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Comic-Besprechung - Jack of Fables 5: Der fabelhafte Wilde Westen

Geschichten:

US-Jack of Fables 22-27

Autor: Bill Willingham und Matthew Sturges, Zeichner: Tony Atkins, Russ Braun



Story:

Jack of Fables ist unter dem Namen Jack Candel im Wilden Westen als Anführer einer Bande Krimineller unterwegs. Bei den Angestellten von Banken und Eisenbahnunternehmen gefürchtet, aber vom Volk geliebt, verbringt er einige aufregende und blutige Jahre im aufstrebenden Amerika. Der Spaß hat ein Ende als Bigby Wolf Jack wieder nach Fabeltown zurück holen will. Beim ersten Aufeinandertreffen kann Jack dank massivem Waffeneinsatz flüchten, doch Bigby Wolf lässt sich davon nicht beeindrucken und macht Jagd auf Jack, was in einem wilden Showdown mündet.

Die Hauptstory geht weiter. Der Bookburner bläst mit seiner Armee der vergessenen Fables zum Angriff auf Golden Bough, dem Dorf, wo Mr. Revise eine Unmenge an Fables "gefangen" hält. Der Bookburner will alle Fables vernichten, um der Welt den Glauben an die Märchen auszutreiben. Die drei Page-Schwestern, Angestellte bei Mr. Revise werden in den Kampf hineingezogen und versuchen auf ihre Weise das Aufeinandertreffen der Fables zu verhindern. Als Robin Page Jack Horner davon überzeugen kann, in den Kampf einzugreifen, kommt es zu einem kurzen Aufeinandertreffen von Jacks Truppe mit den Klappmesserkriegern des Bookburner. Nur durch eine unerwartete Hilfe überleben die Fables diesen Kampf. Derweil macht sich Golden Bough bereit auf den Ansturm der Truppen des Bookburners.



Meinung:

Jack of Fables, die Spin-Off Serie des Vertigo-Bestsellers Fables, geht nun schon in die fünfte Runde und in der Story stehen alle Zeichen auf Sturm.
Doch vorher präsentieren die Autoren Bill Willingham und Matthew Sturges noch eine dreiteilige Story unter dem Titel 1883, welche Jack als Jack Candle im Wilden Westen zeigt. Dabei beziehen sie sich allem Anschein nach auf die Geschehnisse im vorangegangenen Comicband, wo Jack einige Wochen im Wilden Westen verbrachte, um seinen Häschern zu entgehen. Beeindruckte Jack bis dato durch eine extreme Selbstüberschätzung und bissigen ironischen Kommentaren, so gehen diese beiden Punkte hier komplett verloren. In 1883 fehlen coole Sprüche, Egoismus und Arroganz komplett, dafür sieht der Leser einen beinah ängstlichen Jack Candle, der vor dem großen bösen Bigby Wolf flieht. Trotz der fehlenden unsympathischen Charaktereigenschaften von Jack, welche diese Serie so lesenswert machen, ist 1883 dennoch eine spannende Story, die alles enthält, was ein guter Western benötigt: Cowboys, Waffen, Schlägereien und natürlich Frauen.

Bill Willingham und Matthew Sturges sind sich des fehlenden Witzes in der Story offenbar bewusst und bieten dem Leser als Ausgleich am Ende jedes US-Heftes eine Seite mit Babe, dem blauen Ochsen, an, welcher durch seine verwirrenden Gedankengänge jedem Leser ein Schmunzeln aufs Gesichts zaubert.
So gesehen ist die dreiteilige Story 1883 also eine etwas andere Jack of Fables-Geschichte, ganz ohne Humor, Ironie und überheblichen Geschwätz. Dennoch geht der Lesespaß auch hier nicht verloren, denn Bill Willingham und Matthew Sturges machen das eben genannte Minus durch ein dickes Plus aus Western-Charme wieder weg.

Die eigentliche Hauptstory von Jack of Fables wird in der zweiten Hälfte des Comicbandes fortgesetzt und wie oben bereits erwähnt, gewinnt die Geschichte um den Bookburner mächtig an Fahrt. Betrachtet wird der Vormarsch der Armee der vergessenen Fables aus der Sicht der drei Page-Schwestern, jenen Frauen, die für Mr. Revise arbeiten und quasi für das Einsperren der Fables verantwortlich sind. Doch Bill Willingham und Matthew Sturges verpassen den drei Schwestern einen eigenen Geist, welcher die Frauen zu höchst unterschiedlichen Handlungen treibt. Dass dabei irgendwie immer Jack ins Blicklicht gerät, ist einer der großen Gags des Bandes, denn Jacks Verbindung zu den Frauen ist eher körperlicher Natur, was so einige Probleme schafft.

Dem schließen sich die extreme Selbstüberschätzung und der überzogene Egoismus von Jack an, was wieder zu irren Szenen und vielen Lachern führt. Bill Willingham verpasst mit diesem Band der Story einen weiteren Schub, womit die Spannung am Ende nahe dem Siedepunkt ist und es im nächsten Band zum unvermeidlichen Kampf zwischen den Bookburner und Mr. Revise kommen muss.

Tony Atkins ist der Hauptzeichner  von Jack of Fables und bietet in der 1883-Story eine gewohnt gute zeichnerische Leistung, wobei besonders die vielen großformatigen Splashpages beeindrucken, die stellenweise sogar eine komplette Doppelseite ausfüllen. Besonders die Darstellung des großen bösen Wolfs weiß hier zu gefallen. Die saubere Panelaufteilung und die gelungenen Proportionen und Gesichtszüge sind weitere Punkte, welche die Arbeit von Atkins sehenswert machen.

Russ Braun steht dieser Einschätzung mit seinen Zeichnungen für die Hauptstory in nichts nach. Auch gibt es eine klare Panelaufteilung, eine gelungene Umsetzung der Körpersprache der Beteiligten und einige sehenswerte Zeichnungen, wie beispielsweise die Verwandlung von Humpty Dumpty zum aggressiven Monster-Ei. Das passt.



Fazit:

Die fünfte Ausgabe der mit dem Eisner-Award prämierten Serie bietet Platz für eine zweigeteilte Einschätzung. Die Kurzstory 1883 überzeugt durch den Western-Charme, hat aber leider einen starken Mangel an Humor und Egoismus, für den diese Serie so beliebt ist. Den Ausgleich dazu schafft aber glücklicherweise die eigentliche Hauptstory, welche wieder über die gewohnt unsympathischen Kommentare von Jack verfügt, und genau dadurch dem Leser den Spaß bietet, den er sicherlich mit einem Jack of Fables-Band verbindet. Zeichnerisch wird ein gewohnt hohes Niveau geboten, an dem es nichts auszusetzen gibt. Zusammengefasst ist dieser Comic wieder lesenswert, da die Mischung aus Action, Märchen und Humor einfach einzigartig ist, auch wenn letzteres in der ersten Story etwas zu kurz kommt.



Jack of Fables 5: Der fabelhafte Wilde Westen - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Jack of Fables 5: Der fabelhafte Wilde Westen

Autor der Besprechung:
Christian Recklies

Verlag:
Paninicomics

Preis:
€ 16,95

ISBN 10:
3866079117

ISBN 13:
978-3866079113

148 Seiten

Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

Positiv aufgefallen
  • überzeugende Hauptstory
  • sehr gute Zeichnungen
Negativ aufgefallen
  • ungewöhnlich wenig Humor in der ersten Story
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic
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Rezension vom: 30.10.2010
Kategorie: Fables
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