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Comic-Besprechung - Das große Spiel 1: Ultima Thule

Geschichten:
Le Grand Jeu: 1. Ultima Thulé
Autor: Jean-Pierre Pécau, Zeichner: Leo Pilipovic, Farben: Thorn

Story:
1945. Der zweite Weltkrieg ist zumindest im Westen seit vier Jahren zu Ende, die französische Armee konnte dank hochfliegender Luftschiffe die deutsche Armee besiegen und den Vormarsch stoppen. Hitler hat sich das Leben genommen und auch wenn Deutschland angeblich von den Nazis gesäubert worden ist, so geht im Osten der Krieg unvermindert weiter. In dieser Situation wird auf Grönland ein Luftschiff der Franzosen vermißt. Der Journalist Nestor Serge soll das Verschwinden untersuchen. Als ehemaliger Pilot der französischen Luftwaffe wird er in Geheimnisse eingeweiht, die ihn vielleicht das Leben kosten könnten. Denn hinter diesen Geheimnissen sind auch die Deutschen her und er muß ausgerechnet über Hamburg nach Grönland reisen. Dazu verbündet er sich mit den Kommunisten. Eine explosive Mischung…

Meinung:
Es ist schon erstaunlich, was man alles erzählen kann, wenn man Voraussetzungen schafft, die nur leicht von den wahren Begebenheiten weg gehen. Nazi-Deutschland hatte in Wirklichkeit 1941 mit einem Blitzkrieg große Teile Frankreichs erobert. Durch ein Täuschmanöver in Belgien wurden dort große Verbände der Alliierten gebunden und schlußendlich waren es die deutschen Panzerverbände, die bei Sedan durch die Maginot-Linie brachen, die diese Verbände einkesselten und Frankreichs Kapitulation besiegelten.

Wenn man diese Details kennt, ist Jean-Pierre Pécaus Szenario, bei dem die Deutschen alleine durch die Zerstörung einiger Brücken in Belgien aufgehalten wurden, ein ziemlicher Blödsinn. Denn eben dort entschied sich nicht der Krieg, sondern viel weiter südlich in Sedan. Jedoch kann man durchaus auch die Luftschiffe der Franzosen als Blödsinn abtun. Letztendlich zählt, dass Pécau eine interessante Idee hatte und irgendwie musste er ja seine Geschichte auf den dann entscheidenden Stand bringen.

Man kann bei der Geschichte durchaus einmal versuchen Parallelen zwischen dem bei Cross Cult erschienenen „The Life Eaters“ und dieser Serie ziehen. Beide setzen voraus, dass es im Krieg ganz anders gekommen ist. Und bei Beiden Serien kommt das Mystische ins Spiel. So viel zu den Gemeinsamkeiten. Man merkt aber dem großen Spiel an, dass man es hier mit einem frankobelgischen Comic zu tun hat, bei dem die Charaktere durchaus mehr im Vordergrund stehen und bei dem es auch zunächst nicht nur um Action geht, obwohl diese doch auch nicht gerade knapp vorkommt. Interessant ist dabei die unterschiedliche Herangehensweise. Für den Franzosen ist natürlich der Sieg der Franzosen die einzige Alternative zu dem, was sonst geschehen ist. Die Amerikaner haben sich aber scheinbar genug vor einem Sieg der Nazis gefürchtet, dass ein solcher auch immer wieder Thema in Filmen, Büchern und Comics ist. Hier sieht man sehr schön die kulturellen Unterschiede der beiden Nationen. Ehre steht Ängsten gegenüber. Insgesamt aber ein interessanter Vergleich.

Natürlich ist „Das grosse Spiel“ kein „Life Eaters“ mit anderen Voraussetzungen. Das Werk steht selbstverständlich für sich selbst und das, bis auf den historischen Patzer zu Beginn, sehr gut. Das Ganze ist eine sehr spannende Geschichte und man darf sicher zu Recht auf die weiteren Entwicklungen in den kommenden Bänden gespannt sein. Die Serie ist wohl sehr wahrscheinlich ein „Must Have“ und hat im weiteren Verlauf das Potential ein Splash! Hit zu werden.

Leo Pilipovic hat durchweg eine gute Leistung bei seinen Zeichnungen abgelegt. Die Actionszenen sind gut gelungen, seine Charaktere wirken lebendig und sind gut voneinander zu unterscheiden. Schade nur, dass er dem Helden der Geschichte ein etwas arrogantes Äußeres gegeben hat. Dadurch fällt es schwerer Sympathien zu wecken.

Fazit:
„Das grosse Spiel“ sollte man in jedem Fall mit ins Portfolio aufnehmen. Bunte Dimensionen hat sich eine interessante und spannende Serie an Bord geholt.

Das große Spiel 1: Ultima Thule - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Das große Spiel 1: Ultima Thule

Autor der Besprechung:
Bernd Glasstetter

Verlag:
Bunte Dimensionen

Preis:
€ 14,00

ISBN 13:
978-3-938698-07-5

48 Seiten

Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

Positiv aufgefallen
  • Interessante Geschichte
  • Spannend erzählt
  • Gute Zeichnungen
Negativ aufgefallen
  • Held wirkt etwas arrogant
  • Geschichtliche Fakten stimmen nicht
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic
Bewertung:
1.08
(12 Stimmen)
Bewertung
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Rezension vom: 24.09.2009
Kategorie: Das grosse Spiel
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