Comic-Besprechung - Mad Love Chase 1

Geschichten:
Vol. 1 - 5 + Extras
Autor, Zeichner, Tusche: Kazusa Takashima

Story:
Kaito, der Sohn des Höllenfürsten und Kronprinz, entzieht sich der Vermählung mit einer Dämonin, die er nicht liebt, indem er auf die Erde flieht und sich dort als ganz normaler Highschool-Schüler mit Namen Yamato ausgibt. Um ihn vor Entdeckung zu schützen, steht ihm die Katze Rebun zur Seite, die gleichfalls eine menschliche Identität annimmt. Auch von einem seiner Verfolger, der nicht ahnt, mit wem er es in Wirklichkeit zu tun hat, bekommt Yamato immer wieder Hilfe. Mehr als nur einmal rettet Taiki, getarnt als ein Mitschüler, seinen Freund.
Tatsächlich ist Taiki nicht der einige Abgesandte des Höllenfürsten und Yamato auf der Spur. Während die einen noch Zweifel haben, ob der freundliche Junge tatsächlich mit dem Gesuchten identisch ist, sind die anderen absolut davon überzeugt. Ein Tattoo auf dem Rücken kann Klarheit verschaffen, doch zuvor muss Yamato erst einmal gefasst und ausgezogen werden…


Meinung:
"Mad Love Chase" verknüpft Fantasy-Elemente mit dem in Japan beliebten Schüler-Milieu. Dafür greift Kazusa Takashima auf die Mythen um den Höllenfürsten zurück, dessen Sohn in die Menschenwelt geflohen ist, um sich seinen Pflichten zu entziehen und Spaß zu haben. Diesen hat der Protagonist auch, denn humorige Szenen und Klamauk stehen im Vordergrund. Romantische Momente inklusive Yaoi-Support sind eher Nebensache.
Bd. 1 stellt die wichtigsten Akteure vor: Yamato alias Kaito ist der gesuchte Höllenprinz, Dr. Haga alias Rebun seine Vertraute. Ihnen gefolgt sind Toma, Souya und Taiki, die sich ebenfalls in die Schule einschleichen konnten. Während diese drei eher zögerlich ihrem Auftrag, Kaito aufzuspüren, nachgehen und ihren Aufenthalt genießen, ist Prinzessin Veeta, Kaitos ungeliebte Verlobte, weit weniger zimperlich.
In Folge beginnt ein turbulentes Katz' und Maus-Spiel, bei dem Yamato immer wieder in arge Bedrängnis gerät und meist per Zufall oder durch das Eingreifen anderer vor der Entdeckung bewahrt wird. Jeder will Yamato an die Wäsche, um zu überprüfen, ob er ein Tattoo besitzt, das Auskunft über seine wahre Identität gibt. Daraus ergeben sich viele komische, aber fürs Erste keine romantische Situationen.
Die Zeichnungen sind ansprechend und stellen die Personen in den Mittelpunkt. Superdeformierte Abbildungen, die den humorigen Charakter des Titels unterstützen, muss man regelmäßig in Kauf nehmen. Jedermanns Fall sind sie sicher nicht.
Die Serie gefällt vor allem jungen Leserinnen, die witzig-spritzige Geschichten im Stil von "Cheeky Vampire", "Ouran High School Host Club" oder "Angel Diary" mögen, in denen hetero- oder homosexuelle Beziehungen zunächst keine tragende Rolle spielen oder spaßig angegangen werden.


Fazit:
Nach nur einem Band kann man i. d. R. wenig Konkretes über eine neue Serie aussagen, denn die Protagonisten und die Problematik werden vorgestellt, die Handlung muss noch in Schwung kommen. "Mad Love Chase" bietet ansprechende Zeichnungen und eine turbulente, witzige Story um mehrere sympathische Protagonisten, aber man fragt sich, ob das schon alles ist. Erwartet man - von Bd. 1 - mehr als Klamauk, könnte man trotz der hübschen Jungen von der Handlung enttäuscht sein. Daher sollte man ein, zwei Tankobons abwarten, um zu sehen, wie sich die Geschichte entwickelt.

Mad Love Chase 1

Autor der Besprechung:
Irene Salzmann

Verlag:
Carlsen

Preis:
€ 6,00

ISBN 13:
978-3-551-76931-2

192 Seiten