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Comic-Besprechung - Excalibur 6: Die Wächterinnen von Brocéliande
Geschichten:Die Wächterinnen von Broceliande
Text: Christophe Arleston, MelanynZeichnung: Eric Hübsch
Farbe: Lebreton
Story:
Merlin und Gwynned sind wieder in England und auf dem Weg nach Stonehenge, um dort eine gefährliche Beschwörung zu vollziehen. Sie hoffen, dadurch die Magie in der Welt wieder herstellen zu können. Dryaden, Baumgeister, machen ihnen zunächst das Leben schwer im Wald Broceliande, können aber bald als Verbündete gewonnen werden. Doch es stellen sich andere schwerwiegendere Hindernisse in den Weg: um den Steinkreis von Stonehenge ist ein Frauenkloster errichtet worden. Gwynned und Merlin müssen also in die Höhle der Löwin eindringen. Doch auch Bischof Mordred und der mittlerweile gestürzte Papst sind auf dem Weg zu dem Kloster.
Meinung:
Mit Die Wächterinnen von Broceliande liegt nun also das scheinbare Finale der Serie Excalibur vor. Scheinbar, weil nicht alle Gegner endgültig besiegt werden. Dadurch lassen sich die Autoren Arleston und Melanyn eine kleine Hintertür für eine mögliche Fortsetzung offen, was ein klein bisschen unbefriedigend ist. Aber es wird dadurch auch deutlich, dass das Christentum trotz aller paganistischen Gegenwehr nicht aufzuhalten ist. Die ganze Serie lebt schließlich von dem Konflikt Heidentum, vor allem die animistische und magische Ausrichtung, und dem noch relativ jungem Christentum. Dieses hat bekanntlich heidnische Elemente in sich aufgenommen, um die Missionierung erfolgreicher gestalten zu können. So fällt etwa das Weihnachtsfest auf die Wintersonnenwende. Diese Elemente ziehen sich durch die ganze Serie und auch im sechsten Band wird das wieder sehr deutlich, indem Stonehenge von einem Kloster umbaut worden ist. Es stellt sich natürlich die Frage, warum Merlin und Gwynned nicht schon im ersten Band auf die Idee gekommen sind, diese Anrufung in Stonehenge zu machen. Zum Glück für den Leser: denn sonst hätte es diese Serie nicht gegeben.
Generell ist feststellbar, dass alle zentralen Elemente der Serie in diesem Band wieder vorkommen. Das gehört sich zwar für ein Finale, da somit die Stärken und beliebten Zutaten vermengt werden. Allerdings führt das auch dazu, dass alle Witze einen Bart a la Merlin haben und nichts wirklich Neues dazukommt. Alles muss noch mal durchexerziert werden, was zwar den Wiedererkennungswert stark macht, aber die Story etwas auf der Stelle treten lässt. Dennoch kommen hier einige Glanzpunkte vor. Die prüde, burschikose Gwynned, überzeugt vom Heidentum, muss sich ausgerechnet als Nonne verkleidet in einem Kloster herumschlagen. Merlin als Möchtegernfrauenheld in einem Nonnenklöster sorgt natürlich auch für Komplikationen. Aber einer der Höhepunkte ist die unorthodoxe Art und Weise wie ein Dämon besiegt wird (und hier nicht verraten werden soll). Das ist spannend und amüsant zu lesen. Auch bei der Anrufung des Dämons kommen nicht nur zentrale Themen komprimiert vor wie die Heuchelei der Institution Kirche und der Kampf des Heiden- gegen das Christentum und wie die Kirche paganistische Elemente assimiliert, sondern auch popkulturelle Referenzen an H. P. Lovecraft oder Namen von populären Black-Metal-Bands.
Die Liebe zum Detail ist nicht nur dem Band, sondern der ganzen Serie anzumerken und macht einen sehr großen Teil des Charmes aus. Die Sympathie der Macher liegt dabei eindeutig auf Seiten der Magie. Nicht das sie einem neuen Paganismus huldigen würden, sondern indem sie der Magie huldigen, huldigen sie auch der Fantasie. Und die braucht man, um solch schöne Serien zu schaffen. In jeder Hinsicht: Mission erfüllt.
Fazit:
Alle bekannten Elemente in dem Finale der Serie versammelt, sorgt auf der einen Seite für den hohen Wiedererkennungswert, auf der anderen Seite für einen gewissen Stillstand. Gerade die Witze sind nicht mehr so originell. Dennoch ein mit viel Liebe zum Detail ausgestatter, amüsanter und spannender Band. Ein würdiger Abschluß.
Excalibur 6: Die Wächterinnen von Brocéliande
Autor der Besprechung:
Jons Marek Schiemann
Verlag:
Finix Comics
Preis:
€ 11,80
ISBN 10:
3941236458
ISBN 13:
978-3-941-23645-5
52 Seiten
Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser
- Liebe zum Detail
- Aufarbeitung Konflikt Heidentum / Christentum
- Parodie Klosterleben
- Witze nicht wirklich neu
- Handlung steht etwas auf der Stelle
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic | ||
Bewertung: | ||
(3 Stimmen) | ||
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Rezension vom: | 29.07.2011 | ||||||
Kategorie: | Excalibur | ||||||
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