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Comic-Besprechung - Gaimans Death

Geschichten:
Geschichte 1
Autor: Neil Gaiman, Zeichner: Chris Bachalo, Mark Buckingham, Dave McKean, Colorist: Steve Oliff

Geschichte 2
Autor: Neil Gaiman, Zeichner: Chris Bachalo, Mark Buckingham, Tusche: Mark Buckingham, Mark Pennington, Colorist: Matt Hollingsworth

Geschichte 3
Autor: Neil Gaiman, Zeichner: Jeff Jones, Farben: JOn J Muth

Geschichte 4
Autor: Neil Gaiman, Zeichner: Chris Bachalo, Farben: Rob Ro, Alex Bleyaert

Geschichte 5
Autor: Neil Gaiman, Zeichner: Dave McKean


Story:
Der Band „Vertigo Select: Death“ sammelt die Kurzgeschichten von Neil Gaimans Charakter Death aus dem „Sandman“-Universum.

In „Der Preis des Lebens“ ist Death für einen Tag als Mensch auf der Erde, um nachvollziehen zu können, wie Menschen leben. Während dieses Tages begleitet sie der lebensmüde, an Weltschmerz leidende Teenager Sexton. Allein durch die lebensfrohe Art von Death ändert Sexton seine Meinung und will weiterleben. Doch ganz unbeschwert läuft der Tag nicht ab. Mad Hattie zwingt Death ihr Herz zu suchen und der geheimnisvolle Eremit bringt Death und Sexton in seine Gewalt und die Macht des Todes an sich zu reißen. Ihrer Amulettes beraubt schwinden Death langsam die Kräfte.

„Die Zeit deines Lebens“ ist ein Wiedersehen mit dem lesbischen Pärchen das schon in „Sandman“ seinen Auftritt hatte und auch in „Der Preis des Lebens“ auftritt. Eben diese Story wird hier weiter gesponnen. Foxglove hat als Musikerin Erfolg und wird zum großen Star, während Donna mit dem Sohn zu Hause bleibt. Die Karriere belastet zusehends die Beziehung und die Wertmaßstäbe fangen an sich zu verlagern. Doch als Donna und ihr Sohn verschwinden, reist Foxglove mit zwei Begleitern in das Reich von Death. Doch können alle auch wieder zurückkehren?

„Eine Wintergeschichte“ ist im Grunde ein kurzer Monolog von Death, in dem sie von ihren Anfängen berichtet und von dem Entschluss alle hundert Jahre ein Tag als Mensch auf der Erde zu verbringen.

„Das Rad“ ist deutlich unter dem Einfluss vom 11. September entstanden. Ein kleiner Junge sitzt verzweifelt auf einem Riesenrad und denkt an Selbstmord. Destruction und Death versuchen ihn davon abzuhalten.

„Death spricht über das Leben“ erscheint mindestens schon zum dritten Mal auf Deutsch und ist ein Aufklärungscomic über Verhütung und AIDS.


Dieser Comic wurde mit dem Splash-Hit ausgezeichnet Meinung:
Ist die eigentliche „Sandman“-Serie schon genial und eine der besten Graphic Novels überhaupt und der Literatur allgemein, so ist die Schöpfung eines Charakters wie Death ein weiterer Geniestreich von Neil Gaiman. Auch wenn die Gefahr droht, den Begriff „genial“ inflationär zu gebrauchen, so kann es nicht anders bezeichnet werden. Death ist kaum schreckend, sondern vielmehr lustig, sensibel, lebensfroh, hübsch und, ja, erotisch. Indem Gaiman alle Zuschreibungen die man gemeinhin mit dem Tod verbindet komplett auf den Kopf stellt, erlaubt es einen ganz anderen Blick auf das Thema Tod. Und auch wenn die philosophischen Tiefen zum ergründen einladen, so ist das ganze doch sehr spannend und unterhaltsam zu lesen.

In der ersten Geschichte versucht Death den lebensmüden Teenager gar nicht erst zu überreden, weiter leben zu wollen, sondern nimmt ihn einfach mit und wie sie das Leben genießt und sich auch an Kleinigkeiten erfreut, weiß schlussendlich doch den altklugen Sexton zu überzeugen. Es gibt halt immer etwas wofür es sich lohnt zu leben, auch wenn man später den Preis dafür zahlen muss. Auch wenn es banal klingt: der Sinn des Lebens besteht, laut diesem Comic, darin bewusst zu leben und die Welt besser zu machen. Aber wer sagt denn, dass große Weisheiten kompliziert sein müssen? Es ist schon große Kunst vom Tod zu erzählen, um das Leben zu preisen. Dabei ist es immer bewegend, aber nie wirklich deprimierend oder düster.

Wie homogen das von Gaiman geschaffene „Sandman“-Universum ist, wird dadurch belegt, dass Nebencharaktere immer wieder auftauchen können und auch größere Rollen übernehmen wie Foxglove und Donna.

Insgesamt gibt es recht viele kleine Panels, die den wortreichen Stories viel Raum zur Sprache geben. Die Zeichnungen lenken kaum durch eine eigene ausgefallene Bildsprache von der Story ab, sondern unterstützen die Dialoge kongenial. Hat die erste Story noch sehr satte Farben, ist die zweite eher gedeckt gehalten, was dem grellen Scheinwerferlicht des Inhalts wiederspricht. Diese Story lebt viel von dem Mienenspiel der Protagonisten.

Es ist schön ein Wiedersehen mit dem Künstler Jeff Jones zu feiern. Aber die Bilder sind recht einfallslos. Jones kopiert seine eigene Serie „Idyl“ und tauscht nur die Charaktere aus. „Das Rad“ ist nach ähnlichem Muster gestrickt und wirkt eher als eine Füllgeschichte. Der Aufklärungscomic ist zwar wichtig, aber schon beim zweiten Lesen eher pädagogisch nervend. Witzig immerhin der lustige Gastauftritt von John Constantine („Hellblazer“).


Fazit:
Die Geschichten mit Death preisen das Leben und alles, was das Leben lebenswert macht. Dieser Charakter und die Geschichten um ihn gehören auf jeden Fall dazu. Genial.

Gaimans Death - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Gaimans Death

Autor der Besprechung:
Jons Marek Schiemann

Verlag:
Paninicomics

Preis:
€ 19,95

ISBN 10:
3866079311

ISBN 13:
978-3866079311

224 Seiten

Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

Positiv aufgefallen
  • Story
  • Charaktere
  • Homogenität
  • Farben
Negativ aufgefallen
  • Enttäuschender Jeff Jones
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic
Bewertung:
1
(2 Stimmen)
Bewertung
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Rezension vom: 04.08.2010
Kategorie: Neil Gaiman
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