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Comic-Besprechung - Seelenfresser – Erstes Buch: Liebe

Geschichten:

Autor und Zeichner: Schwarwel



Story:

Eine junge Frau beobachtet ihrem Mann dabei, wie er sie mit einer Barfrau betrügt. Ohne Zeichen großer Wut geht sie nach Hause, wobei sie unterwegs, im angrenzenden Wald eine große schuppige Kugel findet. Bevor sie diese berühren kann, stürzt sich ihr Hund kläffend dazwischen. Genervt von dem Verhalten geht sie nach Hause und wartet dort auf ihrem Mann, dem sie ihre Beobachtung verschweigt. Als dieser am nächsten Morgen wieder für ein paar Tage wegfährt, geht sie noch einmal in den Wald, um das Ding näher zu betrachten. Aber es ist verschwunden ...



Meinung:

Mit dieser Graphic Novel veröffentlicht Schwarwel den ersten Teil der auf vier Bände ausgelegten Seelenfresser-Reihe. Nachdem wöchentlich im Comic Combo Leipzig Newsletter eine A4-Seite veröffentlicht wurde, gibt es die Story nun in Papierform mit einem Umfang von 80 Seiten.

Der erste Band Liebe thematisiert eine kaputte Ehe mit Betrug, Unterdrückung und Gewalt. Der Leser leidet hier zusammen mit der in sich gekehrten Frau, welche aus bisher nicht bekannten Gründen dieses Martyrium nicht überwindet und stattdessen Zuflucht in der Einsamkeit sucht. Schwarwel stellt dies mit sehr direkten Bildern dar, welche die depressive Gefühlslage der weiblichen Hauptperson und der Story an sich überzeugend wiedergeben. Mittels sehr vielen Silhouetten und Schattierungen im Umfeld der Personen, erschafft der Künstler hier eine beklemmende und unfreundliche Welt, welche neugierig auf die Vergangenheit der Hauptpersonen und auf den weiteren Verlauf der Handlung macht.

Schwarwel überstürzt aber nichts. Stück für Stück entführt er den Leser in seine Grapic Novel und zeigt ihm verschiedene Stationen im Leben der Hauptdarstellerin. Dabei kommen zwangsläufig Fragen auf, welche in diesem Band nicht geklärt werden. Im Verlauf der Story kristallisieren sich mehrere Handlungsstränge heraus, wobei im Mittelpunkt immer die einsame Hauptdarstellerin steht. Welche Wege sie gehen wird, was es mit dem Seelenfresser auf sich hat, welche Rolle die Obdachlosen spielen und wie sich die Ehekrise weiter entwickelt … all das bleibt ungelöst und macht Lust auf die nächste Ausgabe.
„Liebe“ ist folglich eine erschreckend depressive Einleitung in der „Seelenfresser“-Reihe, welche einen spannenden Start enthält und den Leser mit vielen offenen Fragen noch alleine lässt.

Neben den bereits erwähnten Silhouetten und Schattierungen arbeitet Schwarwel mit vielen ganzseitigen Splashpages, welche aus der wöchentliche Erscheinungsweise von jeweils einer A4 Seite resultieren. Diese werden vorrangig genutzt, um der Handlung eine neue Richtung zu geben, oder um einen Wechsel der Örtlichkeit einzuläuten. Große Panels bilden den Hauptbestandteil der Graphic Novels, wodurch die Story nur langsam voranschreitet. Diese bieten aber sehr viele Details  und intensive Hintergründe, so dass der Leser unweigerlich eine gewisse Zeit lang an den einzelnen Grafiken hängen bleiben wird. Somit enthält Seelenfresser: Liebe eine überzeugende Grafik, welche durch die reinen Schwarzweißzeichnungen und die vielen Schattierungen genau die Stimmung erzeugt, welche die düstere Handlung benötigt, um voll auf den Leser einzuwirken.

Das Layout lässt sich am Besten mit den Worten vom Künstler beschreiben: „Albumformat A4, S/W mit Farbcover, herrlich holzhaltiges, dickes Papier mit solide sitzendem Schwarz und ein handschmeichelnder Umschlag mit 1-A-Volltonfarbauftrag“. Und genau so kann man das auch stehen lassen. Das Format ist für diese Form der Veröffentlichung passend. Im US-Comicformat würde Seelenfresser unter gehen und ein Hochglanz-Hardcover würde die Schwarzweiß-Optik mit den starken Schattierungen nicht glaubhaft rüber bringen. Also vom Format her, erste Klasse. Das dicke Papier ist anfangs ungewöhnlich, fördert dann aber durch die Beschaffenheit den Lesefluss, so dass auch hier alles in bester Ordnung ist.

Am Ende des Bandes gibt es noch zwei Seiten, welche sich mit der Entstehung des Buches und mit dem Autor beschäftigen, wodurch die Graphic Novel einen passenden informativen Abschluss erfährt.

Die Graphic Novel wird für Leser ab 16 Jahren empfohlen. Einen Überblick über die bisher erschienen Seiten von Seelenfresser mit wöchentlichem Update gibt es auf www.seelenfresser.net.



Fazit:

Das erste Seelenfresser-Buch: Liebe überzeugt durch eine erschütternde Story, die viele Fragen aufwirft und die Handlung spannend gestaltet. Die Schwarzweißzeichnungen bieten sehr viele Schattierungen und bilden den passenden Rahmen für die düstere Graphic Novel. Der Einstand ist Schwarwel überaus gut gelungen.



Seelenfresser – Erstes Buch: Liebe - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Seelenfresser – Erstes Buch: Liebe

Autor der Besprechung:
Christian Recklies

Verlag:
Glücklicher Montag

Preis:
€ 12,80

ISBN 10:
3981289854

ISBN 13:
978-3981289855

80 Seiten

Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

Positiv aufgefallen
  • dunkle s/w Zeichnungen passend zur depressiven Story
  • spannende Handlung
  • einfallsreiches Layout
Negativ aufgefallen
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic
Bewertung:
1
(3 Stimmen)
Bewertung
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Rezension vom: 16.04.2011
Kategorie: One Shot
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