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Comic-Besprechung - Chaos War 3

Geschichten:
US-Chaos War: Dead Avengers 1-3
Autor: Fred van Lente
Zeichner: Tom Grummett
Farben: Andy Troy

US-Chaos War 4, 5
Autor: Greg Pak & Fred van Lente
Zeichner: Khoi Pham
Farben: Sunny Gho

US-Age of Heroes 3
Autor: Kevin Grevioux
Zeichner: MC Wyman
Farben: John Rauch

Story:
Der Chaos King bedroht die Erde und einige der toten Rächer sind wieder auferstanden, um die Menschen vor den Handlangern des Bösen, dem Grim Reaper, zu beschützen. Es kommt zu einem erbitterten Kampf, bei dem die Rächer schnell in der Klemme sitzen.

Derweil hat der Chaos King schon 98,76 % des Multiversums verschlungen. Nur die Erde ist noch nicht zerstört. Hercules wird zum Gott der Götter auserkoren und zieht in den Zweikampf. Derweil versucht sein Freund Amadeus die Menschheit in das Taschenuniversum zu retten.

Meinung:
Bei Marvels Mini-Event Chaos War steht das Finale an. Die ersten beiden Ausgaben enthielten eine wirre Story mit einer unklaren Bedrohung und viel Nonsens. Greg Pak und Fred van Lente hatten ziemlich konfuses Zeug zusammengeschrieben, das nur ansatzweise wirklich Sinn machte. Der Name des Events war folglich auch Programm.

Nun, in der letzten Ausgabe, soll das Event zu einem würdigen Abschluss geführt werden. Hofft der Leser … Doch die beiden Autoren bekommen selbst im Angesicht des ultimativen Schreckens nicht die Kurve und würgen die Story mit unglaubwürdigen Veränderungen komplett ab. Da wird Hercules, der Star des Events, zum Gott der Götter. Nicht Thor oder Ares, nein der Halbgott Hercules wird zum Oberhaupt des Universums. Dies wirkt sehr erzwungen und kaum nachvollziehbar. Wo übrigens Thor und Ares sind, welche beide jeweils gute One-Shots im Rahmen des Chaos War hatten, ist selbst zum Schluss noch fraglich.
Bevor aber der ultimative Kampf gegen den Chaos King folgt, langweilt sich der Leser bei langgezogenen Mono- und Dialogen, welche vor philosophischen Gedankengut nur so überquellen. Nach der gefühlten Hälfte der Ausgabe spricht Hebe, die Frau von Hercules, aus, was der Leser mittlerweile denkt: "Ich versteh nicht die Hälfte von dem, was die sagen. Also verstehst du nur ein Viertel." Und genau das ist das Problem des Events. Die ziemlich billige Gefahr aus dem All könnte unter Umständen noch als echte Bedrohung anerkannt werden, wenn nicht so viele B- und C-Helden die Story bevölkern würden und sich die Seele vom Leib quatschen. Die Action ist gerade in diesem Band nur Mittel zum Zweck, um selbst dem letzten unwichtigen Helden noch ein langes Statement herauszukitzeln. Dadurch geht die Storyline vollkommen unter und ein Zusammenhang zu den beiden bisherigen Ausgaben kann kaum hergestellt werden. Warum Pak und van Lente es nicht einmal schaffen, eine wüste interstellare Prügelorgie zu schreiben, ohne extrem philosophisch zu werden, ist fraglich. Dadurch ist der Chaos War ein absolut belangloser Superheldencomic, der kaum lange in Erinnerung bleiben wird.

Anscheinend hat aber auch das Autorenduo seine Zweifel an der Aussagekraft des Events, denn wie ist sonst der Schlusssatz (Eine absolute Rarität bei Comics!) zu erklären, der wie folgt lautet: "und so wurde der unglaubliche Hercules zu einem normalen Sterblichen, dessen Abenteuer noch lange nicht vorbei sind". Sorry für den Spoiler, aber mal ehrlich: Sind wir hier bei der Märchenstunde, oder wie soll man das verstehen? Natürlich wollen Pak und van Lente der Figur des Hercules eine neue Zukunft geben, aber der genannte Satz zeugt doch wohl nicht gerade von erzählerischer Stärke. Es klingt vielmehr wie ein völlig überstürzter Abbruch der Story, wo man dem Leser noch erklären muss, was gerade passiert ist. Nein danke, da haben die beiden Autoren schon wirklich bessere Sachen abgeliefert.

Die Zeichnungen gehen hingegen größtenteils in Ordnung. Gerade Tom Grummett, der die erste Hälfte der Ausgabe zeichnerisch umsetzt, kann mit den detailgetreuen Darstellungen und dem abwechslungsreichen Seitenaufbau überzeugen. Wichtige Szenen werden stark herangezoomt, während der Rest durch eine Vielzahl kleiner Panels wiedergegeben wird. Khoi Pham, der Zeichner der restlichen Story, kommt nicht ansatzweise an seinen Vorgänger heran. Die Mimiken sind stellenweise grotesk und die Darstellung einzelner Helden ist ebenfalls misslungen. Seit wann hat der Hulk nur ein paar Stoppeln auf dem Kopf? Die Farbgebung von Sunny Gho gibt dank unsinniger Licht und Schatten-Spielchen dem Ganzen dann noch den Rest.

Fazit:
Endlich ist der Chaos War zu Ende. Das Event ist bis zum Ende absolut unverständlich und langweilt durch ewige Monologe. Die Bedrohung, so interessant sie anfangs auch war, wird durch plötzliche Storyänderungen zunichte gemacht und am Ende bleibt ein ratloser Leser zurück, der sich fragt, wo der Sinn bei diesem Event liegt. Angesichts der fehlenden Bedeutung kann man getrost einen großen Bogen um diese Ausgabe machen, ohne etwas zu verpassen.

Chaos War 3 - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Chaos War 3

Autor der Besprechung:
Christian Recklies

Verlag:
Paninicomics

Preis:
€ 14,95

132 Seiten

Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

Positiv aufgefallen
Negativ aufgefallen
  • Langeweile pur
  • unsinniges Ende
  • ewige Mono- und Dialoge und wenig wirkliche Action
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic
Bewertung:
1
(1 Stimme)
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Rezension vom: 26.03.2012
Kategorie: Chaos War
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