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Interview: Splitter schlumpft Schlümpfe | |||||||||||||||
Vom saftigen Happy Sex für Erwachsene zum keuschen Schlumpfinchen für Kids | |||||||||||||||
Vom saftigen Happy Sex für Erwachsene zum keuschen Schlumpfinchen für Kids- toonfish wandelt von einem Extrem ins andereEs lag ja schon irgendwie in der Luft, denn zwei Themen gerieten dieses Jahr stärker in den Fokus der Comic-Branche. Das Jahr 2010 stand zum einen im Zeichen einer härter werdenden Diskussion um den Sinn und Zweck des Labels »Graphic Novel«. Und zum anderen beklagte man immer mehr, dass keine neuen Comic-Leser nachwachsen, und dass dies kein Wunder wäre, denn es gäbe heutzutage ja schließlich außer Micky Maus und Fix & Foxi keine Comics für Kinder mehr (das ist natürlich falsch, wie Mosaik, Yakari und andere beweisen, aber sie sind nicht so präsent, wie sie sein müßten). Francobelgische Klassiker wie Peyos Die Schlümpfe oder Franquins Marsupilami fanden in Deutschland nicht mehr statt. Von abartig teuren Lizenzen war die Rede und man spekulierte munter, dass der Lizenzgeber Knebelverträge mit unrealistisch hohen Auflagen und einen Vertrieb über Pressegrosso zur Bedingung machen würde. Nun ist der neuste Vorhang des Hauses derer von Splitter gelüftet worden. Auch wenn es mancher geahnt hat, die Tatsache, dass ab 2011 endlich eine gescheite Gesamtausgabe der Schlümpfe in Deutschland erscheint, dürfte für viele eine fette Überraschung sein. Es ist vor allem die Art, wie Peyos Erfolgsserie bei toonfish aufgezogen wird: alle Bände, auch die seiner Epigonen, werden in gewohnter Splitter-Qualität zu einem günstigen Preis als Hardcover aufgelegt. Vom Start weg geht es in rasantem Tempo mit zwei Bänden pro Monat los. Im Sommer gibt es mit den quadratischen Schlumpfereien gar drei Titel pro Monat. Es gilt für den Verlag die Gunst der Stunde zu nutzen, denn ein großartig aufgemachter 3D-Film ist bei Sony in der Mache und wird im Hochsommer kommenden Jahres in die Kinos kommen. Dass zusammen mit der Schlumpf-Meldung die Nachricht über eine Gesamtausgabe von Johann & Pfiffikus lanciert wird, ist fast schon verschwenderisch. Es zeigt aber sehr gut, dass bei Splitter, und damit auch bei toonfish, nicht nur gelabert, sondern vor allem auch gehandelt und gearbeitet wird. Jahrelang hat sich kein deutscher Verlag, trotz größer werdender Unmutsbekundungen der Leserschaft, mit den Schlümpfen beschäftigen wollen. Die Zeit scheint jetzt reif. Und dass die nimmermüde Splittermannschaft einen guten Riecher für angesagte Stoffe hat, beweist sie mit diesem Coup erneut eindrucksvoll. Während alle davon reden, dass man die Türen der Feuilletons weiter auftreten müsste mit erwachsenen Stoffen und plötzlich von Hinz über Kunz bis hin zu etablierten Buchverlagen, wie Suhrkamp, Graphic Novels verlegt werden, denkt Splitter schon weiter. Wer fördert den Nachwuchs? Oder funktioniert das nur im Fußball? Die Zahl der jungen Comicleser wird immer kleiner, und das nicht nur wegen dem Überangebot und der Konkurrenz anderen Medien und Unterhaltungsmöglichkeiten, sondern weil es kaum mehr Comics für Kinder gibt. Wie schon im August zum Launch des neuen toonfish-Imprints stellte Matthias Hofmann für Splashcomics erste Fragen an Splitter. Geantwortet hat ein zu Recht stolzer Dirk Schulz. toonfish – Wir fragen, Splitter antwortet
Wann hattet ihr zum ersten Mal die Idee, die Lizenz der Schlümpfe zu besorgen? Lange Zeit hat sich kein deutscher Verlag an Peyos Erfolgscomic getraut, wie kolportiert wurde, weil die Lizenzen zu teuer und die Auflagenforderungen zu hoch waren. Was hat sich an dieser Situation geändert? Sehr gute Idee, parallel ein altes und eine neueres Album herauszubringen. War das eine Vorgabe vom Lizenzgeber oder auf welchem Mist ist das gewachsen? Wie hoch muss die die Startauflage mindestens sein? Was hindert euch, im Laufe des Jahres noch eine Heftausgabe herauszubringen, die über Pressegrosso vertrieben wird und in günstiger Form sogar von Kiddies selbst gekauft werden kann? Wer wird Teil des angekündigten Kompetenzteams für die Peyo-Ausgaben sein? Wie wollt ihr die Serie im Buchhandel platzieren?
Herzlichen Dank, Dirk, für die Antworten. Wir drücken dem toonfish-Team die Daumen und wünschen Euch weiterhin viel Erfolg! Mehr zur neuen Ausgabe der Schlümpfe gibt es direkt beim Verlag. Einfach den grünen Link anschlumpfen ... © - 2010 Peyo (licensed through I.M.P.S. Brussels) |
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Artikel vom: | 11.12.2010 | ||||||||||||||
Kategorie: | Interviews | ||||||||||||||
Autor dieses Artikels: | Matthias Hofmann | ||||||||||||||
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