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Comic-Besprechung - Hellboy 11: Der Krumme
Geschichten: Hellboy 11 - Der Krumme
Der Krumme
Autor: Mike Mignola, Zeichner: Richard Corben
Die in Schiffen übers Meer fahren
Autor: Mike Mignola, Joshua Dysart, Zeichner: Jason Shawn Alexander
Die Kapelle von Moloch
Autor und Zeichner: Mike Mignola
Das Mal
Autor: Mike Mignola, Zeichner: Duncan Fegredo
Wie Koscheij unsterblich wurde
Zeichner: Mike Mignola, Zeichner: Guy Davis
Baba Jagas Festmahl
Autor: Mike Mignola, Zeichner: Guy Davis
Story:
Dieser neue Hellboy-Band führt seinen rotfarbigen Titelhelden in verschiedene mystisch angehauchte Abenteuergeschichten: Inmitten des Appalachen-Gebirges trifft Hellboy auf Tom, der seine Seele dem Teufel verpfändet hat. Und dieser will holen, was ihm zusteht. Hellboy lässt das selbstverständlich nicht einfach geschehen, tritt an die Seite des verängstigten Mannes und muss sich mit böswilligen Hexen und allerlei anderem Gesindel herumärgern, das dem Teufel treu ergeben ist. In den übrigens Storys geht es für Hellboy gegen Piraten und fiese Monster - ausserdem murr er einen schrecklichen Alptraum überstehen. Hinzu kommt eine von russischen Märchen- und Folkloresagen inspirierte Aneinanderreihung von Kurzgeschichten.
Meinung:
Mit diesem elften Hellboy-Abenteuer sorgt der Cross Cult Verlag für erfreulichen Nachschub im Rahmen seiner Hellboy-Comicreihe. Wie bereits die Vorgänger, ist auch Der Krumme eine hervorragende Publikation, die durch das handliche Format und den hochwertigen Hardcovereinband zu gefallen weiss. Insgesamt beinhaltet das Buch sechs Storys, von denen die Titelgebende Der Krumme die umfangreichste ist. Die weiteren Geschichten sind kurz- und mittellang, zum Teil in Deutschland bisher nicht erschienen. Insgesamt betrachtet, kann der größte Teil des Inhaltes auf der Plotebene überzeugen, wobei die zeichnerische Umsetzung traditionsgemäß hervorragend gelungen ist. Die Bilder aller Geschichten erzeugen durch ihre stilsichere Umsetzung die passende Hellboy-Atmosphäre und passen wunderbar zum Inhalt. Jeder Episode geht ein kurzer Einleitungstext von Autor Mike Mignola vorweg, der stellenweise durch redaktionelle Beiträge erweitert wird. Diese Rahmung nützt dem Leser, da interessante Hintergründe und Beweggründe des Autors mitgeteilt werden. Ausserdem gibt es am Ende des Buches ein Sketchbook mit Entwürfen, eine Covergalerie und einen längeren Text über Manly Wade Wellmann, von dessen Geschichten sich Mignola hat inspirieren lassen.
Der Krumme ist die überzeugteste und gleichzeitig umfangreichste Story, die vor allem von mysteriösen Hexen- und okkulten Regeln und Gesetzmäßigkeiten bestimmt ist. Die Geschichte um Tom, der seine Seele dem Teufel versprochen hat, ist von Autor Mignola und Zeichner Richard Corben düster und spannend, fesselt und dicht gestaltet. Der Leser wird immer tiefer in die unergründliche Welt des Übernatürlichen hineingezogen, die voller Dämonen, Hexen und anderen überirdisch-rätselhaften Akteuren steckt. Allerdings fällt auch bei Der Krumme auf, was bei früheren Hellboy-Geschichten schon auftrat: Es wird viel Aufwand betrieben, um die Geschichte ordentlich zu grundieren, dem Ganzen einen toll funktionierenden Rahmen zu geben, sowie eine ansprechende Dramaturgie zu erschaffen. Leider wird die Auflösung am Ende der Geschichte dieser Vorarbeit kaum gerecht, kommt zu schnell zum Punkt und wirkt fast abgebrochen, als wenn das Ende kurzerhand erzwungen wurde. Dieser kleine Makel zerstört jedoch keinesfalls die große Freude, die die Geschichte dem Leser im Großen und Ganzen unterbreitet.
Die folgenden Storys dieses elften Hellboy-Bandes spielen sich inhaltlich in der bekannten Grauzone des Unerklärlichen und Übernatürlichen ab. Die Grenzen dieser wirklichen werden regelmäßig überschritten und so sind magische Plots an der Tagesordnung, die durchaus als dunkle Märchen zu beschreiben sind. Alle Freunde der Mignola-Reihe werden auch an Der Krumme ihre Freude haben und sich freuen, wieder einen neuen Band in den Händen halten zu können, der sie in die fernen Welten des Hellboy-Universums entführt. Was die Mignola-Kreationen immer noch von anderen Comics abhebt, ist die nahezu immer akribisch recherchierte Grundlage seiner Geschichten, die immer wieder Bezug zur Realität und der tatsächlichen Historie unserer Welt nimmt. Somit gewinnen die einzelnen Episoden an Durchschlagkraft und wenn man so will auch an eine größeren "Glaubwürdigkeit". Das Kreierte wirkt nicht gänzlich abgehoben, wie viele andere Comics, sondern erinnert an Gruselgeschichten, die ihre Ausgangspunkte in der alltäglichen Welt haben.
Fazit:
Hellboy 11: Der Krumme wartet mit einer Reihe mittellanger und kurzer Geschichten auf, die an düstere Gruselmärchen erinnern. Alle Episoden sind zeichnerisch hervorragend umgesetzt und erfahren durch die Einbindung realer Tatsachen eine Aufwertung der inhaltlichen Ebene, welche die Mignola-Comics von anderen Bänden abhebt. Das Hardcover-Buch ist toll verarbeitet und mit Vorworten zu den einzelnen Geschichten nützlich erweitert.
Hellboy 11: Der Krumme
Autor der Besprechung:
Marcus Offermanns
Verlag:
Cross Cult
Preis:
€ 22,00
ISBN 13:
978-3-941248-78-6
192 Seiten
Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser
- ordentliche Verarbeitung
- redaktionelle Aufarbeitung und Extras
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic | ||
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(1 Stimme) | ||
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Rezension vom: | 22.02.2011 | ||||||
Kategorie: | Hellboy | ||||||
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