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Comic-Besprechung - Kai Falke 7: Die Nacht von Tibidabo
Geschichten:Die Nacht von Tibidabo (Originaltitel: „Eric Castel 7: La nuit de Tibidabo“)
Autor: Françoise Hugues; Zeichner: Raymond Reding
Story:
Der FC Barcelona, Kai Falkes Fußballverein, bestreitet sein nächstes internationales Spiel gegen den AS Monaco. Der Europäischen Cup der Kunststädte (kurz: ECKU) geht in seine zweite Saison. Diesmal soll es besser laufen für den traditionsreichen Verein.
Vor jedem Spiel gibt es ein Match der Nachwuchsmannschaften. Damit sind auch die Alevins, die spanischen Jungkickers um den Blondschopf Pablito, gefragt. Bereits beim Auflaufen der jungen Monegassen und Katalanen herrscht eine Riesenstimmung im Stadion Louis II.
Abseits des Fußballfeldes arbeitet Kai Falke weiter an dem Buchprojekt von Claudine Monneray, in dem er der Journalistin bei ihren Recherchen hilft und sie mit Informationen versorgt. Während einer Besprechung in einem Hotel auf der höchsten Erhebung von Barcelona, dem Tibidao, wird es Pablito zu langweilig. Er begibt sich auf den Parkplatz und setzt sich in Kais Auto, um sich dort die Zeit mit der Lektüre von Magazinen zu vertreiben. Dabei schläft er ein und wird unfreiwillig Opfer eines Autodiebstahls, da er den Zündschlüssel auf dem Beifahrersitzt hat liegen lassen.
Meinung:
Die Nacht von Tibidabo ist bereits das dritte Album der Serie Kai Falke, das von Salleck in deutscher Erstveröffentlichung vorgelegt wird. Alle drei bis vier Monate erscheint ein neuer Band und hiermit ist man bei knapp der Hälfte aller Alben angelangt. Eine beachtliche Leistung für einen Kleinverlag wie Salleck Publications.
Die siebte Episode erschien 1983. Siebenundzwanzig Jahre später hat sich das Gesicht des europäischen Fußballs grundlegend verändert. Liest man die Geschichte aus heutigem Blickwinkel, dann wirkt die von Françoise Hughes und Raymond Reding dargestellte Sportwelt geradezu rührselig, romantisiert, idealisiert und letztlich weltfremd. Damals wurde noch ehrlich trainiert. Der Tagesablauf der Spieler war simpel strukturiert und wurde vom Trainer oder dem Verein vorgegeben. Im 21. Jahrhundert ist der manipulatorische Einfluss der Medienwelt oder von Sponsoren allgegenwärtig. Dem Druck, der auf manchen Fußballern liegt, ist nicht jeder gewachsen. Man denke nur an den Selbstmord Robert Enkes. Ein Akt der Verzweiflung, symptomatisch für die unmenschlichen Auswüchse des unermüdlichen Sportzirkus‘.
Die Spannung bei Kai Falke generiert sich aus kleinen Dingen. Wie schon im Vorgängerband, wird ein letztlich winziges, unbedeutendes Ereignis zum Titelträger der Geschichte. Die Entführung von Kai Falkes gelbem Subaru muss dafür herhalten und kommt sogar aufs Cover. Die Episode hat einen Seitenanteil von nicht einmal 20 Prozent der gesamten Geschichte und zeigt, wie schwierig es war, eine spannende Story über die Länge von 44 Albumseiten zu konstruieren. Das Gros der Seiten wird mit der gekonnten Darstellung von Fußballspielen gefüllt, durchflutet von der innigen Liebe zum Fußball und dessen Team- und Sportsgeist.
Wie die ersten sechs Alben glänzt Die Nacht von Tibidabo am meisten durch die ausgereifte Zeichenkunst von Raymond Reding. Auf der ersten Seite erblickt man ein prächtiges Motiv von Monaco. Darüber hinaus sind immer wieder detaillierte Landschaftsaufnahmen und gründlich recherchierte reale Schauplätze eingestreut. Für Fußball-Fans interessant ist auch die Seite, wo die Pokalteilnehmer aller Länder mit ihren Wappen aufgeführt sind. Da sind die wichtigsten Vereine der beginnenden 1980er Jahre vertreten.
Fazit:
Die Nacht von Tibidabo ist ein typisches Kai Falke-Album, mit allen Vor- und Nachteilen. Es gibt reichlich routiniert inszenierte Fußball-Dramatik und ansonsten viele kleinere Episoden abseits des grünen Rasens, die eher unspektakulär daher kommen.
Kai Falke ist besonders Freunden von Sport-Comics sowie Anhängern der Koralle-Ära des ZACK Magazins zu empfehlen.

Kai Falke 7: Die Nacht von Tibidabo
Autor der Besprechung:
Matthias Hofmann
Verlag:
Salleck Publications
Preis:
€ 12.90
ISBN 13:
978-3-89908-275-3
48 Seiten
Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

- rundum vorbildlich gestaltete Hardcover-Ausgabe
- klassisches ZACK-Flair
- Fußball-Comic-Klassiker

- wenig bis keine Spannung

Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic | ||
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Rezension vom: | 23.11.2010 | ||||||
Kategorie: | Kai Falke | ||||||
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