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Comic-Besprechung - Die Muppet Show 2 - Auf Schatzsuche

Geschichten:
The Muppet Show Comic Book – The Treasure of Peg Leg Wilson
Autor und Zeichner:
Roger Langridge


Story:
Der Vorhang öffnet sich und die Muppets stolpern auf die Bühne, um sich dem Irrsinn zu stellen, der ihr tägliches Brot ist. Es ist nicht gerade einfach den verrückten Haufen immer wieder fit zu machen, damit er bei den Show-Acts eine gute Figur macht. Da braucht man jemanden, der nicht grün hinter den Ohren ist, jemanden wie Kermit den Frosch. Doch in letzter Zeit verhält er sich äußerst merkwürdig und scheint ganz andere Sachen im Sinn zu haben, als sich um das Theater zu kümmern. Und während Scooter sich an seine Fersen heftet, flippt bald das ganze Ensemble aus, denn im Muppet-Theater soll ein versteckter Schatz liegen. Dumm nur das keiner weiß, wo genau, weshalb bald das gesamte Gebäude unterhöhlt, ausgehöhlt und entkernt wird. Wer soll da, bitte schön, noch eine ansprechende Nummer auf der Bühne vorführen. Jedenfalls nicht Tier, das inzwischen eine Zivilisierungspille enthält, die ihn jedoch seines Trommeltalentes beraubt. Ein Grund zum Durchdrehen, aber wäre das zivilisiert?


Meinung:

Man hat den Band nicht einmal aufgeschlagen, schon fängt man an die Melodie der Muppet Show vor sich hin zu summen. „Jetzt tanzen alle Puppen/macht auf der Bühne Licht,/macht Musik bis der Schuppen/wackelt und zusammenbricht. – Schmeißt Euch in Frack und Fummel/und Vorhang auf „Hallo“/Freut Euch auf Spaß und Rummel/ in der heutgen Muppetshow. – Wir werden in der Loge,/des Lebens nicht mehr froh/die Foltern dauern ewig/von  Show zu Show zu Show. – Jetzt wolln wir aber starten/wie lang solln wir noch warten/“Keine Sekunde mehr“/mit der fabelhaftesten, sensationellsten, - blödelhaftesten, muppetionellsten – Ja jetzt kommt die super Muppetshow.“ Tja, so kriegt man Zeilen voll.

Dennoch wird jeder sofort die passende Musik im Hinterkopf haben, sei es, wenn es wieder einmal heißt „Schweine im Weltall“, „Bär auf Streife“ oder „Die Tierklinik“. Dazu gesellen sich dann zahlreiche andere Episoden oder Showeinlagen. Tier bekommt eine Zivilisierungspille und kann plötzlich nicht mehr trommeln, ein geheimnisvoller Doppelgänger von Kermit macht das Theater unsicher, bei einer Piratennummer dreht eine vollelektronische Miss Piggy durch und zwischendurch versucht eine bunte Muppet-Truppe einen Schatz zu finden, den Holzbein Wilson einst im Theater versteckte. Bald fallen da auch die ersten tragenden Wände und das Chaos ist perfekt.

Zusammengehalten werden diese unzähligen kleinen Geschichten so, wie man es von den Muppets aus dem Fernsehen kennt. Durch die große Bühnenshow des Muppet-Theaters vor und insbesondere auch hinter den Kulissen. Es gibt also wieder jede Menge Erzählfäden, die teils in den einzelnen Kapiteln des Comics abgeschlossen werden oder einen größeren Bogen spannen und den gesamten Band umfassen. So beispielsweise die besagte Schatzsuche, die bald jeden zum Graben bringt. Aber irgendwie schaffen es die Muppets dann immer wieder aus den chaotischen Zuständen noch ihre Auftritte zu zaubern, die allesamt den Charme der Show verströmen.

In nicht nur dieser Beziehung ist Roger Langridge ein echter Wurf gelungen. Er trifft die Charaktere schon sehr gut und lässt für Fans der TV-Serie diesbezüglich eigentlich keine Wünsche offen. Da geriet mancher Kinofilm schon eher zum entfremdenden Katalysator, bei dem sich die Figuren irgendwie nicht richtig anfühlten. Bei Langridge hat man nie dieses Gefühl, sondern es trägt sich alles, wie der eigene Lieblingspulli. Und wenn Miss Piggy wieder einmal einen ihrer Wutanfälle hat und mit eisiger Stimme verkündet „Du bist tot, Froschgesicht.“, weiß man, die Charaktere befinden sich in guten Händen.

Was nicht nur für die Charakterisierungen gilt, sondern auch für die zeichnerische Umsetzung. Schon andere wiesen auf die Schwierigkeiten hin, Figuren, die man eigentlich nur als Stoffpuppen kennt, so zu zeichnen, dass ihre Originalität und ihr Flair nicht verloren geht. Diesbezüglich kann man wirklich behaupten, Langridge habe den goldenen Mittelweg gefunden. Natürlich musste er einige Verfremdungen vornehmen und die Charaktere für das Printmedium anpassen, aber dennoch erhält er jedem Muppet seinen Wiedererkennungswert. Man wird sofort von der verrückten Bande eingenommen. Leidet mit, wenn bei Tier die Tränen rollen, weil es sein geliebtes Trommeln verloren hat, lauert zusammen mit Scooter auf jede verdächtige Bewegung des sich seltsam verhaltenden Kermit und zieht automatisch den Kopf ein, wenn Miss Piggy wieder einen ihrer Ausbrüche hat. Kurz, man kann sich kaum vorstellen, jemand anderes hätte die Muppets wirklich besser treffen können. Schon von der ersten Seite an schließt man sie willig in sein Herz.

Natürlich hilft dabei, dass Langridge nicht einfach nur neue Geschichten erfindet, sondern er das Konzept der Muppet Show gleich mit übernahm. Für Alteingesessene ein schöner nostalgischer Anker, für Neulinge ein eigentlich noch nicht allzu durchgekautes Konzept für eine Comic-Serie. Trotzdem werden sich gerade erstere etwas umstellen müssen. Die Muppets liefern artigen Humor, der absolut knuffig und getreu der Show ist. Leider fehlen die großen Ausreißer nach oben, die einen auf dem Boden rollend zurücklassen oder die herrlichsten Bauchschmerzen produzieren. Den Gags fehlt größtenteils die Doppelbödigkeit, die sie im Rahmen der TV-Show auch und insbesondere für ein erwachsenes Publikum interessant machte. Gerade diese Ausrichtung spürt man bei Die Muppet Show nicht.

Man sollte also nicht die Altersempfehlung ab 6 des Verlages außer Acht lassen. Obwohl man sich fragen kann, ob die Angesprochenen in diesem Alter soviel Text überhaupt verdauen können, der selbst für den reiferen Blick in gelegentlichen Fällen in arger Dialoglastigkeit mündet. Schließlich reden wir hier von Erst- oder Zweitklässlern. Zum Vorlesen sind die Geschichten auch nicht gerade geeignet, weshalb die Empfehlung letztlich einfach nur ein Harmlos-Stempel für den Comic ist. Auf der anderen Seite gehen die Lesefähigkeiten in diesem Alter meist stark auseinander, also wer weiß.

Was jeder abschließend wissen sollte, man kann mit der Anschaffung des Comic eigentlich keinen Fehler machen. Fans der Muppets kommen allein schon wegen des phänomenalen Preis/Leistung-Verhältnisses in jedem Fall auf ihre Kosten und können in neuen Abenteuern der Kultfiguren schwelgen. Und genießen muss man es so lange man kann, denn in den USA wurde die Serie inzwischen wieder beendet, ihre weitere Zukunft ist ungewiss. Das jetzt bei Ehapa erscheinende Material schöpft sich also aus einem begrenzten Vorrat.

Und wie bekommt man die Muppet-Melodie jetzt wieder aus dem Kopf?????



Fazit:
Applaus! Applaus! Applaus! für diese wirklich schöne und gelungene Umsetzung der Fernseh-Serie als Comic. Roger Langridge leistet wirklich unglaubliches, wie er die Muppets ohne Qualitätsverlust auf das Papier und damit in ein anderes Medium zaubert. Näher kann man die Serie wohl kaum an das Original bringen. Allein der Humor könnte sich ab und an auch mal an Erwachsene richten.


Die Muppet Show 2 - Auf Schatzsuche - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Die Muppet Show 2 - Auf Schatzsuche

Autor der Besprechung:
Alexander Smolan

Verlag:
Egmont Comic Collection

Preis:
€ 9,99

ISBN 13:
978-3-7704-3466-4

112 Seiten

Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

Positiv aufgefallen
  • kultige Muppet-Figuren
  • geniale Umsetzung
  • bei dem Preis muss man zugreifen
Negativ aufgefallen
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic
Bewertung:
1
(2 Stimmen)
Bewertung
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Rezension vom: 01.07.2011
Kategorie: Muppets
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