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Comic-Besprechung - Andy Morgan 18: Gefahr auf dem Fluss

Geschichten:

Gefahr auf dem Fluss (Originaltitel: „Bernard Prince 18 – Menace sur le fleuve“)

Text: Yves H.
Zeichnungen: Hermann
Farbe: Hermann



Story:

Andy Morgan, Barney Jordan und der Junge Ali befinden sich im Hafen von Quiritos, einem eher trostlosen Nest in Südamerika. Ihr Auftraggeber Ramirez soll sich hier aufhalten. So verlassen Andy und Barney das Schiff, um Ramirez zu treffen und Ali bleibt an Bord. Ihr Weg führt sie in eine abgelegene Hütte, wo sie auf einen alten Bekannten treffen. Ihr Auftraggeber ist kein geringerer als der mexikanische Hüne El Lobo.

Während die alten Freunde ein Wiedersehen feiern, spitzen sich die Ereignisse im Hafen zu. Ein dubioses Paar, das die Cormoran für eine Reise nach Guacapo chartern will, überrumpelt Ali und kidnappt den Jungen mitsamt dem Schiff. Hinter ihnen steckt ein mysteriöser Drahtzieher, dessen Identität für eine weitere Überraschung sorgt.



Meinung:

Das letzte Andy Morgan-Album, das Hermann gezeichnet hat, erschien 1978. Als er die Serie verlassen hatte, ließ Greg, der Szenarist der Reihe, andere Zeichner ans Werk. Dany und Édouard Aidans versuchten sich an der Kultserie, doch der Funke wollte nicht so richtig überspringen. Viele pflichteten Hermann bei, als er später sagte, die Serie sei ein Kind einer vergangenen Zeit, nicht mehr zeitgemäß und nicht mehr interessant genug, als dass er sich mit dem Charakter beschäftigen würde.

Doch, oh Wunder, mehr als dreißig Jahre später kehrt Hermann zu Bernard Prince, wie die Serie im Original heißt, zurück. Überredet dazu hat ihn sein Sohn Yves, der seit vielen Jahren die Texte für ihn schreibt. Die Skepsis in der Comicwelt war groß. Der heutige Hermann und der Andy Morgan der 1970er, passt das überhaupt noch zusammen?

Zuerst kamen die Leser des ZACK-Magazins in den Genuss des Comebacks. In einer Weltpremiere erschien Gefahr auf dem Fluss von März bis Juli 2010 in fünf Teilen. Kult Editionen, Hermanns deutscher Stammverlag, der bis auf die Werkausgabe von Comanche (Splitter) alle seine letzten Comics publizierte, ließ die Hardcoverversion noch vor Ende des Jahres folgen.

Auch wenn die kühnsten Träume vieler Fans mit dem bloßen Erscheinen des neuen Albums bereits erfüllt wurden, ist die Frage berechtigt, ob es die lange Wartezeit wert war. Hat Hermann seinen inneren Schweinehund, seine Abneigung gegen Andy Morgan überwunden und die Serie zu einem würdigen Abschluss gebracht? Nein, hat er nicht, aber das Ergebnis ist trotzdem viel besser als befürchtet.

Andy, Barney und Ali sind älter, der platinblonde Held der Serie ist sogar merklich korpulenter geworden. Die Zeichnungen von Hermann und seine begnadete Direktkolorierung, die er bei diesem Album laut eigenen Aussagen zum letzten Mal angewendet haben will, sind über jede Kritik erhaben. Wenn Andy sich im dampfenden Dschungel Südamerikas befindet, dann sind wir dabei. Wenn Seite um Seite intensivster Regen auf die Protagonisten niederprasselt, dann spürt man die Atmosphäre förmlich. Erzielt wird dieser schöne Effekt durch Hermanns Einsatz von Grün- und Blautönen, der schlicht und ergreifend meisterhaft ist.

Die Story selbst ist eine Hommage an die eigene Historie. Alte Bekannte wie El Lobo oder sein Widersacher aus den ersten Bänden kehren zurück. Yves H. hat die Geschichten von Greg wohl weislich verinnerlicht und spinnt ein leichtes Abenteuergarn um geheimnisvolle Hintermänner, zweifelhafte Paramilitärs und dunkle Machenschaften, das zeigt, dass er den Hut zieht vor dem 1999 verstorbenen Erfinder der Serie. Bei aller Nostalgie hat er die Handlung nicht in den 1970ern angesiedelt, sondern in der Jetztzeit. Moderne Mittel wie Computer und GPS haben Einzug gehalten, auch wenn das Schiff der Helden, die Cormoran, sich äußerlich nicht viel verändert hat.

Wie alle bisherigen Bände der schön gemachten Deluxe-Ausgabe von Kult Editionen, ist auch dieses 18. Abenteuer mit einem Bonusartikel von Volker Hamann ausgestattet. Obendrein gibt es ausgesuchtes Bildmaterial.



Fazit:

Unterm Strich kommt das neue Abenteuer von Andy Morgan nicht an die besten Geschichten aus der Feder von Greg heran. Gefahr auf dem Fluss ist dennoch ein Muss für alle Freunde von guten franco-belgischen Abenteuercomics, denn die Story bietet gute Unterhaltung, die von Hermann in seiner unnachahmlichen Art und einer beeindruckenden Direktkolorierung umgesetzt wurde, die wirklich begeistert. Somit ist der Band kein Abschluss der Serie Andy Morgan, sondern vielleicht eher ein Neuanfang. Man kann gespannt sein, wie es weitergeht.



Andy Morgan 18: Gefahr auf dem Fluss - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Andy Morgan 18: Gefahr auf dem Fluss

Autor der Besprechung:
Matthias Hofmann

Verlag:
Kult Editionen

Preis:
€ 15.95

ISBN 13:
978-90-89820-50-1

64 Seiten

Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

Positiv aufgefallen
  • was für eine tolle Farbgebung
  • gelungene Werkausgabe
  • Bonus-Material
  • die Rückkehr des Klassikers als Andy Morgan 2.0
Negativ aufgefallen
  • Ali wirkt blass und lässt sich leicht übertölpeln
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic
Bewertung:
2.33
(3 Stimmen)
Bewertung
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Rezension vom: 08.02.2011
Kategorie: Andy Morgan
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