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Comic-Besprechung - Ghostface 1

Geschichten:

Ghostface Vol.1

aus dem Koreanischen von Suchin Hong und Benjamin Neuss übersetzt

Autor und Zeichner: Min-Woo Hyung, mit Unterstützung von Zack Suh



Story:

Sodo ist eine Insel für verurteilte Schwerverbrecher und Kriminelle, die dort, völlig isoliert von der restlichen Welt, leben und eine eigene Gesellschaft aufgebaut haben. Niemand darf diese Insel wieder verlassen. Wer dies wagt, wird als Ghostface gebrandmarkt und zählt als vogelfrei für beide Seiten. Als ein Ghostface in der zivilisierten Welt auftaucht und ein geheimes Medikament stiehlt, sieht sich die Firmenleitung gezwungen eine geheime Operation auf Sodo durchzuführen. Doch der Plan wird zum Desaster.



Meinung:

Ghostface ist eine auf fünf Bände ausgelegte Manhwa-Reihe, die vom koreanischen Top-Autor Min-Woo Hyung erdacht wurde. Dieser machte sich einst mit der Serie Priest einen Namen, welche unlängst sogar für das Kino verfilmt wurde. Leider beendete der Autor die Arbeit an Priest mitten im Plot, so dass in Fankreisen einige wütende Kritiken entstanden.

Mit Ghostface startet Min-Woo Hyung eine neue Reihe, die Priest Fans gefallen und besänftigen dürfte. Die Story um eine isolierte Verbrecherinsel ist nun weiß Gott nicht neu und wurde bereits zig mal in Filmen wie „Die Klapperschlange“, „Terra Nova“ und „The Condemned“ verfilmt. Dennoch schafft es der Koreaner eine äußerst spannende erste Runde einzuläuten, die Lust auf mehr macht. Das Geheimnis um den wortfaulen Ghostface mit seinen beeindruckenden Kräften und das Verhältnis der Normalo- zur Verbrecherwelt bieten genug Zündstoff, um diese Ausgabe an keiner Stelle langatmig erscheinen zu lassen. Vielmehr findet unterbrochen von einigen Dialogen, ein ständiger Überlebenskampf des Ghostface statt, welcher von verschiedenen Parteien bedrängt wird. Der Leser ist hin und her gerissen zwischen den einzelnen Personen. Wer ist vertrauenswürdig, wen gehört die Sympathie? Min-Woo Hyung macht es einem wirklich nicht einfach mit der Zuordnung zwischen Gut und Böse. Die Karten sind zwar bereits gemischt, aber noch nicht ausgeteilt. Keiner weiß, was die Aktionen bedeuten und für Auswirkungen haben. Jede Situation scheint die Handlung in eine andere Richtung zu lenken. Somit hat der Autor wieder eine beeindruckende Serie entworfen, die es bereits in der ersten Ausgabe mit gerade einmal 72 Seiten schafft, eine enorme inhaltliche Tiefe mit verschiedenen Handlungssträngen zu erzeugen.

Neben dem Inhalt, überzeugen besonders die Zeichnungen, welche durch eine Überspitzung der Proportionen und durch eine apokalyptische Optik beinah einzigartig sind. Wie bereits in Priest, zeichnet Min-Woo Hyung keine netten hübschen Grafiken, sondern er erschafft horrorlastige abstoßende Szenarien, die oftmals vor Blut und fliegende Körperteile nur so vollgepackt sind. Dies bringt dem Comic eine selbstauferlegte Begrenzung für Leser ab 15 Jahre ein. Bei den einzelnen Charakteren arbeitet der Koreaner mit kantigen Konturen und verzogenen Proportionen, was zu Wespentaille und beinah übertriebenen Muskelpaketen führt. Dieser Punkt verdeutlicht jedoch die Gefahr, welche beispielsweise von dem Ghostface ausgeht. Ist er nun dünn und kraftlos, oder durchtrainiert und bärenstark? Die Zeichnungen tragen zur schweren Einschätzung der Personen bei und bauen dadurch die Spannung mit auf. Ebenfalls gelungen sind die Stop-Motion Momente, wo der Zeichner die einzelnen Situationen kurz ruhen lässt, um sie aus verschiedenen Perspektiven zu betrachten. Dies erzeugt einen brenzligen Moment, da der Leser nicht weiß, wann die angekündigte Eskalation eintrifft.

Um diese Punkte überzeugend umsetzen zu können, benötigt der Zeichner viel Platz, was sich zum Einen in einer Vielzahl von großformatigen Panels und zum Anderen in dem Albumformat widerspiegelt. Die Ausgabe erscheint in einem 21x29,7 cm großen Hardcover-Album, was einen gehörigen Unterschied zum sonst üblichen Mangaformat und besonders zur angesprochenen Priest-Reihe darstellt. Aufgrund der angesprochenen intensiven Zeichnungen wäre eine Veröffentlichung in einem kleineren Format nicht so überzeugend gewesen und hätte eventuell das Flair der düsteren Story zerstört. Die dunkle glanzlose Farbgebung verstärkt diesen Faktor noch, was zu einem bedrückenden und gewalttätigen Szenario führt.



Fazit:

Der Einstand der neuen Ghostface-Reihe ist überaus überzeugend. Selten hat man so eine bluttriefende und gewalttätige Story gesehen, die dennoch über eine immense inhaltliche Tiefe verfügt. Min-Woo Hyung hat mit diesem Manhwa einen Klassiker geschaffen, der absolut empfehlenswert ist. Die unübliche Veröffentlichung im großen Albumformat trägt zum anspruchsvollen Eindruck der Serie bei.



Ghostface 1 - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Ghostface 1

Autor der Besprechung:
Christian Recklies

Verlag:
Tokyopop GmbH

Preis:
€ 12,95

ISBN 10:
3867199000

ISBN 13:
978-3-86719-900-1

72 Seiten

Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

Positiv aufgefallen
  • heftige Story mit sehr viel Action
  • einmalige apokalyptische Zeichnungen
  • passendes Hardcover-Albumformat
Negativ aufgefallen
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic
Bewertung:
1
(2 Stimmen)
Bewertung
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Rezension vom: 15.07.2011
Kategorie: Ghostface
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