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Comic-Besprechung - Eagle 4

Geschichten:
Band 4
Autor: Kaji Kawaguchi, Zeicher: Kaji Kawaguchi, Tuscher: Kaji Kawaguchi

Story:
Beim Gespräch zwischen Yamaoka und Blackburn kommt eine Begegnung der Beiden in der Vergangenheit ans Licht. Der junge Anwalt Yamaoka kämpfte vor Gericht gegen den Bürgermeister Blackburn auf Seiten der ärmeren Einwohner New Yorks.Yamaoka bekam damals Beweise dafür in die Hände, dass Blackburn mit Unternehmern um Baugelder gemauschelt hat und zwang ihn damit den Prozess zu beenden, bevor er diese ins Spiel bringen konnte. Nach einigem Hin und Her enden die Beiden dabei, dass Yamaoka Blackburn bei einer weitern Bürgermeisterschaftskandidatur unterstützt und dieser ihn dafür offiziell als Präsidenten fördert. Das zeigt Früchte: bei den Vorwahlen in den acht „Junior Tuesday“ Staaten steht Yamaoka fast durchweg an zweiter Stellen hinter Nore. Währenddessen ziehen Jo seine Beziehungen zu Rachel und Yamaoka in einen inneren Konflikt. Wie steht er zu ihr und warum kann er ihr sein Geheimnis nicht anvertrauen? In einem Interview mit ihm offenbart Patricia ihre Vergangenheit mit Kenneth Yamaoka. Es wird immer deutlicher, dass er schon damals nur ein Ziel hatte: die Präsidentschaft. In einem Cafe haben Alex und Jo später dann noch einen Zusammenstoß mit einem erbitterten Gegner Yamaokas, der mit zwei Faustschlägen endet. Das Fernsehduell zwischen den Präsidentschaftskandidaten läuft später erst ziemlich souverän seitens Yamaokas ab, endet jedoch vorläufig mit einem dicken Vorsprung für Nore, der ziemlich lange in den Archiven kramen musste, um seinen Kontrahenten bloßzustellen.

Meinung:
Die Botschaft dieser Serie könnte womöglich lauten: Alles ist so wie es scheint, auch wenn es nicht so aussieht, wenn man etwas genauer hinschaut. Viele Leute haben ein einheitliches Bild des korrupten, menschenfeindlichen und nur auf seine Karriere bedachten Politikers im Kopf. Das macht entweder zynisch oder sauer. Eagle geht erst mal eine dünne Schicht tiefer und stellt unter mehr oder weniger realistischen Bedingungen die Frage: Stimmt das? Und der Leser liest und antwortet still bei sich womöglich erst einmal: Nein. Menschen mit Familie, Interessen und zumindest mehr oder weniger gutem Willen scheinen diese Politiker (sofern sie den realistisch dargestellt sind) zu sein. Dann wird die nächste Frage gestellt: Stimmt das denn auch wirklich? und man kommt kaum herum ebenfalls nein zu antworten. Geht man noch eine wesentlich dickere Schicht tiefer, entdeckt man die Korruption, die Machtgeilheit und den rücksichtslosen Umgang mit anderen. Als dritte Frage kommt dann womöglich noch: Kann ich mich jetzt noch täuschen? Und wieder lautet die Antowort: Nein. Gerade diese (von Fall zu Fall mehr oder weniger unterschwellige) negative Darstellung aller Politiker könnte im Endeffekt auch zu einem Problem der Serie werden, wenn weiter so verfahren wird wie in diesem Band. Die eigentliche Hauptperson (Jo) wird vom Handlungsträger immer mehr zum Beobachter und Werkzeug des Autors, entschwindet also langsam aus der Rolle als mögliches Identifikationsobjekt. Haben wir also den Beobachter, der zuviel beobachtet, als dass wir wirklich mit ihm fühlen könnten und das, was von ihm beobachtet wird: die Politiker. In der etwas tieferen Phase der Beobachtung ebenfalls nutzlos als Identifikationsobjekt, da korrupt und menschenfeindlich (unabhängig ob Mensch sich nicht mit ihnen identifizieren kann oder will, was jeder für sich überlegen kann und vielleicht auch im Sinne des Autors liegt). Es wird also nur noch beobachtet und kaum mehr mitgefühlt. Kein Problem, kann doch eine Beobachtung so interessant sein, dass Mitfühlen an Bedeutung verliert. Wirklich interessant zu beobachten sind eigentlich nur noch diejenigen Protagonisten, die die Eigenschaft „Politiker“ eben nicht besitzen. Dass Politiker genauso sind, wie wir sie uns immer vorgestellt haben wissen wir ja bereits, aber wie agieren diejenigen wenigen in ihrem Umfeld, die freiwillig oder unfreiwillig mit ihnen zu tun haben? Sind eigentlich auch diese Personen die Einzigen in die man sich als Leser ein wenig hineinversetzen könnte? Gerade auf diese Personen legt der Autor, meines Erachtens nach, viel zu wenig Augenmerk. Das ist wiederum genau das, was die Serie jederzeit wieder wie in den ersten Bänden qualitativ in den Himmel schießen lassen könnte. Das Potential ist also da und so wie Kawaguchi mit dem Leser spielt, glaube ich nicht, dass er es ungenutzt lassen wird. Über die Zeichnungen gibt es, glaube ich, kein Wort zu verlieren, sie sind Mittel zum Zweck und auf die Dauer etwas öde. Fazit zum vierten Eagle Band ist: Kaufen, weil man sonst die (hoffentlich/sicherlich) besseren nächsten Bände nicht versteht.

Fazit:


Eagle 4 - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Eagle 4

Autor der Besprechung:
Benjamin Hofmann

Verlag:
Egmont Manga

Preis:
€ 6,50

ISBN 10:
3-89885-573-2

224 Seiten

Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

Positiv aufgefallen
  • Alex mausert sich
  • Yamaokas Wahlkampfberater, Taktik pur!
Negativ aufgefallen
  • zuviel gewollte Symbolik in einigen "Rückblicken"
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic
Bewertung:
1
(2 Stimmen)
Bewertung
Du kannst diesen Comic hier benoten.

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Rezension vom: 19.05.2003
Kategorie: Eagle
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