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Comic-Besprechung - I.N.R.I. 2: Die rote Liste

Geschichten:
INRI: La liste rouge
Autor: Didier Convard, Zeichner: Denis Falque, Pierre Wachs, Kolorierung: Paul

Story:
Kardinal Montespa ist nach dem Anschlag auf sein Leben schwer gezeichnet. Seine rechte Hand hat er verloren und mit ihr auch den Ring, der eines der Zeichen enthielt, die Jesus einst benutzt hat, um sich und seinen Körper der Verwesung zu widersetzen. Doch Montespa kann nicht zur Ruhe kommen, denn in den Katakomben des Vatikans ereignet sich ein Wunder: Der Körper von Jesus beginnt sich zu regenerieren, selbst das Gehirn ist dabei wieder Neuronen zu produzieren. Zurück im Mittelalter begleiten wir De Payns, wie er das endgültige Grab Christi vorbereitet. Aber die Gefahr lauert aller Orten und der Mönch mit der Axt kommt ihm und der ersten Loge immer näher...

Dieser Comic wurde mit dem Splash-Hit ausgezeichnet Meinung:
Man kann es vorab unverblümt sagen: Didier Convard schafft es, seine bisherige Arbeit mit dem vorliegenden Band noch einmal zu toppen. Geradezu atemlos jagt er den Leser von einem Spannungsmoment zum Nächsten, lässt ihn kaum Luft holen und schafft es dennoch noch einfach so nebenher eine Geschichte zu erzählen. Eine Geschichte, die augenscheinlich bis ins Detail geplant ist. Die Palingenese des Körpers von Jesus wird sicher weiter fortgesetzt. Zum Ende des Zyklus wird sicher die Frage beantwortet, was Jesus dann tun wird. Und so entsteht ein eigenständiger Spannungsbogen in der Erzählung der Gegenwart.

Spannend ist auch die Frage, wie die erste Loge weiter vorgeht, um das Geheimnis Christi zu bewahren. Dass es ihnen gelingt steht außer Frage und ist in der ersten Serie nachzuvollziehen, denn da wurde der Leichnam von Didier Mosèle gefunden. Doch der Weg dorthin ist das Interessante und Spannende, was sicher auch in den kommenden Ausgaben vorangetrieben wird. Covard läßt trotz der Einschränkungen eines Prequels - der Ausgang der Geschichte ist zwangsläufig schon bekannt - keine Langeweile aufkommen. Wichtigste Grundregel ist dabei ein Spannungsbogen, der alles andere zusammen hält. Und der wird von Convard sehr sorgfältig aufgebaut. Er nimmt dabei vor allem zur Hilfe, dass im Mittelalter die Menschen sehr gläubig waren und die Kirchenoberen lange nicht so integer, wie es dies heutzutage den Anschein hat. In- und außerhalb der Kirche wurde betrogen und gemordet, und die Bevölkerung konnte sich nie sicher sein, ob und wem sie vertrauen konnte. Außerdem waren viele Menschen der Kirche gegenüber geradezu hörig, aus Angst, nach dem Tod in der ewigen Verdammnis der Hölle zu landen. Da die Menschen im Mittelalter allgemein eine , im Vergleich zu heute, kurze Lebenserwartung hatten, war es für sie umso wichtiger ihre Seele möglichst rein zu halten. Convard nimmt die Elemente von Betrug und hoher Gewaltbereitschaft, gepaart mit der Hörigkeit gegenüber der Kirche auf und baut sie perfekt in seine Geschichte ein. So entsteht ein authentisches Bild des Mittelalters. Wie gut Convard seinen Band plant, zeigt sich im Tod eines Pfarrers, der sich gerade noch zu De Payns schleppen kann. Denn dessen Grab wird später zur Zwischenruhestätte für Jesus Körper und somit zu einem Handlungsbogen, der sich über mehr als 30 Seiten erstreckt.

Zeichnerisch gesehen ist dieser Band wieder eine Augenweide. Die realistischen Bilder von Mittelalter und Gegenwart, die Denis Falque dem Leser auf das Papier zaubert, ziehen jeden in ihren Bann. Neben der authentisch wirkenden Geschichte ist es seine Arbeit, die den Band zu einem Highlight in jeder Comicsammlung werden lässt.

Etwas, was in die Endwertung nicht einfließen wird, aber nicht unerwähnt bleiben sollte, ist die Tatsache, dass leider einige Rechtschreibfehler1 in den Sprechblasen zu finden sind. Das ist nicht das übliche Niveau von Comicplus und es bleibt zu hoffen, dass das nur ein Ausrutscher war. Jedenfalls hat der Lektor relativ schlampig gearbeitet.

Fussnote 1 – Die Fundstellen der Rechtschreibfehler und die Korrektur in Klammern:
Seite 17: „... weil Ihr der Eizige seid...“ (...weil Ihr der Einzige seid...)
Seite 21: „In Wald des Orients wird es uns nicht...“ („Im Wald des Orients wird es uns nicht...“)
Seite 26: „Ein Pfarrer mir einer schrecklichen Wunde...“ („Ein Pfarrer mit einer schrecklichen Wunde..“)
Seite 26: „Da, der bin ich.“ („Ja, der bin ich.“)
Seite 31: „...in einem geheinen Buch...“ („...in einem geheimen Buch...“)
Seite 34: „Er gibt derzeit viele solche Überfälle.“ („Es gibt derzeit viele solche Überfälle.“)


Fazit:
Eine sehr gute Fortsetzung, die für die weiteren Bände sehr viel Spannung verspricht. Comicplus sollte allerdings die Flüchtigkeitsfehler abstellen.

I.N.R.I. 2: Die rote Liste - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

I.N.R.I. 2: Die rote Liste

Autor der Besprechung:
Bernd Glasstetter

Verlag:
comicplus+

Preis:
€ 12,00

ISBN 10:
3-89474-163-5

56 Seiten

Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

Positiv aufgefallen
  • Eine sehr gute Geschichte
  • Hohe Spannung
  • Fantastische Zeichnungen
Negativ aufgefallen
  • Leider ein paar Lektorenfehler
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic
Bewertung:
1
(7 Stimmen)
Bewertung
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Rezension vom: 05.11.2006
Kategorie: Das Geheime Dreieck
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