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Comic-Besprechung - Vagabond 30

Geschichten:
Kap. 261 - 269
Autor: Takehiko Inoue
Zeichner: Takehiko Inoue
Tuscher: Takehiko Inoue

Story:
Nach dem gewaltigen Kampf, bei dem Musashi allein siebzig Angreifer tötete und als einziger überlebte, sitzt er nun im Gefängnis und macht sich Gedanken über seinen bisherigen und seinen künftigen Weg. Der Mönch Takuan, mit dem er sich vor Jahren anfreundete, lässt ihn an seinen Erkenntnissen teilhaben, da er hofft, Musashi dazu bewegen zu können, seinem Leben eine Wende zu geben, doch dieser nutzt die erste sich ihm bietende Gelegenheit, um trotz seiner Beinverletzung zu fliehen.

Derweil hat Matahachi seine schwer kranke Mutter gefunden. Er will mit ihr in die Heimat zurückkehren und neu anfangen – ohne Lügen, aber das ist nicht einfach. Es grenzt an ein Wunder, dass er nicht schon vor langer Zeit umgekommen ist, denn seine Aufschneidereien ließen ihn immer nur kurz oben schwimmen, und dann folgte stets der Absturz.

Auch Otsu und Jotaro, die beharrlich Musashi folgen, überlegen, wie es für sie weitergehen soll. Otsu wird vom Geist eines von Musashis Opfern heimgesucht, der sie auffordert, den Mann, den sie liebt, zu retten. Wenn sich Musashi nicht ändert, führt ihn sein Weg unweigerlich in den Tod.

Kojiro Sasaki, ein Ausnahmekämpfer wie Musashi, besiegte in einem Duell einen erfahrenen Schwertkämpfer mit nichts anderem als einem dünnen Stock. Ogawa kündigt daraufhin seinem Dienstherrn und erklärt sich zu Kojiros Gefolgsmann.


Meinung:
Wie schon im vorherigen Band reflektieren die Protagonisten ihr bisheriges Leben und fragen sich, welche Richtung sie künftig einschlagen wollen. Jeder hat erkannt, dass er auf dem bisherigen Weg nicht weiter kommt, und selbst Takuan, der für sich die Lösung gefunden zu haben glaubt, ist nicht ganz frei von Zweifeln oder hat die richtigen Antworten für Musashi.

Allein Kojiro scheint sich treiben zu lassen und immer nur das zu tun, was er möchte. Ihm wird – wie auch Musashi – die Möglichkeit geboten, in die Dienste eines Fürsten zu treten und seine Erfahrungen an andere Männer weiterzugeben. Wird er sich wirklich darauf einlassen? Versteht er überhaupt, was Ogawas ehemaliger Dienstherr von ihm will? Kojiro wird von Takehiko Inoue als taubstumm beschrieben. Er kann sich nicht äußern, seine Mimik und Gestik sind begrenzt. Wer mit ihm zu tun hat, versucht zu erraten, was in ihm vor sich geht, ebenso der Leser. Ob die Interpretationen stets korrekt sind, sei dahingestellt.
Musashi jedenfalls hat kein Interesse daran, einen völlig neuen Pfad zu beschreiten. Zwar trifft er an der symbolischen Wegegabelung, an der er nun steht, eine Entscheidung, doch bleibt er ein Mann des Schwertes, der den Sinn des Lebens durch die Waffe zu erfassen versucht. So mancher bezeichnet ihn schon als ‚einzig unter dem Himmel‘, zufrieden ist Musashi allerdings nicht, denn sein eigentliches Ziel ist immer noch fern.

Vagabond 30 markiert für den Titelheld, für Kojiro, seinen Rivalen um den Ruf, der beste Schwertkämpfer zu sein, und sein Gegenstück Matahachi einen Neuanfang, denn Musashi begibt sich wieder auf Wanderschaft, Kojiro macht eine Seereise, und Matahachi will zurück nach Hause. Wie es für alle drei weiter geht und wie Otsu und Jotaro integriert werden, bleibt abzuwarten.

Wie immer sind die Illustrationen in ihrem Realismus beeindruckend. Der Künstler greift zwar öfters zur Rasterfolie als früher, doch findet man weiterhin sehr detailiert gezeichnete Panels, die man gern länger betrachtet.


Fazit:
Schätzt man actionreiche Samurai-Serien, die mehr oder weniger mit philosophischen Überlegungen versehen sind, wie Blade of the Immortal, Lone Wolf & Cub oder Lady Snowblood, wird man auch an Vagabond nicht vorbei kommen. Der Titel wendet sich an eine ältere Leserschaft, die dem Shonen-Klamauk entwachsen ist und seriöse Unterhaltung sucht. Tatsächlich ist Vagabond eine Reihe, die man auch den Freunden realistisch inszenierter Comics aus Frankreich und Spanien (Okko, Samurai,  Die Legende der scharlachroten Wolke etc.) empfehlen kann. Allerdings sollte man Vagabond mit Band 1 beginnen, um die komplexe Erzählung nachvollziehen zu können.


Vagabond 30 - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Vagabond 30

Autor der Besprechung:
Irene Salzmann

Verlag:
Egmont Manga

Preis:
€ 6,50

ISBN 13:
978-3-7704-7357-1

208 Seiten

Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

Positiv aufgefallen
  • interessante Story um realistische Protagonisten
  • aufwändige Illustrationen
Negativ aufgefallen
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic
Bewertung:
1
(1 Stimme)
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Rezension vom: 29.04.2012
Kategorie: Vagabond
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