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Comic-Besprechung - Die Straße nach Selma

Geschichten:

Sur la Route de Selma

Autor: Tome
Zeichner: Philippe Berthet

Story:

Alabama - im Süden Nordamerikas. Clement Brown - schwarzhäutig - ist auf dem Weg nach Selma, sein Bruder wurde verhaftet, weil angeblich vor dem College Crack verkauft haben soll. Völlig durchnässt wird er von Tracy Lee, einer schönen Blondine mitgenommen, ohne zu wissen, dass sie auf der Flucht ist.

Tracy kam aus dem Norden und heiratete Frank, den jüngeren der Lansky Söhne, der von seinem Vater die alte Flugbasis übernahm, aber weder mit der Verantwortung, noch mit seiner Frau zurecht kam. Sie freundete sich mit dem schwarzhäutigen Stu an - nach wie vor scheinbar ein Sakrileg in den ehemaligen Südstaaten - und flüchtete letztlich mit der Kasse.

In dieser Situation treffen Tracy und Clem aufeinander. Tracy mit dem Geld der Lanskys, verfolgt vom älteren Bruder von Frank und Clement, der dringend Geld braucht, um seinem Bruder aus der Patsche zu helfen. Zwei Verzweifelte, die sich näher kommen, bevor es zu einem Mord kommt - vor dem Hintergrund eines nach wie vor schwelenden Rassismus.



Meinung:

Eine aussergewöhnliche Geschichte und ein aussergewöhnliches Autor/Szenaristen Gespann prägen einen mehr als nachdenklichen, spannenden und aufregenden Road Movie in Form eines Comics. Man sollte vielleicht vorweg sagen, dass Die Straße nach Selma nicht neu ist, die Geschichte ist fast zwanzig Jahre alt und wurde schon unter dem Titel Zufällige Nähe im Rahmen der Serie Carlsen Lux als Band 39 im Jahr 1995 veröffentlicht. Aber da das wahrscheinlich kaum mehr einer weiß, da der Band sicherlich nicht mehr erhältlich ist und jetzt im Rahmen der Edition Noir von Schreiber & Leser in einem anderen Format erneut veröffentlicht wird, soll er einen entsprechenden Tribut erfahren.

Auch soll erwähnt werden, dass man sich in der neuen Übersetzung um political correctness bemüht hat - aus “Nigger” wurde “Schneeflocke”, naja. Philippe Vandevelde (Tome) war bis zu diesem Band sicherlich nicht für seine realistischen Szenarios bekannt. Gemeinsam mit Janry führte er  Spirou zu neuen graphischen Höhepunkten und auch die vielleicht etwas weniger “kindliche” Serie Soda ist ein vielleicht zu wenig beachtetes Highlight. Aber diese beiden Serien sind mit Die Straße nach Selma nicht zu vergleichen. Auch wenn der Ursprung der Idee nicht im Süden der Vereinigten Staaten lag, sondern eher die Erfahrungen eines Besuchs von Tome in Südafrika wiederspiegelt, vor zwanzig Jahren - und wahrscheinlich noch heute - sind die Südstaaten nur rudimentär anders.

Was also macht den Reiz der Geschichte aus? Keinen Europäer würde es doch wirklich verwundern, wenn der Ku-Klux-Klan und eine nicht nachvollziehbare Rassentrennung nach wie vor das Leben im Süden Nordamerikas beeinflussen - oder? Vielleicht bekommen diese Themen durch einen schwarzhäutigen Präsidenten eine gewisse Präsenz.

Mit Berthet als Zeichner, der wohl auch maßgeblichen Einfluss darauf gehabt hat, dass Tome die Geschichte überhaupt erzählt hat, wird die brisante Problematik nicht entschärft, bekommt allerdings den notwendigen Kick hinzuschauen.

Ach ja, Selma ist wohl nicht wirklich zufällig als Ort des Geschehens gewählt. Wer sich dafür interessiert, sollte mal bei Wikipedia nachschauen.     



Fazit:

Eigentlich kann man nur hoffen, dass viele der rassistischen Probleme in einem Land mit einem schwarzhäutigen Präsidenten gelöst sind - leider fehlt der Glaube.



Die Straße nach Selma - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Die Straße nach Selma

Autor der Besprechung:
Stephan Schunck

Verlag:
Schreiber und Leser

Preis:
€ 18.80

ISBN 13:
978-3-941239-56-2

76 Seiten

Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

Positiv aufgefallen
  • ein außergewöhnliches Autor- und Zeichnergespann
  • mit einer außergewöhnlichen Geschichte
  • ... in einem nicht mehr so außergewöhnlichen, aber schönen Format
Negativ aufgefallen
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic
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Rezension vom: 19.03.2011
Kategorie: One Shots
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