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Comic-Besprechung - Barracuda 1: Sklaven

Geschichten:

Sklaven (Originaltitel: „Barracuda 1: Esclaves“)

Autor: Jean Dufaux
Zeichner: Jérémy
Kolorierung: Jérémy



Story:
"!!! Die Barracuda! Wir sind verloren!!" ruft der Kapitän der spanischen Galeone als er mit seinem Fernrohr die Piratenflagge erblickt. Mit an Bord der Barracuda: Blackdog, ein ganz harter Bursche, und sein fieser, durchtriebener Sohn Raffy.

Beim Entern geht es dann auch sehr brutal zur Sache. "Drauf, Kameraden!!!". Und das Blut der aufgeschlitzten Matrosen der Galeone färbt die Luft rot. "Verschont keinen! Nur die Frauen, wenn welche da sind!!"

Es sind welche da: die Adlige Dona Emilia Sanchez del Scuebo und ihre beiden Kinder, zwei Mädchen, wobei eines eigentlich ein feminin aussehender Junge ist, der in Frauenkleider gesteckt wurde, um dem drohenden Tod zu entgehen.

Bei der Durchsuchung der Kabine fällt den Piraten eine Karte in die Hände. Sie führt zur "Insel des sprechenden Kopfes". Dort soll sich der "Diamant von Kashar" befinden, der größte Diamant der Welt.

Die Frau und ihre beiden Kinder werden an Bord der Barracuda geschafft. Die nächste Station ist der Hafen von Puerto Blanco, einer der übelsten Pirateninseln, die es gibt. Dort ist alles schwarz, "von den Seelen seiner Bewohner bis zu den fauligen Zahnstümpfen seiner Huren."

Meinung:
"Schon wieder ein Piraten-Comic", möchte man anmerken, wenn man von Barracuda hört. Wurde das Genre nicht zuletzt multimedial briefmarkendünn ausgewalzt mit den Abenteuern von Jack Sparrow in den ganzen Fluch der Karibik Filmen?

Auf der anderen Seite stammt die Geschichte von Jean Dufaux, dem Mann der uns spannende, schöne Stoffe wie Murena, Jessica Blandy, Der Wald der Jungfrauen und gefühlt hundert andere Serien geschenkt hat. Dufaux ist ein Routinier im positiven Sinne, einer der belesen ist, von überall her seine Anregungen holt und selbst aus kaltem Kaffee, also einer eher laschen Grundessenz, einen unterhaltsamen Mix kreiert.

Und in der Tat. Der erste Band macht Laune. Sklaven ist der Auftakt einer Trilogie, der vorwiegend der Exposition gewidmet ist. Drei junge Schicksale werden geschildert. Da ist der durchtriebene Piratensohn Raffy, der von Rachegelüsten getrieben wird, weil er zu Beginn der Geschichte in einem Duell vom Kapitän der spanischen Galeone gedemütigt wurde. Und da sind die beiden Kinder, die auf der Pirateninsel auf dem Sklavenmarkt verkauft und getrennt werden. Das Mädchen entwickelt daraufhin einen unbändigen Hass auf Männer. Der Junge entpuppt sich als androgyne Figur, die sowohl männliche, als auch weibliche Rollen spielt.

Dufaux hat dem Auftaktband eine Art Vorwort vorangestellt, in dem er sich etwas für das Thema rechtfertigt und fast schon zu viel erklärt. Immerhin erzählt er, dass er nicht auf ein Genre aufspringt, weil es gerade durch Johnny Depp & Co. en vogue ist, sondern weil er bereits als Junge den Piratensäbel im Stile von Errol Flynn beim Spielen geschwungen hat. Filmklassiker von Michael Curtiz (Der Herr der sieben Meere), Henry King (Der Seeräuber) oder Jacques Tourneur (Die Piratenkönigin) haben ihn ebenso inspiriert wie Gore Verbinskis Megaerfolg.

Und dann ist da noch die Comicserie Long John Silver von Mathieu Lauffray und Xavier Dorison, das aktuell letzte und fast schon ultimative Wort zum Motiv der "Schatzinsel", als Hommage an Robert Louis Stevensons Klassiker der Weltliteratur. In Grundzügen sind Motive aus diesem Abenteuerroman aus dem 19. Jahrhundert auch bei Barracuda zu finden. Die Suche nach einem sagenhaften Schatz. Es ist der Weg zum Ziel, der viel interessanter ist, als die eigentliche Belohnung.

Letztlich hat es Dufaux geschafft es, eine Art Piraten-Murena zu schreiben. Wer diese historische Serie kennt, weiß was es geschlagen hat.

Darüber hinaus muss man unbedingt die Zeichungen von Jérémy erwähnen, der bislang die Comics von Philippe Delaby koloriert hat und hier erstmals mit einem eigenen 52seitigen Album debütiert. Seine Kunst ist realistisch, filmisch, adäquat koloriert und transportiert auch die teilweise sehr brutalen Szenen überzeugend und ohne große Effekthascherei.

Fazit:

Dufaux springt auf den Piraten-Zug. Die unterhaltsame Suche nach dem größten Diamanten der Welt führt drei jugendliche grundverschiedene Charaktere auf eine der übelsten Pirateninseln der Welt. Ein realistischer, durchaus brutaler Auftakt eines Dreiteilers, der allen Fans von Abenteuer- und natürlich Piratencomics sehr gefallen dürfte. Jérémy, der Zeichner, legt ein beachtliches Debüt vor.



Barracuda 1: Sklaven - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Barracuda 1: Sklaven

Autor der Besprechung:
Matthias Hofmann

Verlag:
Egmont Comic Collection

Preis:
€ 13.99

ISBN 13:
978-3-7704-3498-5

56 Seiten

Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

Positiv aufgefallen
  • gut gewürzter, harter Piratenstoff
  • Jérémy kann nicht nur gut kolorieren, sondern auch gut zeichnen
  • für Fans von Piraten-Comics und Serien wie Long John Silver
Negativ aufgefallen
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic
Bewertung:
1
(4 Stimmen)
Bewertung
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Rezension vom: 06.09.2011
Kategorie: Barracuda
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