Die von Selbstzweifeln und chronischem Geldmangel geplagte Künstlerin Fernanda verschlägt es durch ein Stipendium aus der Großstadt ins ländliche Grasfeld, wo sie unter dem strengen Blick des spiessigen Bürgermeisters Bilder malen soll. Doch Rettung vor der Einsamkeit unter den unsympathischen Einheimischen gibt es in Gestalt der Kassiererin Lin, mit der Fernanda nicht nur saufen, sondern als Band-Duo auch rocken kann - und des Musikjournalisten Mickey, der nicht nur Fernandas Songs mag.">

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Comic-Besprechung - Fernanda's fabulous Life

Geschichten:
Geschichte und Zeichnungen: Jule K.

Story:
Die von Selbstzweifeln und chronischem Geldmangel geplagte Künstlerin Fernanda verschlägt es durch ein Stipendium aus der Großstadt ins ländliche Grasfeld, wo sie unter dem strengen Blick des spiessigen Bürgermeisters Bilder malen soll. Doch Rettung vor der Einsamkeit unter den unsympathischen Einheimischen gibt es in Gestalt der Kassiererin Lin, mit der Fernanda nicht nur saufen, sondern als Band-Duo auch rocken kann - und des Musikjournalisten Mickey, der nicht nur Fernandas Songs mag.


Meinung:
"Cherry Blossom Girl", die erste Verlagsveröffentlichung von Jule K., kam noch in schwarzweiß daher; "Fernanda’s fabulous Life" ist koloriert - und die Zeichnungen profitieren ungemein von der Buntheit, gerade wegen ihrer unübersehbaren Verbindung zur Popart. Jules Stil kann man nämlich am besten als Comic gewordene Popart beschreiben: Die Farben, die schlichten, klaren Zeichnungen ohne Tiefe, die mit dem Trivialen spielen, die teils groben Raster. So wie sich Roy Lichtenstein und Co. bei den Comics bedienten, scheinen die Bilder hier von den Popart-Künstlern beeinflusst. Viele Panels und vor allem die einseitigen Zwischensequenzen würden sich an der Wand des hippen Indiecafés an der Ecke mehr als gut machen. Ein bisschen ist es also, als ob Jule K. die Comicbilder nach dem Ausflug in die Kunstecke wieder nach Hause gebracht hat, wo sie hingehören: ins Erzählmedium Comic.

Auch auf die Gefahr hin, das Wort "Pop" überzustrapazieren, "poppig" beschreibt auch am besten den geradlinigen Erzählstil, den sich die Künstlerin zu eigen gemacht hat. Die Geschichte Fernandas ist hemmungslos naiv und kitschig, aber angenehmerweise nicht zum Zweck zynisch-ironischer Überhöhung. Eher drängt sich der Vergleich zum Märchen auf. Wie die Märchenhelden muss sich Punkrockgirl Fernanda in einer mit wundersamen Wendungen garnierten Geschichte dunklen Gestalten - nämlich den Vertretern des bürgerlichen Spießertums - und argen Selbstzweifeln stellen, um am Ende ihren Traumprinzen zu bekommen. Und wenn man mag, kann man sogar eine Moral aus der Geschichte ziehen: Glaube an Dich und werde nicht wie die anderen. Und so simpel das alles klingt, es funktioniert hier und dies liegt in der Ehrlichkeit begründet, welche die Geschichte ausstrahlt. Man weiß einfach, dass Jule K. an die Liebe, den Nonkonformismus, Freundschaft und die Macht der Musik glaubt. Dass sie diesen Comic für alle Fernandas da draußen gezeichnet hat, mit Herzblut so rot wie auf den Comicseiten. Und ja, das alles ist wirklich ganz schön kitschig, aber die Betonung liegt auf schön.


Fazit:
Ein post-popliterarisches Märchen mit Punkrockattitüde und Herz, das Naivität zum Stilmittel erhebt. Das ist ganz sicher nicht für jeden, aber die richtigen Leute werden es lieben.

Fernanda's fabulous Life - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Fernanda's fabulous Life

Autor der Besprechung:
Andreas Völlinger

Verlag:
Edition 52

Preis:
€ 12

ISBN 10:
3935229623

ISBN 13:
978-3935229623

64 Seiten

Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

Positiv aufgefallen
  • Naivität und Kitsch mal im positiven Sinne
  • Girlpower, die rockt
  • Zeichnerisch mal was ganz anderes
Negativ aufgefallen
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic
Bewertung:
2
(1 Stimme)
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Rezension vom: 08.11.2008
Kategorie: One Shot
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