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Comic-Besprechung - Thunderbolts 9: Im Kampf um Asgard
Geschichten: (ohne Titel) US-Thunderbolts 141- 143 (Apr. 2010 - Jun. 2010)
Autor: Jeff Parker
Zeichner: Miguel Sepulveda, Wellington Alves
Inker: Frank Pereira
Farben: Frank Martin Jr.
Das X ist das Ziel US-Deadpool Team-Up 891 (Sep.2010)
Autor: Frank Tieri
Zeichner: Chris Staggs
Inker: Robert Campanella
Farben: Dan Brown
Story:
Während
Osborn alle seine Streitkräfte offen gegen die nordischen Gottheiten
aus Asgard in die Schlacht schickt, bekommen die Thunderbolts einen
Spezialauftrag. Sie sollen unerkannt hinter den feindlichen Linien eine
mystische Waffe stehlen, durch die sich Osborn einen Vorteil erhofft.
Doch auch die ruhmreichen Rächer stoßen auf die Waffenkammer der Asen
und so kommt es zum unvermeidlichen Kampf um den Speer des Odin.
Deadpool
ist auf einer aggressiven Werbekampagne für den Beruf des Söldners. Auf
einer Berufsberatungsmesse erzählt er potentiellen Auszubildenden von
einem Auftrag in Madripoor. Der Söldner mit der großen Klappe macht
Jagd auf eine unberechenbare Kämpfernatur: Mister X.
Meinung:
Die
Idee, dass Osborn eines seiner vielen Teams als Spezialeinheit hinter
die feindlichen Linien schickt, ist durchaus plausibel. Osborn ist ein
gut kalkulierender Egomane, der stets den eigenen Vorteil im Sinn hat.
Und was könnte gegen Götter nützlicher sein als eine Waffe, die von
Göttern geschaffen wurde? Doch eignen sich die Thunderbolts wirklich für
eine Mission, in der es darum geht unerkannt zu bleiben? Die Antwort
lautet eindeutig: Nein.
Das
Team, das zu großen Teilen aus Psycho-Killern besteht, befindet sich in
einer Krise. Die Ereignisse der Vergangenheit haben Zwietracht und
Misstrauen gesät und so verwundert es nicht, dass es während des
Einsatzes zu Unstimmigkeiten innerhalb des Teams kommt.
Jeff
Parker versucht die Psyche der Protagonisten in den Mittelpunkt zu
stellen. Die Motivation der verschiedenen Charaktere kann er leider
nicht glaubwürdig und nachvollziehbar darstellen. Dazu ändern die
Figuren zu oft ihre Überzeugung, fallen sich gegenseitig in den Rücken
und verhalten sich inkonsequent. Es entsteht der Eindruck, dass die
Mission der Thunderbolts auch ohne das Eingreifen der ruhmreichen Rächer
zum Scheitern verdammt ist. Im Gegensatz zur Handlung sind die Kämpfe
gut durchdacht. Jeff Parker stimmt die Fähigkeiten der
aufeinandertreffenden Kontrahenten gut aufeinander ab und so bleibt der
Ausgang der verschiedenen Konfrontationen offen und bis zum Ende
spannend.
Künstlerisch
teilen sich zwei Zeichner den Handlungsbogen. Miguel Sepulveda und
Wellington Alves haben einen sehr unterschiedlichen Stil. Dadurch, dass
Alves das zweite Kapitel gezeichnet hat, entsteht kein homogener
Eindruck und der Stilbruch fällt unangenehm auf. Für sich betrachtet
sind beide Künstler halbwegs überzeugend. Sepulvedas rauer und kantiger
Stil passt gut zum Psycho-Killer Team. Allerdings hat der Zeichner ein
paar Probleme mit der Perspektive. Dies fällt besonders auf, wenn es
darum geht die gigantische Stature gemeinsam mit anderen Personen zu
zeichnen. Hier verlieren die Darstellungen den Maßstab zueinander und
die Proportionen sind nicht mehr stimmig. Alves Stil wirkt sauber mit
klaren Strukturen. Leider wirken seinen Zeichnungen wie
Superheldenmassenware und bleiben dem Leser nicht nachhaltig in
Erinnerung. Das Einzige, was bei Alves auffällt, sind seine Unterschiede
zu Sepulveda und das ist leider zu wenig.
Ein
großes Manko an Geschichten, die die eigentliche Handlung in einer
Rückblende erzählen, liegt in der Vorhersehbarkeit an sich. Ziemlich
schnell ist klar, dass dem Erzähler keine Gefahr droht, denn sonst
könnte er nicht mehr davon berichten. Um so eine Geschichte spannend zu
inszenieren, muss man als Autor einige Kniffe in die Handlung einbauen.
Frank Tieri gelingt dieses Kunststück in “Das X ist das Ziel” leider
nicht. Und so plätschert die Handlung seicht vor sich hin und bedient
alle Klischees eines Team-Up Comics. Erst tritt Deadpool gegen Mister X
an. Dann müssen sie sich gemeinsam einer Bedrohung stellen, um sich
danach wieder miteinander zu messen. Das alles wirkt lieblos und
konstruiert. Auch die Versuche Deadpools zerrüttete Persönlichkeit als
Handlungselement einzubauen scheitern. Nur die Darstellung von Deadpools
Psyche von Chris Staggs ist beeindruckend. In vielen Einzelbildern
zeigt der Künstler das Innenleben von Deadpool. Hier kann der Fan
einiges entdecken. Die weiteren Zeichnungen präsentieren sich mit einer
dynamischen Strichführung, die zumeist nicht über den Reifegrad einer
Skizze hinwegkommt. So wirkt die gesamte Episode wie ein schnell
zusammengeschriebenes und zu Papier gebrachtes Füllmaterial. Und auch
der Abdruck dieser Episode in einem Thunderbolt Sonderband wirkt
überflüssig. Zwar ist Mister X ein aktuelles Mitglied der Thunderbolts,
mit The Siege oder dem Kampf um Asgard hat das Deadpool Team-Up jedoch
gar nichts zu tun. Der Deadpool typische Humor kann sich leider auch
nicht entfalten und so verpuffen die Pointen zwischen den Panels.
Fazit:
Nicht
nachvollziehbare Charakterentwicklungen, Stilbruch im Artwork und
liebloses Füllmaterial sorgen dafür, dass die Thunderbolts im Kampf um
Asgard wenig punkten können. Zwar spielt ein Großteil der Handlung
während der Belagerung von Asgard, Auswirkungen auf die Hauptserie oder
auf das Marvel Universum gibt es jedoch wenig. Leser, die nur wegen des
aktuellen Marvel Großereignisses zu diesem Band greifen würden, können
ihn getrost liegen lassen. Fans der Thunderbolts, die die Reihe schon
länger verfolgen, können die merkwürdigen Entwicklungen der Hauptfiguren
eventuell besser verstehen und sollten dem Band eine Chance geben.

Thunderbolts 9: Im Kampf um Asgard
Autor der Besprechung:
Marcus Koppers
Verlag:
Paninicomics
Preis:
€ 12.95
100 Seiten
Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

- innovative Kämpfe

- Deadpool Team-Up nur Füllmaterial
- Stilbruch im Artwork

Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic | ||
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Rezension vom: | 05.03.2011 | ||||||
Kategorie: | Thunderbolts | ||||||
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