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Comic-Besprechung - Batman: Ein Tod in der Familie

Geschichten:

Batman: Ein Tod in der Familie US-Batman 426-429 (Dez. 1988 - Jan. 1989)

Autor: Jim Starlin, Zeichner: Jim Aparo, Inker: Mike DeCarlo, Farben: Adrienne Roy



Story:

Als der aufbrausende Jason Todd erfährt, dass eine von drei im Ausland lebenden Frauen seine leibliche Mutter sein könnte, verlässt er Gotham City auf der Suche nach der Wahrheit. Wie der Zufall so will, hat der Joker einen Marschflugkörper gestohlen und versucht diesen im Mittleren Osten an den Meistbietenden zu verkaufen. Batman verfolgt die Spur des Jokers und trifft rein zufällig auf Todd. Gemeinsam versuchen sie den Joker zu stoppen und Jasons Mutter zu finden.



Meinung:

Nachdem Dick Grayson das Robin-Kostüm an den Nagel gehängt hatte, um als Nightwing alleine für Recht und Ordnung zu sorgen, wurde es immer schwerer Batman-Geschichten zu erzählen. Es fehlte dem dunklen Ritter ein kritischer Gesprächspartner, mit dessen Hilfe man so manche Vorgehensweise erläutern konnte. Um diesen Nachteil aufzuheben, wurde 1983 ein neuer Robin eingeführt. Der Straßenjunge Jason Todd, den Batman dabei überraschte, wie er die Reifen des Batmobils stehlen wollte. Doch Jason Todd war ein gänzlich anderer Charakter als der  gewohnte und bei den Fans beliebte Dick Grayson. Das Lager der Fans war gespalten. Der damalige Batman Redakteur Dennis O'Neil kam auf die Idee, das Schicksal von Jason Todd in die Hände der Fans zu geben. Per Telefonabstimmung hatten die Leser 36 Stunden Zeit über das Schicksal von Robin zu entscheiden. Das Ergebnis war denkbar knapp. Von insgesamt 10614 abgegebene Stimmen waren 72 Stimmen das Zünglein an der Waage. Mit diesen 0,68% Unterschied war Jason Todds Zukunft besiegelt und das Schicksal nahm seinen Lauf.

Mit der  Paperbackausgabe von Ein Tod in der Familie erfährt die Geschichte bereits ihre dritte Veröffentlichung in Deutschland. 1990 brachte der Hethke Verlag den Inhalt auf drei Sonderbände verteilt heraus. 2001 publizierte Panini das Werk in der Detective Comics Reihe ebenfalls in drei Ausgaben. Nun erscheint die Geschichte zum ersten Mal in gesammelter Form. Obwohl die Geschehnisse schon einige Jahre auf dem Buckel haben, kann man die Bedrohungen und Missetaten der Protagonisten nachvollziehen. So wirkt die Bedrohung durch nukleare Raketen ebenso aktuell wie die Unterschlagung von Hilfsgütern in einem bedürftigen Land oder Batmans Ermittlungen gegen einen Kinderpornoring. Trotz der durchaus noch aktuellen Themen merkt man dem Plot an, dass er aus einer anderen Zeit stammt. Die Handlung wird viel zu sehr vom Zufall getrieben. Die drei potentiellen Mütter sind über verschiedene Länder verteilt und trotzdem muss der Joker zufällig auch in dieses Land, damit die Konfrontation mit Batman und Robin vorangetrieben wird. Je weiter die Handlung voranschreitet, desto verworrener und dünner  wird sie. Der Autor fasst am Anfang die bisherigen Geschehnisse kurz zusammen. Gegen Ende der Geschichte nimmt dieser kurze Rückblick aber bereits neun Seiten des Kapitels in Anspruch. Dementsprechend wenig inhaltliche Entwicklung bieten die weiteren Seiten.Trotzdem ist Ein Tod in der Familie keine schlechte Geschichte. Die Konsequenzen haben den dunklen Ritter sehr geprägt und für immer verändert. Die emotionalen Szenen sind gut umgesetzt und man kann die Wut und Verzweiflung von Batman sehr gut nachempfinden.

Optisch präsentiert sich der Band ganz im Zeichen der Zeit. Das Artwork besticht durch eine klare Linienführung, die Menschen und Gegenstände naturgetreu darstellt. Dadurch, dass der Künstler von Panel zu Panel den Fluchtpunkt ändert, wirkt seine Perspektive sehr dynamisch. Verlegerisch beweist Panini hier viel Liebe zum Detail. So wurde beispielsweise das Cover, in dessen Hintergrund sich Bilder des Comics wiederfinden, ebenfalls übersetzt und nicht das Original Cover genommen. Gerade beim Thema Cover bekommt der Leser hier einiges geboten. Der Band enthält alle Cover der Hefte, die von niemand geringerem als dem Hellboy Erfinder Mike Mignola gezeichnet wurden. Ein weiteres Detail, das hervoragend in den Kontext passt, ist die Anzeige, in der die Fans zur Abstimmung aufgerufen wurden und der Abdruck vom "alternativen Ende" das erstmals in einem Batman Annual veröffentlicht wurde.

Der DC Animationsfilm Under the Red Hood präsentiert übrigens Versatzstücke dieser Geschichte in einem modernen Gewand und zeigt, dass diese Geschichte nichts an ihrer Bedeutung für das DC Universum verloren hat.



Fazit:

Trotz geringer Mängel im Plot ist Ein Tod in der Familie ein Meilenstein in der Entwicklung von Batman. Das Paperback versprüht den historischen Charme alter Superheldengeschichten und gehört in jede gut sortierte Batman-Sammlung.



Batman: Ein Tod in der Familie - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Batman: Ein Tod in der Familie

Autor der Besprechung:
Marcus Koppers

Verlag:
Paninicomics

Preis:
€ 14.95

148 Seiten

Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

Positiv aufgefallen
  • Meilenstein in Batmans Entwicklung
  • detailreiche Veröffentlichung
Negativ aufgefallen
  • sehr viele Zufälle in der Handlung
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic
Bewertung:
1
(1 Stimme)
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Rezension vom: 10.10.2010
Kategorie: Batman
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