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Comic-Besprechung - Kenshin 8

Geschichten:
Kapitel 58 - 66
Autor: Nobuhiro Watsuki, Zeicher: Nobuhiro Watsuki, Tuscher: Nobuhiro Watsuki


Story:
Nachdem Makoto Shishio, dessen Ziel es ist, die Meiji-Regierung zu stürzen, einen hohen Politiker ermorden ließ, erkennt Kenshin die Notwendigkeit, diesen mächtigen Gegner zum Wohle Japans auszuschalten. Er verlässt Tokio allein, um zu verhindern, dass seine Freunde die nächsten Opfer Shishios werden. Nach dem traurigen Abschied hat sich Kaoru völlig apathisch zurückgezogen. Ausgerechnet ihre Rivalin Megumi spricht ihr den nötigen Mut zu, Kenshin zusammen mit Yahiko zu folgen. Während der Abwesenheit seiner Bewohner kümmert sich Megumi um den Dojo und findet dort zu ihrem Entsetzen einen von Kenshins Feinden vor: Aoshi Shinomori. Als sie sich weigert, ihm zu verraten, wo sich Kenshin befindet, ist es der verschlagene Saitou, der Aoshi erzählt, dass der Gesuchte nach Kioto aufgebrochen ist. Aoshi tritt nun ebenfalls die weite Reise an und wird prompt von Shishio umworben, der Jupon Gatana, seiner Truppe, beizutreten. Derweil ist Sanosuke zu tiefst verletzt, weil Kenshin ohne ihn gegangen ist. Auch er beschließt, nach Kioto zu wandern – um erst den Freund zu verprügeln und ihm anschließend zu beweisen, dass er ein nützlicher Mitstreiter ist. Saitou erahnt Sanosukes Pläne und will ihn aufhalten. Zwangsläufig kommt es zu einem zweiten Duell der beiden, und obwohl Saitou diesmal nur mit den Fäusten kämpft, scheint Sanosuke erneut eine Niederlage hinnehmen zu müssen. Unterwegs lernt Kenshin die wehrhafte Misao Makimachi kennen. Als er erfährt, dass sie ein Mitglied der Oniwanbanshu ist und nach Aoshi sucht, bringt er es nicht übers Herz, ihr vom traurigen Schicksal ihrer Freunde (Bd. 4) zu erzählen. Doch Misao lässt sich nicht abschütteln und will ihn dazu zwingen. Das Zanken nimmt ein jähes Ende, als sie in einem abgelegenen Dorf auf Shishios Leute stoßen. Die Gräuel, die sich hier abspielen, drohen ganz Japan, falls dieser gefährliche Mann nicht aufgehalten wird. Es kommt zum Kampf ...

Meinung:
Nur wenige Mangas haben eine so komplexe Handlung und so detailliert aufgebaute Charaktere, die Klischees vermeiden, wie „Kenshin“. Zum engsten Freundeskreis um die Titelfigur sind nun weitere interessante Protagonisten gestoßen, und es bilden sich mehrere Handlungsebenen heraus, die alle Einfluss haben auf den weiteren Verlauf der Ereignisse. Selbst scheinbare Nebensächlichkeiten wie die Handgranaten, die Sanosuke von seinem Freund Katsu bekam, oder Saitous offensichtlicher Verrat an seinem Verbündeten Kenshin, indem er Aoshi den Aufenthaltsort des Gesuchten mitteilt, sind sorgfältig bedacht und wichtige Teile des Puzzles. Im Mittelpunkt dieses Bandes stehen die Gefühle von Kenshins Freunden, wie jeder auf seine Weise damit umgeht, dass Kenshin sie verlassen hat, und welche Motive den Einzelnen bewegen, ihm zu folgen: Kaoru ist deprimiert, aber aus Liebe findet sie die Kraft, die Reise anzutreten, um sicherzustellen, dass Kenshin zu ihnen zurückkehrt. Megumi springt über ihren eigenen Schatten und bestärkt Kaoru in ihrem Entschluss, denn sie weiß, wem Kenshins Herz gehört – für sein Glück ist Megumi bereit zu verzichten. Yahiko kompensiert seine Enttäuschung damit, dass sich seine Sorge auf Kaoru fokussiert. Sanosuke ist wütend und gekränkt, weil er zurückgelassen wurde wie überflüssiger Ballast. Saitou gießt zusätzlich Öl ins Feuer, indem er deutlich macht, dass Kenshin so handeln musste, um nicht die Mission zu gefährden – denn Sanosuke ist für Shishio kein ernstzunehmender Gegner und wäre somit als Schwachpunkt das erste Ziel bei einer Attacke. Nun will Sanosuke erst recht zeigen, dass man ihn unterschätzt und er ein wertvoller Helfer ist. Die Beziehung Sanosuke-Saitou (the rooster and the wolf, der Hahn und der Wolf von Mibu) ist eine der interessantesten in der Serie. Zwischen beiden entwickelt sich eine Art Hassliebe. Saitou erteilt Sanosuke eine Lektion, durch die dieser einsieht, dass seine limitierten Fähigkeiten tatsächlich nicht ausreichen, um einem Feind wie Shishio gegenüberzutreten. Überdies bewundert Sanosuke starke Männer wie Kenshin und Saitou, die die blutige Bakumatsu-Zeit überlebt haben und halfen, eine neue Ära einzuleiten, und möchte ihnen nacheifern. Umgekehrt ist Saitou widerwillig beeindruckt von Sanosukes starkem Willen, Durchhaltevermögen und schneller Auffassungsgabe, so dass er ihn anzuleiten versucht, nicht nur um ihn zu einem brauchbaren Verbündeten zu formen, sondern auch um sein Leben zu bewahren. Obwohl Saitou andere skrupellos für das Erreichen seiner Ziele einsetzt, hat er ehrbare Motive und sorgt sich – insgeheim – um das Wohlergehen seiner Partner. Mit Aoshi ist eine beliebte Figur in die Handlung zurückgekehrt. Da Misao (Spitzname: itatchi, weasle-girl) als neue Verbündete von Kenshin eingeführt wird, ist ein Konflikt zwischen Aoshi und ihr sowie der Oniwabanshu in Kioto vorprogrammiert, ihre Hingabe an den langjährigen Freund wird auf eine harte Probe gestellt. Misao ist das krasse Gegenstück zu Aoshi: temperamentvoll und fröhlich – durch sie wird die ernste Handlung aufgelockert, sie ersetzt an Kenshins Seite Kaoru und Yahiko. Nobuhiro Watsuki baut den Spannungsbogen weiter auf. Viele Andeutungen und offensichtliche Problematiken lassen den Leser neugierig auf die Fortsetzung warten – auf das, was den Helden auf ihrer Reise zustoßen wird und natürlich auf die erste Begegnung zwischen Kenshin und Shishio, der endlich einen kurzen Auftritt hat. Wer historische, atmosphärisch dichte Mangas mit faszinierenden Charakteren und genau der richtigen Mischung aus Action, Romantik und Humor mag, bekommt in „Kenshin“ wirklich alles geboten, was er sucht. Neben dem Manga sind auch die sechs Artbooks (bislang nur in Jap.), die 95-teilige TV-Serie, der Movie und die beiden OVAs zu empfehlen (auf DVD in Jap. und Engl.).

Kenshin 8 - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Kenshin 8

Autor der Besprechung:
Irene Salzmann

Verlag:
Egmont Manga

Preis:
€ 4,99 Euro

ISBN 10:
3-89885-449-3

192 Seiten

Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

Positiv aufgefallen
  • detailreiche, dynamische Zeichnungen
  • eine komplexe Handlung mit mehreren Ebenen und faszinierende Charaktere, die nachvollziehbare Motive haben
  • der Mangaka vermeidet gängige Klischees und wartet mit immer neuen überraschenden Wendungen auf
Negativ aufgefallen
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic
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Rezension vom: 26.04.2002
Kategorie: Kenshin
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