Optionen und weiterführende Links



In der Datenbank befinden sich derzeit 477 Specials. Alle Specials anzeigen...

Zeitreisen im Comic

teaser_splashcomics_2009_grZeitmaschinen, Zeitdimensionen, Zeitlöcher, Zeitstrudel, Zeitsprünge… Die Liste könnte noch fortgesetzt werden. Derartige Versatzstücke aus der Science-Fiction und Fantasy scheinen wie geschaffen für die Welt der Panels und Sprechblasen. So zeugen alle Jahre wieder irgendwelche Superhelden-Megaausgaben (aus dem Hause Marvel oder DC) mit Irrungen und Windungen im zeitlichen Gefüge für eine neue Ordnung in ihrem (Verlags-)Kosmos. Was für Verleger pragmatisch erscheint ist gleichzeitig ein Fest für Leser. Doch was macht die Faszination für Zeitphänomene abgesehen davon aus? Denn über die Superheldencomics hinaus erfreuen sich Zeitmotive querbeet – Verlags- und Genregrenzen ignorierend – hinweg bei Comicautoren über höchste Beliebtheit.

Zunächst fällt auf, dass Zeitphänomene in äußerst unterschiedlicher Weise und zu verschiedenen Zwecken in die Handlungen eingebaut werden. So lohnt sich ein zweiter Blick allein schon dafür, um Grundformen, Gemeinsamkeiten und Unterschiede herauszustellen. Was so banal und selbstverständlich erscheint, kann sich bei gründlicher Betrachtung als Falltür oder doppelter Boden entpuppen. Denn so viel ist vorab sicher: Zeitreisen und Ähnliches dienen nicht einzig der Unterhaltung. Vielmehr verbergen sich hinter der Vorstellung von Zeitportalen oder Zeitdimensionen auch Sehnsüchte, Ängste oder Wunschvorstellungen.

Tradition und Moderne

Bereits im Mittelalter gab es beispielsweise das Motiv der „Weibermühle“ oder der „Männermühle“ auf zahlreichen Druckgraphiken, die sich bis zum unmittelbaren Vorläufer des Comics, dem Bilderbogen, erhalten haben. Auf diesen Comicähnlichen Abbildungen sieht man alte Frauen beziehungsweise Männer, wie sie in Trichter von Mühlen gesteckt werden, um unten wieder verjüngt herauszukommen. Dieses Überlisten der Zeit ist Ausdruck nach ewiger Schönheit und Jugend und wurde in verschiedenen Formen dargestellt. So bot in zahlreichen Abbildungen auch Wasser aus Brunnen oder Quellen die Möglichkeit zur Verjüngung.

Viele Ideen über Zeiterscheinungen oder Zeitmanipulationen entstammen in der Regel aus der Literatur. Im Bereich der Phantastik oder Science-Fiction nahmen Autoren wie H.G. Wells in ihren Romanen die Zeitmaschine oder den Zugang zu anderen Zeitdimensionen vorweg.
Mit dem Verweis auf die Bildtradition seit dem Mittelalter und den Innovationen einzelner Schriftsteller soll nur angedeutet werden, dass die Autoren und Zeichner der Zeitlöcher und Zeitebenen aus Comicstorys, wie den Superhelden „Die Fantastischen“ Vier oder der „JLA“, allesamt auf eine publizistische, narrative und visuelle Tradition aufbauen.



Special vom: 01.12.2009
Autor dieses Specials: Marco Behringer
Kategorie: Allgemein
Die weiteren Unterseiten dieses Specials:
Das "Siebenschläfer" Motiv
Zeitreisen
Zeitanomalien
Zeit als Schicksal
Das sagen unsere Leser
Zu diesem Beitrag existieren noch keine Kommentare unserer Leser. Wenn Du möchtest, kannst Du einen Kommentar zu diesem Beitrag beisteuern. Klicke dazu hier...

Persönlichen Bookmark setzen für diese Seite
Diese Seite als Bookmark bei Blinklist hinzufügen   Diese Seite als Bookmark bei del.icio.us hinzufügen   Diese Seite als Bookmark bei Digg hinzufügen   Diese Seite als Bookmark bei Fark hinzufügen   Diese Seite als Bookmark bei Furl hinzufügen   Diese Seite als Bookmark bei Google Bookmarks hinzufügen   Diese Seite als Bookmark bei Mister Wong hinzufügen   Diese Seite als Bookmark bei myYahoo hinzufügen   Diese Seite als Bookmark bei Netscape hinzufügen   Diese Seite als Bookmark bei Newsvine hinzufügen   Diese Seite als Bookmark bei Reddit hinzufügen   Diese Seite als Bookmark bei StumbleUpon hinzufügen   Diese Seite als Bookmark bei Technorati hinzufügen   Diese Seite als Bookmark bei Yigg hinzufügen  
Oder diesen Dienst benutzen: Social Bookmark Button





?>