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Comic-Besprechung - Die Tochter des Professors
Geschichten:La Fille du Professeur
Autor: Joann Sfar,
Zeichner: Emmanuel Guibert
Story:
Eigentlich ist es
seltsam, wenn ein Pharao nicht gerade versessen ist auf die Sonne, aber
nicht minder seltsam ist es, wenn eine junge hübsche Dame - Miss Liliane
, die Tochter von Professor Bowell, des größten englischen Archäologen -
mit einer drei tausend Jahre alten Mumie durch das romantische London
spaziert. Eine
Mumie, die sich darüber bewusst ist, dass sie als Antiquität dem Land
desjenigen gehört, der ihn gefunden hat, die sich aber nichts desto
trotz unsterblich in Liliane verliebt hat.
Als wenn das nicht
schon kompliziert genug wäre, bringt Liliane aus Versehen zwei Leute um
und ihr Vater kommt unverhofft nach Hause. Und der Professor ist
alles andere als beigeistert, als ihm die Mumie, die tot und Eigentum
des British Museum ist, eröffnet, dass sie seine Tochter liebt und
heiraten wird. Die Verliebten fliehen, aber ihre Flucht gestaltet sich
schwierig.
Letztendlich taucht dann noch Imhoteps Vater auf- wie er selbst natürlich auch Mumie. Und dann muss auch noch die Queen, die Englische Königin höchstpersönlich eingreifen.
Meinung:
Joann Sfar und sein
bisweilen skurriler Humor sind eigentlich hinlänglich bekannt. Seine
Geschichten um das Donjon-Universum oder auch Die Katze des Rabbiners
sind nur wenige Beispiele für das umfängliche Werk dieses Ausnahme
Künstlers und einem der wichtigsten Autoren der französischen
Comic-Szene.
Anders sieht es sicherlich mit Emmanuel Guibert aus - einem
der jungen Wilden der in Frankreich selbst zu den Stars der Branche
gehört. Sein
Stilbogen reicht von Hyperrealismus - ein gutes Beispiel dafür ist
sicherlich die dreiteilige Serie Der Fotograf, das bebilderte
Reisetagebuch des Fotojournalisten Didier Leféfre - bis hin zu Arbeiten
im Stil der Ligne Claire.
Die Tochter des Professors ist sicherlich
eines der Extreme zu denen Guibert fähig ist - einfache,
monochromatische Bilder, die trotzdem stimmig und atmosphärisch sind,
die einen gerade zu ganz tief in die merkwürdige Liebesbeziehung der
Akademikertochter mit der Mumie von Imhotep IV hineinziehen.
Ein anderer Stil hätte
die Geschichte möglicherweise vollkommen lächerlich aussehen lassen, so
wird sie nicht glaubhafter aber man fühlt sich wie in einem Märchen -
und das ist die Geschichte.
Ein romantisches Märchen, das - hat man einmal damit angefangen - einen unaufhaltsamen Reiz ausübt. Unkonventionell und vielleicht gerade deshalb so schön.
Fazit:
Skurril und anziehend,
märchenhaft und reizvoll - eine mehr als ungewöhnliche Geschichte.
Die Tochter des Professors
Autor der Besprechung:
Stephan Schunck
Verlag:
Bocola
Preis:
€ 14,90
ISBN 13:
978-3-939625-32-2
64 Seiten
Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser
- ungewöhnlich
- erfrischend
- ... und es macht einfach nur Spaß
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic | ||
Bewertung: | ||
(1 Stimme) | ||
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Rezension vom: | 17.12.2010 | ||||||
Kategorie: | One Shots | ||||||
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