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Comic-Besprechung - Fix & Foxi Magazin Nr. 07/2010

Geschichten:
  • FIX & FOXI: Die vierte Dimension
  • DAFTBALL: Kapitel 1 - Heroes
  • FIX & FOXI: Herzensangelegenheiten

Deutsche Erstveröffentlichungen

Chefautor: Tim Born, Zeichner: Nadia Enis (Chefzeichnerin), Diana Lazaru
Colorierung: Gerda Beuchel, Alice Winkler

Zeichner (Daftball): Marika Paul

Gimmick-Beilage: Mini-Wasser-Shooter

Story:
In der langen Titelstory Die vierte Dimension gehen die vier Freunde Fix, Foxi, Lupinchen und Lupo ins Kino. Ein 3D-Film wird gezeigt, doch Foxi schläft vom Fleck weg ein und betritt ein Reich der Träume, in dem es keine Grenzen gibt.

In seinem Traum ist er Teil des F-Teams, einer vierköpfigen Gruppe von Superhelden, die alle größer als das Leben sind. Fix ist Muskel (der Starke), seine Fähigkeit ist unglaubliche Körperkraft. Foxi ist IQ (der Mentalist), seine Fähigkeiten sind Telepathie und Telekinese. Lupinchen ist Zick-Zack (die Teleporterin), ihre Fähigkeit ist unglaubliche Schnelligkeit. Und Lupo ist Der Hungrige (der Vertilger), seine Fähigkeit ist ein gewaltiger Appetit, gepaart mit unzerstörbaren Magenwänden, so dass er auch Säuren, Bomben und ähnlich brisante Ware mühelos verspachteln kann.

In einer Art Parallelwelt treten sie gegen Den Onkel an, eine böse Version von Onkel Fax, der alle Kinder mit Hilfe einer mysteriösen Schokolade schnell altern lässt.

In der Kurzgeschichte Herzensangelegenheiten verlieben sich Fix und Foxi in ein und dasselbe Mädchen. Eine Austauschschülerin aus Australien hat es ihnen angetan, und sie unternehmen alles, um ihr Herz zu gewinnen.

Neu im Angebot ist der deutsche Manga Draftball von Marika Paul. Auf den wenigen Panels, die zum Start geboten werden, springt ein Jugendlicher über eine Mauer.



Meinung:
Bei einer der letzten Redaktionssitzungen im Hause New Ground Publishing könnte es sich folgendermaßen zugetragen haben. „Wir müssen etwas tun“, sprach der Geschäftsführer und klopfte auf den Tisch. „Die Auflage entwickelt sich nicht so, wie wir uns das vorgestellt haben. Wo sind die frischen Ideen, mit denen wir den Abwärtstrend stoppen können?“ Die Chefzeichnerin und ihre Kollegin erwiderten unisono: „Lass uns Manga zeichnen! Das können wir sowieso besser und macht uns mehr Spaß.“ Der Projektmanager runzelte die Stirn und entgegnete: „Das erlaubt uns die Kauka nie und nimmer. Das ist ein absolutes No-Go! Fix & Foxi kann man nicht verändern. Das ist deutsches Kulturgut.“ Die Lage ist prekär, doch es gibt Verträge und Verpflichtungen. Wenn man jetzt nicht reagiert, dann ist im Dezember Schicht im Schacht. Und so kam man auf die Idee mit einem Trick, mit Hilfe einer Traumsequenz, dem angestaubten Konzept einen neuen Aspekt abzugewinnen. So ähnlich, oder ganz anders, mag es sich zugetragen haben.

Mit einem Paukenschlag geht die aktuelle Inkarnation von Fix & Foxi ins zweite Halbjahr 2010: rauf mit dem Format - runter mit dem Umfang. Die Juli-Ausgabe hat die Statur eines Magazins und ist damit um einiges größer als das bisher gewohnte Großbandformat. Gleichzeitig reduzierte man die Seitenzahl von 52 auf 44 bei gleichem Preis.

Aber das sind nicht die einzigen Änderungen. Mit der neuen Titelgeschichte weicht man radikal ab von allen bekannten Style-Sheets und präsentiert Kaukas Füchse und Konsorten als Superhelden im Manga-Stil. Kein Witz! Und wenn schon die normalen Zeichnungen für viele gewöhnungsbedürftig waren, so dürfte es einigen alten Fix & Foxi-Fans diesmal endgültig den Boden aus dem Fass schlagen.

Man kann dazu stehen wie man will: Mut zum Risiko ist bei New Ground vorhanden. Die Zeichnungen sind für sich vielleicht passabel und kommen in dem Großformat gut zur Geltung, aber für die traditionelle Fix & Foxi-Klientel ist dies garantiert schwer zu verdauen. Der Traditionalist hat ohnehin schon entzündete Augen und jetzt streut man auch noch Pfeffer hinein – mit Absicht.

Ob man damit neue Leser aus dem Manga-Bereich gewinnt, ist höchst fraglich. Der große Boom mit japanischen Comics scheint passé zu sein. Das Ergebnis ist letztlich weder Fisch, noch Fleisch.

Ähnlich verhält es sich mit dem Start der neuen Manga-Serie Daftball. Als Manga-Leser ist man es gewohnt mindestens 100 Seiten am Stück zu lesen. Und was wird hier geboten? Vier lächerliche Seiten, ummontiert auf zwei. Das wirkt nicht einmal als Lückenfüller sinnig. Selbst als Werbung ist die Doppelseite nicht zu gebrauchen, denn es fehlen die Hinweise, dass der Comic online zu lesen ist und im Dezember bei Knaur als Taschenbuch erscheint.

Der Sturm der Entrüstung wird groß sein. Viele werden diese Ausgabe hassen. Einige werden sie aber lieben. Weil sie so anders ist und weil die Macher Mut beweisen. Das ist die richtige Einstellung. Keine Angst vor alten Zöpfen. Lieber mit wehenden Fahnen untergehen, als sang- und klanglos das Zeitliche segnen.

Das Juli-Heft könnte ein Wendepunkt sein. Ist einmal der Knoten geplatzt - oder der Ruf ruiniert - dann kann man ungeniert weiterarbeiten. Weitere Manga-Episoden, andere Experimente könnten die Folge sein. „Das hat nichts mehr mit Fix & Foxi zu tun“, werden die einen schreien. „Die Zeiten haben sich geändert“, werden die anderen antworten.

Fazit:
Die Überraschung ist gelungen. Fix & Foxi ist (in der Comic-Szene) wieder im Gespräch. Ist es nur ein Strohfeuer? Oder geht es mehr oder weniger innovativ weiter? Man kann gespannt sein.

Fix & Foxi Magazin Nr. 07/2010 - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Fix & Foxi Magazin Nr. 07/2010

Autor der Besprechung:
Matthias Hofmann

Verlag:
New Ground Publishing

Preis:
€ 2.95

44 Seiten

Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

Positiv aufgefallen
  • mutiger Formatwechsel
  • Fix & Foxi im Manga-Gewand
Negativ aufgefallen
  • weniger Seiten
  • Daftball ist zu kurz, um auch nur den Hauch eines Eindrucks zu hinterlassen.
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic
Bewertung:
3
(10 Stimmen)
Bewertung
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Rezension vom: 02.07.2010
Kategorie: Fix & Foxi
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