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Comic-Besprechung - Jetzt kommt später

Geschichten:

Jetzt kommt später

Autor / Zeichner: Kati Rickenbach




Story:

Die schweizerische Comickünstlerin Kati Rickenbach kommt 2009 mit ihrem Freund Jon nach Hamburg, um dort für einige Zeit zu arbeiten. Als sie nach Stoff für eine neue Erzählung sucht, erinnert sie sich an ihren ersten Aufenthalt in Hamburg 2004. Damals kam sie als Austauschstudentin nach Deutschland, um für ein Semester Illustration zu studieren. Hier knüpfte sie wichtige Kontakte für ihr späteres Schaffen. Aber sie verstrickte sich auch in komplizierte Männerbekanntschaften. Auf Anregung ihres Freundes beginnt sie die Zeit als Graphic Novel zu bearbeiten.



Meinung:

Der Zeichenstil von Kati Rickenbach scheint nur auf den ersten Blick etwas naiv zu sein. Viel mehr kann man den Stil noch mit einem leichten Funny-Einschlag beschreiben. Dieser teils recht reduzierte Stil ermöglicht es aber, eine sehr ausdrucksstarke Mimik zu erarbeiten und es ist schon große Kunst mit scheinbar leicht hingeworfenen Strichen eine Atmosphäre zu entwerfen und ein Setting zu schaffen, in dem sich der Leser sofort wohl fühlt und sich damit identifizieren kann.

Ebenso scheint auf den ersten Blick nichts besonderes zu passieren. Für die Akteurin, schließlich ist die Graphic Novel ja autobiographisch, sieht das natürlich anders aus, aber im Vergleich zu anderen autobiographischen Graphic Novels wie etwa Blaue Pillen von Frederick Peeters scheint das Dramatische zu fehlen. Aber Liebesverwirrungen, (künstlerische) Entwicklungen, Zukunftsängste, Pläne, Ärger und Lebensfreude sind immer dramatisch und machen schließlich das Leben aus. Und deren Umsetzung gelingt Rickenbach hervorragend.

Anhand zweier Auslandsaufenthalte zeigt sie Stationen der persönlichen Entwicklung in Kombination mit ihrem Beruf als Comickünstlerin. Da der Leser nicht nur die Geschichte konsumiert, sondern auch in einer reflexiven Weise an deren Entstehung teilnimmt, fühlt man sich, als ob man mit einer guten Freundin zusammensitzt und sich bei einigen Gläsern guten Weins das Leben erzählt. Es ist zwar schade, dass ein möglicher Culture Clash zwischen Schweizern und Deutschen nicht thematisiert wird, aber der Leser wird dennoch in den Band gesogen. Man kann die Erlebnisse mit eigenen auffüllen und alles um sich herum vergessen. Jetzt kommt später zeigt eindrucksvoll, dass es nicht immer spektakulär zugehen muss, sondern "einfach" ein Stück Leben reicht und die Spannung in der persönlichen Entwicklung zu finden ist.

Es ist auch sehr schön und lobenswert, dass alle im Band erwähnten Comics, Fotos und Illustrationen, an denen Rickenbach im Laufe der Handlung arbeitet, im Anhang enthalten sind. So kann man die künstlerische Entwicklung nicht nur direkt nachvollziehen, sondern es schafft eine noch größere Verbundenheit. Auch die kleinen Stories (die teilweise in dem Magazin Orang erschienen sind) sind ausnahmlos gut gelungen.



Fazit:

Die renommierte Comickünstlerin Kati Rickenbach hat mit dieser autobiographischen Graphic Novel ein so charmantes, leichtfüßiges und reales Werk geschaffen, wie nur selten ein Comic. Scheinbar liefert die Geschichte nichts Dramatisches, sondern "nur" zwei Stationen  einer persönlichen Entwicklung. Aber das ermöglicht eine so starke Identifizierung des Lesers, dass der Band viel zu schnell zu Ende ist.




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Jetzt kommt später

Autor der Besprechung:
Jons Marek Schiemann

Verlag:
Edition Moderne

Preis:
€ 24,00

ISBN 10:
3037310758

ISBN 13:
978-3037310755

304 Seiten

Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

Positiv aufgefallen
  • Charme
  • nah am Leben
  • große Identifizierungsmöglichkeit
Negativ aufgefallen
  • kein Culture Clash thematisiert
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic
Bewertung:
1
(1 Stimme)
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Rezension vom: 28.04.2011
Kategorie: One Shot
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