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Comic-Besprechung - Batman Sonderband 34: Im Angesicht des Feindes

Geschichten:
Das Medaillon
Autor
: Denny O`Neil, Zeichner: Dustin Nguyen, Inker: Derek Fridolfs, Colorist: David Baron

Nachahmer 1 bis 4
Autor
: David Hine, Zeichner: Scott McDaniel, Inker: Andy Owens, Colorist: David Baron, Allen Passalaqua

Story:
In einem alten Haus entdeckt Batman während eines Kampfes mit flüchtigen Verbrechern ein altes Medaillon welches ihn an einen alten Fall erinnert, bei dem der Joker eine wesentliche Rolle spielte. In der vierteiligen Nachahmer-Storyline bekommt es Batman hingegen mit dem Pseudo-Joker zu tun, der das bekannte Jokergift modfizierte und daraus eine Droge herstellte, welche nicht nur sofort süchtig macht, sondern die Konsumenten auch enthemmt. Batman und Gotham bekommen es mit einer Armee von Jokern zu tun. Doch auf der anderen Seite ahmen viele Bewohner auch Batman nach und  der Dunkle Ritter findet sich in einem Krieg wieder, der ganz Gotham zu zerstören droht.

Meinung:

Der mittlerweile 34. Sonderband von Batman beinhaltet nach längerer Pause mal wieder Hefte aus der Reihe Detective Comics. Und zwar Detective Comics 866 (The Medaillon) und die Hefte 867 bis 870 (Impostors 1 bis 4). Das erste Heft als One-Shot ist in einer Hinsicht etwas besonderes, denn Batman-Legende Denny O`Neil kehrt für ein Heft zurück. O`Neil dürfte vielen bekannt sein mit seiner Batmanstrecke zusammen mit Neal Adams. Auch eine der besten Strecken  für Green Arrow und Green Lantern stammen aus seiner Feder. Was als eine große Neuigkeit angesehen werden kann, entpuppt sich dann leider als eine große Enttäuschung. Vor allem das Ende ist sehr unbefriedigend und die Geschichte leidet an einem Strukturmangel und weist mehrere Fehler auf. So bliebt es völlig offen, warum Batman überhaupt in das alte Haus geht und dort auf die Verbrecher trifft. Auch die zeitlichen Abläufe sind nicht immer klar und verwirren nur den Leser. Da keine Logik erkennbar ist, ist die Geschichte nichts als ein Schnellschuss von einem bekannten und legendären Autor bei dem so etwas umso negativer auffällt. Graphisch ist sie aber sehr gut gestaltet mit nostalgischen Zeichnungen (die sehr an die Batman Animated Serie erinnern) inklusive angedeuteter Seitenrisse und Gebrauchsspuren. Das vermittelt gekonnt den Eindruck, dass die Rückblende ein altes Batman-Heft ist.

Die Hauptstory hingegen ist inhaltlich sehr gut, aber nicht mehr sonderlich innovativ. Man hat im Laufe der langen Batman-Geschichte schon oft in abgewandelter Form ähnliches gelesen. Es wird wieder einmal die Anziehungskraft von Batman auf Schurken thematisiert und auch auf diejenigen, welche ihn verehren und es ihm gleich tun wollen. Schon oft musste Batman andere Vigilanten in ihre Schranken weisen und sein  Monopol verteidigen. Die Heerschar von Schurken die extra nach Gotham kommen, um es mit dem Dunklen Ritter aufzunehmen, ist natürlich bekannt. Hier sei vor allem Bane erwähnt. Aber auch hier scheint nur Batman derjenige zu sein der das nicht erkennt oder nicht erkennen will. So sieht er seine Nachahmer auch eher als Belästigung denn als Bedrohung an. Vorerst.

Gut wird der ewige Kampf zwischen Chaos, Anarchie und Recht und Ordnung aufbereitet, welche jeweils durch Batman und den Joker personifiziert werden. Hier ist der Pseudo-Joker der Schurke und beide Ikonen haben eine ganze Armee von Epigonen, welche durch den Kampf gegeneinander die ganze Stadt ins Chaos stürzen. Das zeigt schön auf, dass das Ziel von Batman zwar Ordnung ist, aber der Weg dahin ist Chaos und Zerstörung, welche durch seine Kämpfe oft erst geschaffen werden. Der ewige Kreislauf des Kampfes ist zwar recht platt aber dennoch schön illustriert, indem Batman- und Joker-Nachahmer sich auf einem Riesenrad bekämpfen. Das verdeutlicht nicht nur die vielen Kämpfe, sondern auch den ewigen Konflikt zwischen Chaos und Ordnung. Batman braucht allerdings einige Zeit um das zu erkennen. Es ist auffällig wie unreflektiert sich der Held in diesem Band gibt. Selbstzweifel oder ein Nachdenken über sich selber, wozu die Story geradezu einlädt, kommen hier überhaupt nicht vor.

Zu Beginn ist das alles wahrlich nicht neu und gehört mit zu den zentralen Themen der Figur. Aber gegen Ende ist das immerhin schockierend und aufwühlend und es kommen so manche Überraschungen zutage. Insofern lohnt sich durchaus ein Blick in den Band. Er liefert immerhin gute und solide Unterhaltung, ist aber kein Meilenstein der Serie.

Zeichner Scott McDaniel polarisiert mal wieder. Manche mögen die Dynamik seines Stils. Für andere wiederum ist seine Zeichenart sehr karikaturhaft und unübersichtlich, was durchaus der Düsternis des Charakters von Batman widerspricht. Dafür sind seine Bilder manchmal zu verspielt und kindlich.



Fazit:
Ein netter und unterhaltsamer Band, der aber nicht sonderlich überzeugt. Die erste Story steckt voller Fehler und ist sehr unbefriedigend. Die Hauptstory mit dem Nachahmer-Krieg ist spannend und unterhaltsam und lädt geradezu zu einer Selbstkritik des Dunklen Ritters ein. Allerdings wird das hier versäumt. In dem neuen
Band reflektiert er erstaunlich selten. Unerwartete Wendungen und böse Überraschungen sorgen aber für Spannung, was manche Schwächen aufwiegt. Nicht alle dürften aber etwas mit den karikaturhaften Zeichnungen Scott Mc Daniels anfangen können.

Batman Sonderband 34: Im Angesicht des Feindes - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Batman Sonderband 34: Im Angesicht des Feindes

Autor der Besprechung:
Jons Marek Schiemann

Verlag:
Paninicomics

Preis:
€ 16,95

164 Seiten

Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

Positiv aufgefallen
  • Überraschungen und Wendungen
  • Dynamik und Spannung
Negativ aufgefallen
  • Geschmackssache Scott McDaniel
  • keine Selbstreflektion Batmans
  • keine neuen Themen
  • keine Logik und Struktur beim One-Shot
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic
Bewertung:
5
(1 Stimme)
Bewertung
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Rezension vom: 27.01.2012
Kategorie: Rezensionen
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