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Comic-Besprechung - 21st Century Boys 2
Geschichten:Autor / Zeichner: Naoki Urasawa
Story:
Während Kenji anhand einer Virtual Reality in die Vergangenheit reist, um dort herauszufinden, wo die Fernbedienung versteckt ist, die eine Antiprotonenbombe zünden kann, besuchen seine alten Freunde den ehemaligen Schulkameraden und komatösen Sadakiyo im Krankenhaus. Doch dort werden sie und Kenjis Nichte Kanna von UN-Soldaten aufgehalten und festgenommen. Nur nach einer Flucht und großen Mühen kann die Gruppe die Soldaten davon überzeugen, dass sie auf der selben Seite stehen. Unterdessen nähert sich Kenji anhand mehrerer Rätsel dem Aufenthaltsort der Fernbedienung. Aber auch immer mehr Hinweise häufen sich, um ihn ahnen zu lassen, wer der geheimnisvolle "Freund" ist, der erneut der Menschheit mit deren Untergang droht. Als die Freunde sich langsam ihrer Ziele nähern, erwacht plötzlich ein riesiger Roboter. Doch er droht nicht nur, die Stadt zu zerstören, sondern auch die Bombe zu zünden.
Meinung:
Für einen Manga sind die Zeichnungen recht unspektakulär. Sie enthalten sich lobenswerterweise jeglicher Kindchenschemata (große aufgerissene Augen, breites verschämtes Lächeln, etc.) und vermeiden mimische Übertreibungen. Es gibt auch kaum Verfremdungseffekte, wie zum Beispiel verzerrte Körperproportionen, die gerade in Szenen von Stress gerne angewandt werden. All diese Aspekte machen den Manga von Naoki Urasawa auch für solche Leser lesenswert, die ansonsten nicht viel mit Manga zu tun haben. Die Panels mit Speedlines sind sehr sauber und übersichtlich gestaltet, so das der Inhalt nicht verwirrend wirkt.
Als Selbstironie muss die Selbstreferentialität gelten: nicht nur kommen auch Mangazeichner im Comic selbst vor, sondern sie haben auch teilweise den Namen von Mitarbeitern Urasawas. Schön geworden ist die Stelle, als einer der Mangaka beim Anblick des amoklaufenden Roboters sagt: "Wäre das hier wirklich ein Manga müsste doch bald mal ein strahlender Held kommen, der uns alle vor der Gefahr rettet!" Kurz danach fährt der Held Kenji an ihnen vorbei!
Generell ist der Band sehr temporeich und das Spiel mit den verschiedenen Realitätsebenen funktioniert. Die Protagonisten wissen stellenweise ebensowenig wie der Leser auf welcher Ebene oder in welcher Zeit man sich befindet. Bevor das aber verwirrend werden kann, werden diese Fragen in einem guten Timing gelöst und die Spannung bleibt bestehen.Vor allem das Spiel mit den Kindheitsträumen ist sehr gelungen. Die Kinder träumen von Heldentum und als Erwachsene, als der sie wirklich Helden sind, träumen sie von den Kindheitstagen. Aber dabei bleibt es nicht. Denn sie können die Bedrohung nur ausschalten, wenn sie sich an ihre Kindheit erinnern. Allerdings haben sie als Kinder auch den Grundstein für die Bedrohung geschaffen, denn der Bösewicht "Freund" wurde aufgrund von Kindheitserlebnissen böse. Somit ergänzen sich alle Ebenen sehr schön und auch die Elemente wie Virtual Reality und übersinnliche Kräfte sind glaubhaft eingefügt.
Merkwürdigerweise will der große Funken dennoch nicht überspringen. Das mag daran liegen, dass der Manga für jugendliche Leser zu viel Erwachsenenelemente beinhaltet (vor allem im zeichnerischen Stil) und für Erwachsene die Story mit dem Science-Fiction-Thema manchmal zu jugendlich ist, weil den Kinderperspektiven sehr viel Raum gegeben wird.Generell gesehen, ist der zweite Band aber besser als der erste, da Urasawa die Story besser in den Griff bekommen hat.
Fazit:
Alle erzählerischen Ebenen ergänzen sich gut und die Zeichnungen sind angenehm zurückhaltend. Leider ist nur die Zielgruppe nicht scharf definiert und so kann der Funke nicht so richtig überspringen.
21st Century Boys 2
Autor der Besprechung:
Jons Marek Schiemann
Verlag:
Paninicomics
Preis:
€ 12,95
ISBN 10:
3866079370
ISBN 13:
978-3866079373
204 Seiten
Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser
- Zeichnungen
- Spiel mit den Ebenen
- Wechselseitige Beeinflussung Jugend / Alter
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic | ||
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Rezension vom: | 01.09.2010 | ||||||
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