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Comic-Besprechung - Fee

Geschichten:
Fée et Tendres Automates: 1. Jam, 2. Elle, 3. Wolfgang Miyaké
Autor: Téhy, Zeichner: Béatrice Tillier, Téhy (3), Leclercq (3)

Story:
Carlotta, in der alten Zeit. Mister Sir Crumpett´s ist fast ein Heiliger, ein Schöpfer unzähliger Gnome, Puppen und Kobolde. Seit Jahrzehnten wendet der alte Mann alle seine Energie für die Herstellung von Automaten, Feen und Hampelmännern auf - für Geschöpfe, die man in alten Märchenbüchern auf vergilbtem Papier sieht, wundersamste Wesen, die man in der heutigen Welt draussen nicht mehr antrifft. Mister Sir Crumpett´s ist davon überzeugt, dass diese Wesen einmal gelebt haben und dass sie das Feenauge besassen - einen seligen Zustand, den die Menschen inzwischen vergessen haben. Der alte Mann experimentiert geduldig seit fast sechzig Jahren vor sich hin, immer darum bemüht, der Welt jene reinen, mit Zauberkräften begabten Wesen, wiederzugeben.  Das ist seine Berufung, doch er scheitert ein ums andere Mal. So auch als er Jam erschafft - erneut sucht er in seiner Schöpfung das Feenauge vergeblich - kann den Zauber in den Augen der Puppe nicht finden. Während Sir Crumpett´s dem Sinn seines Lebens hinterher jagte, entdeckt Jam inmitten tausender anderer Automaten die eine - eine leblose Fee, eine Automaten-Fee, die unfertig liegengelassen wurde. Doch genau als Sir Crumpett´s die Fee zum Leben erwecken will, wird die Kathedralen-Festung von Menschen gestürmt und zerstört, die Automaten vernichtet, der Meister getötet. Jam und die Fee werden für Jahrhunderte eingefroren und überleben das Chaos und selbst die zerstörerische Kraft der atomaren Neutronenbombe.

Während Jam erst Jahre später seiner Gefrierkammer entkommen kann wird die Automatenfee zur Begehrtesten der Konkubinen am Hof von Gunter Miyake, dem ersten der Miyakes, der es an die Spitzen der Milizen von Carlotta schaffte. Jam versucht alles, um seine geliebte Fee wieder in den Armen halten zu können. Aber diese Liebe zerbricht mit dem Untergang der Herrschaft des Reichs von Carlotta...



Dieser Comic wurde mit dem Splash-Hit ausgezeichnet Meinung:
Die Geschichte bezaubert und nimmt dank der beiden gegensätzlichen und sich überlagernden Welten gefangen. Einerseits die Welt der Sanftheit, der Reinheit, der blau-weißen und blassen Töne, andererseits die Welt der Menschen, der Absurdität, der Gewalt, des Wahnsinns, der roten Farben. Das sind Teile der Gedanken von Béatrice Tillier nachdem sie das Szenario von "Fee" erhalten hatte. Und das beschreibt auch in groben Zügen die Atmosphäre der Geschichte.

"Jam" zeigt eine zauberhafte, märchengleiche Welt, in der Meister Sir Crumpett´s wie einst Gepetto mit seiner Holzfigur Pinocchio Hampelmänner erschafft und auf der Suche nach einem Mythos ist. Von diesem ersten Szenario wird man gefangen und umgarnt und fühlt sich verzaubert und geborgen. Um so drastischer ist der Einschnitt, wenn die Menschen in diese Welt einbrechen. Aus der Geborgenheit wird jäh ein unstetes, brutales Gewirr aus Gewalt und umherfliegenden Puppenteilen. Das Zärtliche der ersten Seiten macht Platz für die unwirkliche Szenarie der Herrschaft der Miyakes, bei der Willkür, Herrschsucht und Abartigkeit an der Tagesordnung sind. Und trotzdem liest man weiter, vielleicht gerade wegen dieses Gegensatzes, der unwirkliche Spannung aufbaut und so aus einer durchaus kitschigen Puppenromanze eine mehr als lesenswerte Geschichte macht.

Schön, das "Fee" nach dem ersten Anlauf im "ersten" Splitter-Verlag nun eine neue Heimat gefunden hat und jetzt als Gesamtausgabe komplettiert wurde. Aber wenn Téhy seine Finger im Spiel, darf man sich nicht wundern, dass Splitter zugegriffen hat. Da ist man eher überrascht, dass Téhy neben seinen anderen Geschichten (Yiu, ...) ein Märchen wie "Fee" geschrieben hat. Erst im letzten Teil, der dann auch gar nicht mehr märchenhaft ist, kommt seine eigentliche Profession wieder voll zur Geltung - "Wolfgang Miyaké" erinnert in seiner Blutrünstigkeit schon eher an "Yiu", die Killermaschine der Klerus.

Fazit:
Märchen und Wahnsinn - parallel in einem Universum, romantisch, kitschig und spannungsgeladen.

Fee - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Fee

Autor der Besprechung:
Stephan Schunck

Verlag:
Splitter Verlag

Preis:
€ 29,80

ISBN 13:
978-3-939823-89-6

160 Seiten

Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

Positiv aufgefallen
  • Zauberhaft
  • Schrecklich
  • Kontraste
Negativ aufgefallen
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic
Bewertung:
1
(3 Stimmen)
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Rezension vom: 17.11.2008
Kategorie: One Shots
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