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Comic-Besprechung - Comanche 5: Das Tal ohne Licht

Geschichten:
Comanche: Le Désert sans lumiére / Palomino
Autor: Greg, Zeichner: Hermann


Story:
Nach dem Mord an Russ Dobbs wurde Red Dust aufgrund mildernder Umständen zu fünf Jahren Zuchthaus verurteilt. Nach zwanzig Monaten kommt er auf Bewährung frei.
Verbittert und von den Strapazen des Zuchthauses gekennzeichnet erreicht er mit dem Zug die neue Bahnstation "Triple Six" und wird schonungslos mit den neuen Realitäten konfrontiert. Während der alte Ten Gallons und Clem vor Freude schier aus dem Häuschen geraten, wird Red von Davis, dem jungen zweiten Stellvertreter des Sheriffs, bei seiner Ankunft gedemütigt - Bewährung, keine Waffen, kein Alkohol, kein Glücksspiel und regelmäßige Vorstellung beim Sheriff der Stadt.

Auch sonst hat sich einiges auf der Triple Six verändert, die Ranch ist deutlich größer geworden, sie ist zur größten Viehzucht auf dieser Seite des Green Rivers geworden und mittlerweile arbeiten dort mehr als fünfzig Cowboys unter Leitung von Comanche und dem schwarzen Vormann Toby. Red Dust wird ein ums andere Mal vor die schwere Prüfung gestellt, seine Bewährungsauflagen nicht zu verletzen, irgendwie scheint es jeder darauf anzulegen, ihn aus der Reserve zu locken. Doch während einerseits die Zivilisation unaufhaltsam ihren Einzug hält, versucht Shotgun Marlowe mit einer Bande von zwanzig skrupellosen Killern, den Fortschritt auf seine eigene - blutige - Weise aufzuhalten.

Marlowes Masche ist mehr als simpel - die Bevölkerung durch brutale Morde einschüchtern, wie die Heuschrecken über kleine Siedlungen herfallen, alles niederschiessen, was sich bewegt, die Bank und ein paar Geschäfte ausplündern und wieder abhauen. Und diese Taktik scheint auch in Greenstone Falls wieder aufzugehen. Und deshalb bittet Sheriff Wallace Red Dust um Hilfe - eine einzigartige Chance sich zu rehabilitieren - oder erneut Selbstjustiz walten zu lassen.


Dieser Comic wurde mit dem Splash-Hit ausgezeichnet Meinung:
"Roter Himmel über Laramie" war zweifelos ein unbestrittener Höhepunkt von "Comanche". Die unglaubliche Gewalt und Blutrünstigkeit von Dobbsund seiner Bande übertrafen alle bisher bekannten Genre typischen Merkmale der Spaghetti Western um ein Vielfaches und waren zur damaligen Zeit sicherlich eine Art von Tabu Bruch.
Einen Helden, der einen unzweifelhaft mehr als Schuldigen, ohne Möglichkeit der Gegenwehr abknallt wie einen räudigen Hund, hatte die Comic Welt bis dahin nicht gesehen.
Man durfte also gespannt sein, wie Greg und Herman der Herausforderung gerecht werden konnten, dieses Epos auf hohem Niveau fortzuschreiben.

Der "Wilde Westen" zur Zeit als Red Dust aus der Haft entlassen wird befindet sich an einem Scheideweg. Neue Zeiten brechen an, Comanche, die Herrin über die Ranch "Triple Six", macht auf feine Dame und kleidet sich großstädtisch, junge Polizisten, frisch von der Bundesschule, versuchen mittels moderner Psychologie, der Kriminalität herr zu werden. Doch nicht alle Teile der Gesellschaft können sich mit den "moderen Zeiten" anfreunden. Und so zeigen Greg und Herman mit Shotgun Marlowe der aufkeimenden Zivilisation ihre Grenzen auf.

So kommt es im zweiten Teil der Geschichte zu einem "Rückfall" in die guten alten Zeiten, in denen das Gesetz zu Gunsten des Kampfes Mann gegen Mann ausgesetzt wird, in denen Gewalt mit Gewalt beantwortet wird und letztendlich die Selbstjustiz erneut die Oberhand gewinnt. Als offensichtliches Zeichen dieses "Rückfalls" verzichtet Comanche auf den Habitus der feinen Dame und beteiligt sich am Kampf gegen die archaischen Zeiten.

Herman versteht es auf unvergleichliche Weise, diese Szenerie in eine Bildsprache umzusetzen, die zum Teil ganz ohne Worte auskommt - die Entscheidungsschlacht um Greenstone Falls, in düsteren Farben, im Regen, ist wohl nur noch vergleichbar mit klassischen Western-Filmen à la Sam Peckinpah´s "The Wild Bunch" und erreicht einen bisher kaum gesehenen Realismus. Keine Frage, "Das Tal ohne Licht" ist und bleibt ein weiterer Höhepunkt von "Comanche". Angereichert wird dieser Band durch die Kurzgeschichte "Palomino" und den gewohnten redaktionellen Teil, in denen die "Verbrechen" früherer Veröffentlichungen der Geschichte eindrücklich dargestellt werden.


Fazit:
Neben "Blueberry" der mit Abstand beste Comic Western im klassischen franko-belgischen Stil - und jetzt endlich in entsprechender Aufmachung.

Comanche 5: Das Tal ohne Licht - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Comanche 5: Das Tal ohne Licht

Autor der Besprechung:
Stephan Schunck

Verlag:
Splitter Verlag

Preis:
€ 15,80

ISBN 13:
978-3-86869-056-9

64 Seiten

Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

Positiv aufgefallen
  • kaum ein anderer Western ist so intensiv
  • Aufmachung
  • redaktioneller Teil
Negativ aufgefallen
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic
Bewertung:
1
(6 Stimmen)
Bewertung
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Rezension vom: 10.08.2010
Kategorie: Comanche
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