Comic-Besprechung - Mär 6

Geschichten:
Akt: 53-63
Autor: Nobuyuki Anzai, Zeichner: Nobuyuki Anzai, Tusche: Nobuyuki Anzai

Story:
Die dritte Schlacht der War Games ist eröffnet. Ginta und seine Freunde stehen zwielichtigen Schachsoldaten gegenüber und müssen ihr Kampfgeschick diesmal in einer Kampfarena mitten in einem Vulkanfeld unter Beweisstellen. Werden die Mär-Krieger die Auseinandersetzungen siegreich für sich entscheiden können oder muss der erste von ihnen sterben? Und wer ist der tollpatschige Schachsoldat Rolan, der nach seinem Aussehen und Auftreten eigentlich kein Wässerchen trüben dürfte?


Meinung:
"Mär" erinnert vom Plot und der Darstellung der Kämpfe stark an ein Videospiel oder Card Game a lá "Pokemon" oder "Yu-gi-oh", indem die Charaktere sich nicht direkt bekämpfen, sondern jeweils ihren Ärm für sich Kämpfen lassen. Die Mangaserie besticht durch ihre sympathischen und liebenswerten Protagonisten, die den Leser schnell für sich zu gewinnen wissen. Viele Figuren kommen mysteriös daher und scheinen nicht immer das zu sein, was sie auf den ersten Blick darstellen. Das macht den Fortgang und die Beziehungsebene zwischen Ginta & Co. interessant und hält den Leser bei der Stange. Die Kämpfe sind zwar nett dargestellt und fördern auch die Charakterentwicklung jedes einzelnen, sind aber nicht wirklich der ausschlaggebende Punkt, um dabei zu bleiben, obwohl diese stark fokussiert werden und den Großteil des Geschehens ausmachen. Löblich zu erwähnen wäre, dass keine der einzelnen Auseinandersetzungen endlos in die Länge gezogen wird, wie es Vorgängerserien mit ähnlicher Thematik gerne mal Kapitelweise durchgezogen haben. Knackig und präzise kommen die Panels daher.
Wunderschönes Artwork, das sowohl attraktive Charas in Szene setzte als auch mit SD-Einwürfen brilliert umrahmt die Fantasywelt, in die es Ginta verschlagen hat.
Humorvolle Szenen lockern immer wieder die Handlung auf, die meist fröhlich, dann wieder spannend und actionreich daherkommt.
Die Serie scheint auf den ersten Blick hauptsächlich ein jüngeres Publikum anzusprechen, die humorvollen Gags und Dialoge richten sich aber eindeutig an die Älteren. Eine Szene, in der Jack seine Gegnerin mit Hilfe von Fliegenpilzen besiegt ist sogar ein wenig bedenklich. Es wird ausführlich erklärt, dass der Verzehr von diesen Pilzen zu Halluzinationen führen kann und, wenn man "gut drauf kommt", sich wie Gott im Himmel fühlt. "Wenn man schlecht drauf kommt" leidet man jedoch an bösen Nebenwirkungen, die tödlich enden können. Das Thema Droge wird zwar nicht glorifizierend in Szene gesetzt, aber auch nicht mit dem nötigen, kritischen Blick und erhobenen Finger aufgegriffen.
Im krassesten Fall, könnte der Leser, aufgrund dieser Szene, inspiriert sein und vielleicht auf dumme Gedanken kommen. So etwas muss in einem Comic, der auch von den ganz jungen Lesern erworben werden kann nicht sein.


Fazit:
"Mär" ist gut inszenierte, kurzweilige Mangalektüre, die unterhält. Nicht besonders anspruchsvoll, aber nett anzuschauen, liebenswert und spaßig.

Mär 6

Autor der Besprechung:
Brigitte Schoenhense

Verlag:
Egmont Manga

Preis:
€ 5,00

ISBN 10:
3-7704-6453-2

ISBN 13:
978-3-7704-645-1

181 Seiten