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Zum Tod von Morris
Morris, der Erfinder des Mannes, der schneller zieht als sein Schatten, ist im Alter von 77 Jahren - am 16. Juli - in Brüssel an den Folgen eines häuslichen Unfalls gestorben.

Lucky Luke kennt wahrlich jeder, aber wer ist Morris?

Morris wurde am 1. Dezember 1923 in Courtrai als Maurice de Bévère geboren. Schon in der Schule interessierte sich der gelangweilte Maurice mehr fürs Zeichnen als für den Unterricht. Die Eltern fanden sich scheinbar mit der Passion des Sohnes ab und so erschien 1944 der erste Cartoon.

Gemeinsam mit den Kollegen André Franquin, Eddy Paape und Pierre Culliford (Peyo) arbeitete er dann als Animationszeichner für die Filmgesellschaft Compagnie Belge d´Actualités.

Nach dem Krieg gab Joseph Gillian, der künstlerische Leiter von "Spirou", den jungen Wilden - Morris, Franquin, Will, Peyo und Paape eine Chance, die auch genutzt wurde. Wettbewerb gab es da nur vom Magazin "Tintin", bei dem Hergé und Jacops die künstlerische Konkurrenz darstellten.

Im Almanach der Zeitschrift "Spirou" erschien 1947 der erste Comic Strip von Bévère - Arizona 1880 - der von einem "lonesome Cowboy" handelte - Lucky Luke, signiert war der Strip mit "Morris".

Diese Figur war anfangs eine reine Parodie und weil Gary Cooper in seinen Filmen ständig geraucht hatte, hatte unser Held immer eine Selbstgedrehte im Mundwinkel.

Dieser Comic war ein Selbstläufer.

Ab 1948 machte Morris sich auf, die USA und Mexiko zu erforschen und Ideen und Unterlagen für seine späteren Geschichten zu sammeln. Er schrieb sich als Student in einer Zeichenschule ein und konnte so seine zeitlich begrenzte Aufenthaltsgenehmigung verlängern und später eine Arbeitserlaubnis bekommen.

1949 stellte Gillian (Jijé) in New York Morris einem jungen vielversprechenden Franzosen vor - René Goscinny - ein durchaus bemerkenswertes humoristisches Talent.

Aber es sollte noch mehrere Jahre dauern, bis die beiden wirklich zusammen kamen.

Morris, durch unterschiedlichste Auftragsarbeiten (zeichnerische Kommentierung der Tour de Franc, Illustrator für Frauenseiten, für Kinderbücher und Groschen- und Liebesromane) und durch den zunehmenden Erfolg und die Etablierung von "Lucky Luke" eingenommen, startete 1955 die Zusammenarbeit mit Goscinny und mit dieser Zusammenarbeit erfolgte der Übergang von Episoden mit unterschiedlicher Länge zur Story über die mittlerweile üblichen 44 Seiten. Morris hatte mehr Spaß zu zeichnen, als ein Szenario zu schreiben, und so war das der Anfang einer kongenialen Zusammenarbeit.

Und das war auch der eigentliche Beginn einer unglaublichen Erfolgsstory - Lucky Luke - und wer kennt nicht die ständigen Protagonisten - Rantanplan (der dümmste Hund unter der Sonne des Westens, der eine eigene Serie bekam), die Daltons, Billy the Kid, Judge Roy Bean und natürlich das klügste Pferd - Jolly Jumper).

Nach dem unerwarteten Tod von Goscinny Ende 1977 suchte sich Morris für die neuen Geschichten jeweils geeignete Szenaristen, wie z. B. Bob de Groot, Xavier Fauche, Jean Léturgie oder Lo Hartog Van Banda.

Goscinny bekam eine ganz wesentliche Änderung im Wesen von Lucky Luke nicht mehr mit. Der Mann, der schneller zieht als sein Schatten, wurde nikotinmäßig entzogen und lutschte seitdem statt an einer Zigarette an einem Strohalm. Für diese zeichnerische Entziehungskur bekam Morris die Medaille der Weltgesundheitsorganisation.

Angefangen als Trickfilmzeichner hat Morris bis zu seinem Tod mehr als 280 Millionen Alben von "Lucky Luke" weltweit verkauft. Erst kurz vor seinem Tod veröffentlichte Morris seinen neuesten - den 62. Band der Serie - "Lucky Luke".

Ich will nicht verhehlen, daß die letzten Bände aus meiner Sicht eher langweilig waren, aber was zählt ist die Figur des Lonesome Cowboys und dessen ganz speziellen Universums - wer möchte das schon missen.

Und wie geht es jetzt weiter?

Morris hat sich durch die Figur Lucky Luke unsterblich gemacht - und wer kann das schon von sich behaupten?
(Literatur: u.a. Lexikon der Comics - Corian Verlag)


Special vom: 04.08.2001
Autor dieses Specials: Stephan Schunck
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