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Comic-Besprechung - Death Note 1

Geschichten:
Page 1 - 7
Autor: Tsugumi Ohba, Zeichner: Tsugumi Ohba, Tusche: Tsugumi Ohba


Story:
Aus Langeweile deponiert der Todesgott Ryuk ein Notizbuch in der Menschenwelt: Wer es findet und die Namen beliebiger Personen einträgt, verurteilt diese zum Tod.
Es ist ausgerechnet der Spitzenschüler Light Yagami, der es findet und damit zu spielen beginnt. Als Light begreift, welche Macht ihm in die Hände gelegt wurde, beginnt er damit, Japan und den Rest der Welt von Verbrechern zu säubern. Schon bald glaubt er, dies wäre sein Auftrag und er verdiene Respekt, als wäre er ein gottgleiches Wesen.
Lights Aktionen sorgen schon bald für weltweite Unruhe, so dass ein Spezialagent auf den Fall angesetzt wird. Dem geheimnisvollen L gelingt es, allein durch seine Kombinationsfähigkeit eine Menge über Light herauszufinden. Um von seiner wahren Identität abzulenken, muss dieser sich allerlei einfallen lassen, um den Gegenspieler zu verwirren.
Ryuk, der durch das Notizbuch zu Lights ständigem Begleiter wurde, ist begeistert. So viel Spaß hat er nicht erwartet… 


Meinung:
"Death Note" spielt mit einem beliebten Thema: Was wäre, wenn jemand die Welt von allen Übeltätern befreien könnte? Wohl niemand empfindet Mitleid mit Mördern - sei es der kleine Gauner, der wegen einer Flasche Schnaps die Kassiererin niedersticht, die ihn aufhalten wollte, sei es ein fanatischer Politiker oder der Anführer einer militanten Organisation, die skrupellos Zivilisten töten, um ihre Ziele durchzusetzen. Wäre die Welt ohne solche Subjekte nicht viel besser dran?
Aber wo zieht man die Grenze zwischen einem Unfall mit Todesfolge, Selbstverteidigung und geplantem Mord? Welche weiteren Straftaten würden die Auslöschung eines Lebens legitimieren? Besteht dabei nicht die Gefahr, dass irgendwann schon geringste Gesetzesübertretungen dramatische Strafen zur Folge haben werden? Wie geht der Vollstrecker mit seiner Macht um? Entscheidet er gerecht oder missbraucht er seine Möglichkeiten?
Dass diese Bedenken berechtigt sind, wird durch eine der Hauptfiguren, Light, deutlich. Er stammt aus einer gut situierten Familie, bekommt in der Schule nur Bestnoten, ist beliebt und hat keine Probleme - dafür jedoch reichlich Langeweile. Dieser Background fußt auf der Tatsache, dass es nicht zwangsläufig Jugendliche aus den untersten Schichten sind, die auf Grund ihrer sozialen Situation kriminell werden, sondern dass auch jene in die Spirale von Gewalt und Verbrechen rutschen können, die eigentlich keine Veranlassung dazu haben; ihre Triebfedern sind Langeweile, Neugierde, Geltungsdrang, Arroganz.
So ist der angepasst wirkende Light (Licht, steht hier aber für ‚wachen Verstand') tatsächlich ein kaltschnäuziger Intellektueller, der sich schon bald anmaßt, Gott zu sein. Der Reiz, das Death Note (Notizbuch des Todes) zu benutzen, wird noch größer, als er in L (über die Bedeutung dieses Buchstabens darf noch spekuliert werden) einen gleichwertigen Gegner findet. Zwischen beiden beginnt ein Duell auf geistiger Ebene, bei dem die Menschen wie Schachfiguren eingesetzt werden. Es scheint, als kennen beide keine Skrupel, als wäre Leben und Tod nur ein Spiel für sie.
Zwar tritt L, den keiner kennt, in Erscheinung, doch sein Gesicht wird nicht gezeigt. Auch über seine wahren Motive wird nichts verraten. Doch es gibt noch mehr Rätsel, darunter der Verbleib eines zweiten Death Note, das sich in Ryuks Besitz befand oder noch immer befindet.
Für einen Shonen-Manga ist "Death Note" erstaunlich systematisch aufgebaut und mit interessanten, sich entwickelnden Charakteren besetzt. Das findet man eher selten (z.B. "Kenshin"). Dadurch ist die Serie auch für Leserinnen ausgesprochen reizvoll. Statt kruder Komik und übertriebenen Action-Szenen bietet die Reihe eine spannende, nachvollziehbare Geschichte und ist überdies sehr schön gezeichnet. Die Mischung aus Fantasy und softem Horror wird zweifellos schnell ihre Fans finden.
In den USA wird derzeit ein Real-Film nach der Manga-Vorlage gedreht, auf den man gespannt sein darf.


Fazit:
"Death Note" beginnt als ‚What if'-Geschichte und zieht die Leser schnell in den Bann: nicht durch Action sondern durch eine eher ruhige Handlung, die vom Intellekt der beiden Hauptfiguren bestimmt wird. Es kollidieren zwar wieder einmal Gut und Böse, aber diese Begriffe sind ohnehin relativ, und noch ist nicht absehbar, wer von den Kontrahenten letztlich welche der Rollen bekleiden wird. Mit Ryuk ist eine Wild Card dabei; er kann den Ausgang des Konflikts jederzeit beeinflussen, sollte er sich noch im Besitz des zweiten Death Note befinden. Die Serie ist derzeit eines der neuen Highlights im Programm von Tokyopop.


Death Note 1 - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Death Note 1

Autor der Besprechung:
Irene Salzmann

Verlag:
Tokyopop GmbH

Preis:
€ 6,50

ISBN 10:
3-86580-611-2

ISBN 13:
978-3-86580-611-6

195 Seiten

Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

Positiv aufgefallen
  • ansprechende, klare Zeichnungen
  • interessante Charaktere
  • spannende Story
Negativ aufgefallen
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic
Bewertung:
1
(6 Stimmen)
Bewertung
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Rezension vom: 04.11.2006
Kategorie: Death Note
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