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Comic-Besprechung - Can You Hear Me?

Geschichten:
Episode 1 – 5 + Nachwort
Autor: Otsuichi, Zeichner: Hiro Kiyohara, Tuscher: Hiro Kiyohara

Story:
Die Schülerin Ryou Aihara fühlt sich einsam und von der Klassengemeinschaft ausgeschlossen. Einer der Gründe ist, dass sie ihre Stimme nicht leiden kann und so gut wie gar nicht spricht. Außerdem besitzt sie als Einzige kein Handy und ist damit nicht erreichbar, wenn die anderen kurzfristig etwas planen. Um dem Kummer zu entgehen, flüchtet sich Ryou in eine Phantasiewelt, in der sie ein Handy hat.

Eines Tages bekommt sie tatsächlich einen Anruf! Ryon kann es kaum fassen. Nur sie hört das Klingeln und kann mit Shin’ya Nozaki sprechen, der sich in einer ähnlichen Situation befindet. Weil beide wissen wollen, ob sie sich die Telefonate nur einbilden oder es jeden von ihnen wirklich gibt, überlegen sie sich einen kleinen Test, der bestätigt, dass sie beide real und nur durch eine geringe Zeitdifferenz getrennt sind.

Schließlich ergibt sich die Gelegenheit, einander kennen zu lernen. Harada, Ryous andere Gesprächspartnerin, bittet sie, nicht zu diesem Treffen zu gehen, da sie eine dunkle Vorahnung hat. Ryou fährt dennoch. Es passiert ein tragisches Unglück, aber es gibt noch eine zweite Chance …

Meinung:
Eingefleischte Sammler, die sich den Manga „Can You Hear Me?“ von EMA kaufen, werden schon nach wenigen Seiten feststellen, dass sie die Story bereits kennen.

Otsuichi (auch Otsu-ichi, Adachi Hirotaka: http://www.shueisha.co.jp/otsuichi/) publizierte die Geschichte erstmals 2001 als Novel innerhalb des Bandes „Calling You“, in dem zwei weitere Erzählungen zu finden sind.

2003 folgte die gleichnamige Manga-Adaption. In dieser wurden nur die Titel-Story und „Kiz/Kids“ bzw. „Kizu“ (ebenfalls EMA) veröffentlicht, grafisch umgesetzt von Setsuri Tsuzuki im Shojo-Stil. Dieser Band, „Calling You – Nur du kannst mich hören“, erschien im September 2007 bei Panini Comics, Stuttgart; „Can You Hear Me?“ wurde darin unter dem Titel „Calling You“ abgedruckt. Wer gern einen Blick auf das Artwork der Künstlerin werfen möchte, findet ihre Website hier: http://setsuri.raindrop.jp/.

Zu „Calling You“ bzw. „Can You hear Me?“ und „Kizu“ wurden außerdem Drama-CDs veröffentlicht, und Filme kamen in die Kinos (2007 und 2008). Etwa zeitgleich mit dem Movie wurde „Can You Hear Me?“ 2007 noch einmal als Manga aufgelegt, diesmal jedoch im Seinen-Stil, illustriert von Hiro Kiyohara, dessen Website unter dieser URL zu finden ist: http://sugarless310.web.fc2.com/.

Letztere Version ist nun unter dem Adult Label von EMA erschienen, gezeichnet in einem klaren, realistischen Stil, der ein reiferes Publikum anspricht und auch Lesern gefällt, die sich wenig aus Mangas machen. Thematisiert wird die Gleichgültigkeit der Mitmenschen, gesellschaftliche Isolation, Mobbing, psychologische Probleme – aber auch Freundschaft und Zuneigung, Verständnis und Hoffnung. Verpackt sind die Konflikte der sympathischen Protagonisten in eine nachvollziehbare Handlung mit vagen phantastischen Elementen, die ein ‚Was wäre wenn …?’-Szenario ermöglichen und ein Happy End in Aussicht stellen. Allerdings ist „Can You hear me?“ kein süßer Unterhaltungs-Manga …

Titel wie dieser machen deutlich, dass nicht jeder Comic oder Manga oberflächliche Romanzen, heitere Komödie oder spannende Action bietet, dazu schrill und krawallig oder zuckrig ist, sondern dass sehr wohl ernste, zum Nachdenken anregende Themen niveauvoll inszeniert werden. Sie wenden sich an eine erwachsene Leserschaft mit gehobenen Ansprüchen.

Fazit:
Interessiert man sich für Titel, die etwas abseits des gängigen Kiddie-Manga-Programms angesiedelt sind, darunter „Goth“ (ebenfalls geschrieben von Otsuichi), „Holiday“, „Kizu“ (beide von Otsuichi und Hiro Kiyohara), „Homunculus“, „Monster“ etc., dann dürfte auch „Can You Hear Me?“ die Erwartungen erfüllen.

Can You Hear Me? - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Can You Hear Me?

Autor der Besprechung:
Irene Salzmann

Verlag:
Egmont Manga

Preis:
€ 6,50

ISBN 13:
978-3-7704-7101-0

196 Seiten

Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

Positiv aufgefallen
  • seriöse und nachvollziehbare Inszenierung
  • ansprechende Illustrationen
  • wendet sich an ein reiferes Publikum
Negativ aufgefallen
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic
Bewertung:
1
(1 Stimme)
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Rezension vom: 23.04.2010
Kategorie: One Shots
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