreunden können. Aber er passt einfach perfekt auf die Geschichte und spielt gekonnt mit den Perspektiven und auch den Hintergründen. Humberto Ramos hat merklich viel Arbeit in die Recherche gesteckt und lässt Rom sehr schön in Comicform entstehen. Und wie gut er ist - und wie sehr er seinem eigenen Stil folgt - sieht man in ein paar wenigen Szenen, wenn ein realistischer Zeichenstil durchblitzt. Er arbeitet mit einer Form der Übertreibung bei den Charakteren, die der Geschichte einfach dienlich ist.


Fazit:
Mystery vom Feinsten mit einem Hauch Hölle und einer wundervoll charakterisierten Hauptperson. Die Offenbarung hat durchaus Potential für einen Hollywood-Thriller. Alleine es fehlt ein spritziges Ende.

Die Offenbarung - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Die Offenbarung

Autor der Besprechung:
Bernd Glasstetter

Verlag:
Carlsen

Preis:
€ 18,00

ISBN 10:
3-551-74125-5

ISBN 13:
978-3-551-74125-7

144 Seiten

Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

Positiv aufgefallen
  • Ausgeklügelte Story
  • Viele überraschende Wendungen
  • Perfekt abgestimmte Zeichnungen
Negativ aufgefallen
  • Das Ende könnte spritziger sein
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic
Bewertung:
2.17
(6 Stimmen)
Bewertung
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Rezension vom: 20.05.2006
Kategorie: One Shots
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