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Der italienische Comicmarkt - Ein Kommentar
Wie wir berichtet haben, geht es dem italienischen Comicmarkt am Kiosk auch nicht gerade gut. AfNews, die die Meldung verbreitet haben, spricht sogar von einem nationalen Problem und davon, dass sich Regierung und Ministerien des Problems annehmen sollten. Denn es würde sich hier zum Großteil auch um ein kulturelles Problem handeln, das schon bei der fehlenden Erziehung der Kinder hin zum Lesen los geht.

Nun sicher wird auch die fehlende Leseerziehung ein Faktor sein, der auch in Deutschland mit von der Partie ist, wenn es darum geht den Buch- und den Comicmarkt zu beurteilen. Dass es inzwischen ganze Programme dafür gibt, Kinder ans Lesen heranzuführen, dürfte ein Beleg dafür sein, dass sich die Industrie, aber auch die Politik des Problems – zumindest in Deutschland - bewusst ist.

Das wirkliche Problem dürfte aber hier wie dort ganz woanders liegen. Die Lebenshaltungskosten sind in den letzten Jahren nicht gerade wenig gestiegen. In Italien spricht man immer wieder davon, dass speziell Lebensmittel mit Einführung des Euro auf gut das Doppelte angestiegen sind. Wenn also eine Familie mit zwei Kindern und nur einem Einkommen an irgendetwas spart, dann ist das natürlich erst einmal an vermeintlich unwichtigen Dingen wie einem regelmäßig erscheinenden Comic oder an anderen Zeitungen und Zeitschriften. Stattdessen wird des Öfteren der Gang in eine Bibliothek eingeplant und dort kostenfrei etwas ausgeliehen. Die Frage nach der Politik, die helfen soll, dürfte in Italien sowieso ein müdes Lächeln auf die Gesichter informierter Zeitgenossen werfen. Denn Zeitungen und Zeitschriften bekommen schon eine erhebliche finanzielle Beihilfe vom italienischen Staat. Die Subventionen sind enorm und da bleibt doch eher die Frage offen, ob die Verlage mit den Subventionen vernünftig genug umgehen und sie richtig investieren.

Dass es dem Kioskmarkt in Italien nicht gut geht, sieht man schon seit Jahren. Zeitschriften und Zeitungen versuchen durch spezielle Bundles, Beilagen und vielem mehr, Anteile zurück zu gewinnen. Und doch treiben diese Beilagen die Preise noch eher in die Höhe, anstatt den entgegen gesetzten Weg zu gehen und durch niedrige Preise auch den Gelegenheitskäufer wieder anzulocken, der statt 2,10 € eben auch einmal 1 € locker sitzen hat.

So muss also immer wieder – auch und gerade in Italien – ein etwas differenzierterer Blick auf die Situation der Comics am Kiosk geworfen werden. Sicher gehen die Verkaufszahlen zurück. Aber tut man auch genug, um sie wieder anzuheben? Und auch wenn afNews meint, dass nur noch wenige Titel am Markt sind: Sollte er nicht einfach weiter ausgedünnt werden, um dem Rest das Überleben zu gewährleisten?


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Artikel vom: 23.03.2007
Kategorie: Kommentar
Autor dieses Artikels: Bernd Glasstetter
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