In der Datenbank befinden sich derzeit 18.724 Rezensionen. Alle Rezensionen anzeigen... |
Comic-Besprechung - Bouncer 7: Doppelherz
Geschichten:Double Coeur
Autor: Alexandro Jodorowsky, Zeichner: François Boucq
Story:
Carolyn Harten hat einen ehrgeizigen Plan. Sie versucht, die Wasservorräte der Gegend unter ihre Kontrolle zu bekommen, denn derjenige der das Wasser besitzt, kann über die Ländereien, die Ernten und die Viehherden gebieten und hat das Überleben aller Bürger in seiner Hand. Aber um die Wüste in eine blühende Landschaft zu verwandeln, muss sie die eigentliche Quelle kontrollieren und die befindet sich direkt unter der Ranch von Seth, dem Neffen des einarmigen Bouncers. Mit einer Mörderbande um Hauptmann Gallagher und den verrückten Axe-Head versucht Carolyn mit aller Brutalität, ihre Ziele zu erreichen und schreckt dabei auch nicht vor skrupellosen Taten zurück.
Der Bouncer, der sich gerade erst in die Lehrerin Evelyn, die vermeintliche Zwillingsschwester von Carolyn verliebt hat, gerät durch die Avancen von Carolyn in eine emotionale Zwickmühle - welche Schwester ist die Richtige, wem kann er vertrauen, soll er seinen Neffen davon überzeugen, das Land an die kaltblütige aber aufreizende Carolyn zu verkaufen? Axe-Head´s Anschlag auf Seth´s Ranch wird zum Rohrkrepierer, die Quelle versiegt und der Bouncer muss erneut erkennen, dass das Leben für ihn kein Happy End vorgesehen hat.
Meinung:
Charlier und Giraud haben mit den Abenteuern um den draufgängerischen Mike Blueberry ein Stück Comic-Geschichte geschrieben. "Blueberry" hat die Latte für vergleichbare Comics sehr hoch gelegt, Künstler wie Colin Wilson, François Corteggiani und Michel Blanc-Dumond haben diesen "Mythos" in Stein gemeißelt und irgendwie war es unvorstellbar, dass dieses Niveau noch einmal zu erreichen sei. Und dann kommen zwei - jeder für sich schon eine - Ausnahmeerscheinungen wie Jodorowsky und Boucq daher und schicken sich an, genau dieses Weltbild umzustossen.
"Bouncer" ist nicht "Blueberry", trotz aller Nackenschläge gibt es bei "Blueberry" letzendlich immer eine Art Happy End. Auf ein gutes Ende kann man beim "Bouncer" lange warten - und der siebte Band "Doppelherz" ist erneut ein klarer Gegenentwurf zu dem charismatischen Helden, der sich - wie einst Tom Hanks in Forrest Gump - durch reale historische Ereignisse schlägt. Die Geschichten um den einarmigen Anti-Helden sind geprägt von Melancholie, Zerstörung und Brutalität. Alleine Axe-Head und seine mörderische Kinder-Armee sind ein Schlag ins Gesicht all jener, die "nur" einen gelegentlichen Zeitverteib suchen - Jodorowski und Boucq verstehen es, zu schockieren und kennen dabei kaum ein Tabu.
Mit "Bouncer" haben die Autoren dem Genre des Western einen neuen, deutlichen und alternativen Stempel aufgedrückt, der nachhaltiger kaum sein könnte. Und vielleicht ist die letzte Szene auch noch ein gewolltes Hommage an den anderen Star der Comic-Western-Szene - den lonesame Cowboy - Lucky Luke.
Fazit:
Der „Bouncer“ ist schon jetzt ein echter Klassiker der neueren franko-belgischen Comic-Kunst. Jodorowsky und Boucq erweisen sich als echtes Dream Team, das in einem Atemzug mit Charlier und Giraud gennannt werden muss.
Bouncer 7: Doppelherz
Autor der Besprechung:
Stephan Schunck
Verlag:
Egmont Comic Collection
Preis:
€ 12,00
ISBN 13:
978-3-7704-3322-3
64 Seiten
Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser
- Mehr braucht es nicht !
- Ein wenig brutal
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic | ||
Bewertung: | ||
(1 Stimme) | ||
|
|
|||||||
Rezension vom: | 10.03.2010 | ||||||
Kategorie: | Bouncer | ||||||
|
|||||||
Leseprobe | |||||||
Zu diesem Titel liegt derzeit keine Leseprobe vor. Sie sind Mitarbeiter des Verlags und daran interessiert uns für diesen Titel eine Leseprobe zu schicken? Dann klicken Sie hier... | |||||||
Das sagen unsere Leser | |||||||
Zu diesem Titel existieren noch keine Rezensionen unserer Leser. |
?>