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Comic-Besprechung - Judge 1
Geschichten: Judge 1
Autor, Zeichner, Tuscher, Colorist: Yoshiki Tonogai
Story:
Alles beginnt wie in einem klassischen Soap-Drama. Weil Hiroyuki auf Hikari steht, die eigentlich die Freundin seines älteren Bruders Atsuya ist, versucht er die beiden auseinander zu bringen, indem er deren nächstes Treffen um eine Stunde verschiebt. Diese Zeit will er nutzen, um Hikari seine Gefühle zu gestehen. Doch es kommt anders als gedacht, denn sein Bruder wird auf dem Weg zum Treffen von einem LKW überfahren. Aber trägt Hiro nun die Schuld an dessen Tod, weil seine Missgunst für den späteren Aufbruch des Toten sorgte?
Knapp zwei Jahre später bekommt der Junge die Antwort darauf. Eines Tages wird er überraschend entführt und findet sich in einem Raum wieder, in dem noch andere junge Leute sitzen. Alle tragen wie er Tiermasken, die sie offensichtlich erst einmal nicht abnehmen dürfen, wie ein Toter beweist.
Kurze Zeit später müssen sie dann durch eine unpersönliche Lautsprecherdurchsage erfahren, dass sie auserwählt wurden, um über sich selbst zu richten. Jeder der Anwesenden hat eine der sieben Todsünden begangen, für die es nur eine Strafe gibt.
Sie selbst sollen nun darüber entscheiden, wer lebt und wer stirbt, denn nur vier von ihnen werden am Ende weiterleben dürfen. Zwar sprechen sich die Gefangenen untereinander ab, aber werden sie wirklich den Plan durchziehen, den sie insgeheim beschlossen haben. Oder wird einer das Versprechen brechen, sich selbst zu nominieren und einen anderen aus der Gruppe wählen.
Meinung:
Wer sich an Doubt erinnert fühlt, der irrt nicht, denn Judge ist vom
gleichen Künstler. Wieder erschafft dieser eine düstere und beklemmende
Atmosphäre, in der es ums nackte Überleben der Anwesenden geht.
Zwar sind die Voraussetzungen anders, da die Figuren selbst Schuld auf
sich geladen haben, wie die Geschichte von Hiro beweist, aber im Prinzip
geht es wie in Doubt darum, am Ende heil aus dem Gebäude heraus zu
kommen. Um dieses Ziel zu erreichen müssen sie sich den tiefsten
Abgründen in ihrem Inneren stellen. Wie das vonstatten geht, wird am
Beispiel von Hiro routiniert gezeigt.
So gesehen bietet die Geschichte keine Überraschungen, da sie
wohlvertraute Handlungsmuster besitzt und auch sonst viele gängige
Klischees bedient, gerade was den Protagonisten, seine Schuld und die
Folgen betrifft. Da sich der Künstler diesmal nur auf eine Person
konzentriert, bleiben die anderen Figuren bisher eher blass, was sich
aber natürlich auch noch ändern kann.
Zwar bietet die Geschichte für den erfahrenen Leser kaum Überraschungen ,
kann aber dennoch durch die konsequente durchgehaltene beklemmende
Atmosphäre überzeugen. Man fühlt sich nicht wohl bei dem Szenario, das
wieder einmal viel mit Selbstjustiz zu tun hat. Das düstere Spiel mit
der Angst geht wieder unter die Haut und ist durch seine realistische
Umsetzung in Wort und Bild nicht gerade etwas für zarte Gemüter, auch
wenn der Künstler die Details ausspart.
Fazit:
Judge erweist sich als spannender Psychothriller, der wieder einmal Menschen in eine Lage bringt, aus der sie nur entkommen können, wenn sie moralische Bedenken über Bord werfen. Durch die ernsten Themen im Hintergrund und die realitätsnahe Umsetzung ist der Manga nichts für zarte Gemüter.
Judge 1
Autor der Besprechung:
Christel Scheja
Verlag:
Carlsen
Preis:
€ 7,95
ISBN 10:
978-3-551-74702-0
ISBN 13:
978-3-551-74702-0
244 Seiten
Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser
- interessanter und intelligenter Aufbau
- eine stimmungsvolle Horror-Atmosphäre
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic | ||
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Keine Bewertung vorhanden | ||
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Rezension vom: | 21.12.2011 | ||||||
Kategorie: | Judge | ||||||
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