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Marvel Creative Committee doch nicht aufgelöst
Das Komitee behält seinen Einfluss bei den TV-Serien, bei den Filmen soll das Mitspracherecht aber nur noch pro forma sein

Die internen Auseinandersetzungen bei Marvel, die kürzlich mit der Ausgliederung der Marvel Studios aus dem Verlag an die Öffentlichkeit kamen (Splashcomics berichtete), bleiben Gesprächstoff. Nachdem gestern die Meldung aufkam, das Creative Committe verliere seinen Einfluss bei den Kinofilmen (Splashcomics berichtete), gehen neue Meldungen etwas dahinter zurück. Laut dem Hollywood Reporter ist das Komitee mitnichten aufgelöst und wird seinen Einfluss bei den TV-Produktionen behalten. Das Mitspracherecht bei den Kinofilmen werde nominell ebenfalls weiterbestehen, aber praktisch werde das Creative Committee kaum mehr Einfluss auf die Filme haben.

Auf die Spitze getrieben habe die schon länger bestehenden Auseinandersetzungen Diskussionen um das Budget des dritten Captain America-Films, "Civil War". Dessen Umfang und lange Liste an Schauspielern habe eher zu dem gepasst, was der Hollywood Reporter "Marvel mega-movie" nennt, die ein ganzes Team präsentieren, als zu "nur" einem Film über einen einzelnen Helden. Deshalb habe der Film auch den Spitznamen "Avengers 2.5" bekommen. Perlmutter und das Creative Committee wollten das Budget beschneiden, was Feige sich nicht gefallen lassen wollte. Der Studiochef soll dabei damit gedroht haben, Marvel zu verlassen. Da die meisten anderen Studios ihn mit Kusshand genommen hätte, habe Disney-Boss Bob Iger den geforderten Änderungen zugestimmt. Sowohl Marvel als auch der Mutterkonzern Disney wollten die Angelegenheit gegenüber Comic Book Resources nicht kommentieren.

Einen genaueren Blick auf die Arbeitsweise des Komitees erlaubt ein Zitat von Brian Michael Bendis aus einem Interview von 2012: "Sie lassen uns jede Zusammenfassung jedes Drehbuch-Entwurfs durcharbeiten. Wir machen dann unsere Anmerkungen und setzen uns für einige Stunden zusammen, telefonisch oder persönlich, manchmal nur wir [Komiteemitglieder], manchmal mit den Filmemachern."

Während bisher die meisten Stimmen die neue Organisation als "Befreiungsschlag" für Marvel Studio-Boss Kevin Feige interpretierten und die Rolle von Verlagsleiter Isaac Perlmutter fast durchweg negativ gesehen wurde, wird mittlerweile auch die Kritik an Feige stärker. Rich Johnston zitiert in einem weiteren Artikel auf Bleeding Cool verschiedene nicht namentlich genannte Insider. Einer erzählte Johnston beispielsweise bei einer früheren Gelegenheit, dass Kevin Feige beim Dreh von Avengers: Age of Ultron die Anmerkungen des Creative Committees weitgehend ignoriert habe, was zu aufwendigen und kostenintensiven Nachdrehs geführt habe. Feige habe an den Besprechungen mit den Komiteemitgliedern nicht teilgenommen und versucht, ihren Einfluss systematisch auszuschalten. Insgesamt reagiere Kevin Feige nicht gut auf Kritik und andere Meinungen. Ein anderer Insider wird von Johnston mit den Worten zitiert: " Wenn Du ein Fadenkreuz auf dem Rücken haben möchtest, sage einfach nur 'Nein' zu Kevin".




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News vom: 04.09.2015
Kategorie: Marvel
Quelle: The Hollywood Reporter, Bleeding Cool, Comic Book Resources, Newsarama.com
Autor dieser News: Henning Kockerbeck
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