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Comic-Besprechung - Roland, Ritter Ungestüm 2

Geschichten:

Originaltitel: „Chevalier Ardent, Intégrale 2”

Text: François Craenhals, Zeichnungen: François Craenhals

  • Story: Das Nebelhorn („La corne de brume“)
  • Story: Die heilige Harfe („La harpe sacrée“)
  • Story: Das Geheimnis des König Artus („Le secret du roi Arthus“)

Bonus-Material:

Artikel: „Die Anfänge und das Magazin Tintin“ von Volker Hamann



Story:

Im zweiten Band der Gesamtausgabe von Roland, Ritter Ungestüm werden drei weitere albenlange Abenteuer geboten. Roland kehrt von seinem Abenteuer in Ungarn zurück und muss leidvoll erfahren, dass er nicht mehr der Herr über sein Lehen Rotteck ist. König Artus war über seine Eskapaden so erbost, dass er die Herrschaft über das Land Golo übertrug, einem alten Widersacher von Roland. Da auch seine Geliebte Gwendoline sich von ihm abwendet, bleibt ihm nichts anderes übrig, als in der Ferne sein Glück zu versuchen.

In Das Nebelhorn reitet er bis zur Küste und trifft dort auf Hödr, einen Wikinger, der nicht immer bei klarem Verstand zu sein scheint. Wenn ein Nebelhorn ertönt, wirkt er wie hypnotisiert und ferngesteuert. Ein Rätsel genau nach dem Geschmack von Ritter Roland, der alsbald merkt, dass der Nordmann nicht alleine ist und hinter dem mysteriösen Nebelhorn eine böse Priesterin namens Elli steckt, die den Wikinger konditioniert hat.

Das zweite Abenteuer, Die heilige Harfe, bringt Roland und seine Freunde bis nach Irland. Dort gerät er zwischen einen Krieg der Iren gegen Besatzer aus dem Norden. Hödrs Bruder Yvar versucht seinen Einfluss auf der grünen Insel geltend zu machen, doch er wird umgebracht. Iona, seine Frau, ist von da an blind vor Hass und will sich an den Iren rächen. Roland merkt sehr schnell, dass die Iren, angeführt von Freiheitskämpfer O’Connor, nicht grundsätzlich die Bösen sind. Ein besonderer Gegenstand, die heilige Harfe, wurde von den Wikingern entwendet, und natürlich wollen die Iren dieses Musikinstrument wieder in ihren angestammten Besitz bringen.

Die letzte Geschichte, Das Geheimnis des König Artus, bringt Roland zurück an den Hof. Als er mit Gwendoline vor König Artus tritt, erlebt Roland eine böse Überraschung. An der Seite des Monarchen sitzt überraschenderweise bereits eine junge Frau, die Gwendoline sehr ähnlich sieht. Roland erkennt, dass dies nicht die Tochter des Königs ist, doch dieser hält Roland für verrückt. In einem Kampf wird Roland gefangengenommen und Gwendoline als Betrügerin in den Kerker geworfen. Ein kniffliger Fall für den jungen Ritter, der nicht leicht zu lösen ist.



Dieser Comic wurde mit dem Splash-Hit ausgezeichnet Meinung:

Relativ schnell nach dem bemerkenswerten ersten Band der Gesamtausgabe von Roland, Ritter Ungestüm veröffentlichte Cross Cult den zweiten Hardcover. Das ist insofern bemerkenswert, weil hier nicht eine bereits vorhandene Gesamtausgabe aus Frankreich einfach übersetzt und nachgedruckt wird, sondern weil der deutsche Verlag sehr viel Eigenleistung und Engagement und damit auch Zeit investiert. Bei ähnlich gelagerten Projekten wird der Aufwand oftmals unterschätzt und die Veröffentlichung nicht selten verschoben.

Was schon beim Debüt beeindruckte, gilt auch für den zweiten Band. Diese Werkausgabe wird redaktionell hervorragend mit viel Liebe zum Detail betreut. Besonders erwähnenswert ist das spezielle extra-dicke Papier, welches, einen beeindruckenden „Aquarell-Effekt“ bewirkt. Ein Ergebnis, das sehr gut für die Zeichenkunst von François Craenhals geeignet ist. Die Vorlagen aus dem Prä-Digital-Zeitalter musste man teilweise ziemlich bearbeiten oder restaurieren. Wer gut gemachte, bibliophil gestaltete Comics schätzt, der wird den Band nur schwerlich aus den Händen legen können und immer wieder darin blättern.

Ein besonderes Plus ist der redaktionelle Teil von Volker Hamann, der mustergültig vormacht, wie Bonusmaterial sein muss. In diesem Band beschäftigt er sich ausführlich mit der Biographie von François Craenhals. Es geht um die Jahre 1926 bis 1955, also den Werdegang des Zeichners bis zu seinen ersten Veröffentlichungen beim belgischen Magazin Tintin. Über diese Phase des Lebens von Craenhals liegen sehr wenig Informationen vor und da muss man schon stärkeres detektivisches Können an den Tag legen, um mehr bieten zu können, als den x-ten Abriss aus der Künstler-Biographie. Der Artikel ist wunderschön illustriert mit klassischen und höchst nostalgischen Motiven, meist Titelbilder von Tintin. Craenhals hatte zu Beginn seiner Karriere als kleiner Praktikant bei dem Jugendmagazin angefangen. Das bedeutete für ihn, dass er sich mit Arbeiten wie Seitenlayouts zusammenstellen, Überschriften zeichnen oder fehlende Illustrationen ergänzen beschäftigen durfte. Später gelang es ihm, auch Comics zu veröffentlichen, so zeichnete er unter anderem Adaptionen von Kinofilmen, die in den 50er Jahren angesagt waren. Wer wusste bis dato schon, dass Craenhals sogar einen Heidi-Comic gezeichnet hat?

Die drei Roland Ritter Ungestüm Geschichten ist diesem Band sind auch heute noch gut zu lesen. Der Charakter ist überrschend frisch und, trotz seiner mittelalterlichen Ideale, in keinster Weise altbacken. Roland ist einfach extrem sympathisch, mit all seinen Ecken und Kanten. Insgesamt sind die Stories höchst unterhaltsam, denn sie bieten die perfekte Mischung aus Abenteuer, Spannung, Überraschung und Romantik.

Die stärkste Geschichte in Band 2 ist Das Geheimnis des König Artus. Hier wird der Leser auf den ersten Seiten mit einem Rätsel konfrontiert, welches er nicht gleich durchschaut. Was hat es mit der Gwendoline-Doppelgängerin auf sich? Warum verhält sich König Artus so bösartig? Der Leser wird bei dieser Geschichte von Ritter Roland nicht durch ein Abenteuer in fernen Ländern oder durch die Konfrontation mit einem klar definierten Bösewicht unterhalten, sondern durch ein klug gestricktes Verwirrspiel.



Fazit:

Die Roland, Ritter Ungestüm Gesamtausgabe ist wahrscheinlich die beste Gesamtausgabe von klassischem franco-belgischem Material, die dieses Jahr erscheint. Wer sie noch nicht kennt, sollte sich von der Qualität im Laden überzeugen. Wer Ritter-Comics wie Prinz Eisenherz oder auch Sigurd und Falk im Regal stehen hat, der kommt um Ritter Roland nicht herum. Selten sind 29,80 Euro so gut investiert, wie mit diesem Band.



Roland, Ritter Ungestüm 2 - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Roland, Ritter Ungestüm 2

Autor der Besprechung:
Matthias Hofmann

Verlag:
Cross Cult

Preis:
€ 29.80

ISBN 13:
978-3-941248-72-4

160 Seiten

Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

Positiv aufgefallen
  • chronologische Veröffentlichung mit Extras
  • exzellenter Gesamteindruck
  • sehr schöne Aufmachung
  • absoluter Klassiker
  • einer der Höhepunkte des Jahres 2010
Negativ aufgefallen
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic
Bewertung:
1
(2 Stimmen)
Bewertung
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Rezension vom: 30.10.2010
Kategorie: Roland Ritter Ungestüm
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