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Comic-Besprechung - Der rote Falke 10

Geschichten:

Der rote Falke 10: Auf ein Glas, Kamerad
Autor
: Patrick Cothias
Zeichner: Marco Venanzi
Colorist: Karine Hurion



Story:
Nach all den Intrigen und Verletzungen, welche die junge Baronin Ariane de Troil hinnehmen musste, beginnt sie nun langsam ihre Depression zu überwinden und sich zu fangen. Schauspieler zeigen ihr eine mögliche neue Rolle, von der sie aber kaum etwas wissen will, da sie unangenehme Erinnerungen mit sich bringt: die des Roten Falken.

Damals war ihr Onkel maskiert und brachte ungewollt Unheil über die Familie. Aber der mysteriöse Leonard Flinkzunge bringt sie langsam dazu, die Rolle des sozialbewußten Rächers einzunehmen und dafür zu trainieren. Doch zuvor muss sich Ariane den Ausgestossenen der Stadt stellen.



Meinung:

Die ganze Saga rund um Die sieben Leben des Falken mit den ganzen Unterserien und Fortsetzungen ist ja schon an sich sehr komplex und bisweilen recht unübersichtlich. Dazu kommt nun, dass die einzelnen Serien nicht streng chronologisch in Frankreich, und erst recht nicht in Deutschland, erschienen sind. Demnach ist die genrelle Veröffentlichungspolitik und -historie der Gesamtserie recht chaotisch und so lobenswert es ist, dass der Finix-Verlag einige lang vergriffene Bände neu veröffentlicht und einige Erstveröffentlichungen zur Komplettierung zu uns bringt, so fallen sie doch in eine kleine Falle hinein. Leider war diese unumgänglich.

Um Klarheit zu bringen, oder um die Leser und Interessierten noch mehr zu verwirren, hier eine kleine inhaltliche Chronologie, wobei nur Der rote Falke berücksichtigt wird, um die Serie und vor allem diesen Band inhaltlich einzuordnen. Für das Gesamtepos braucht man wohl mitterweile ein Forschungsstipendium, um sich einen
Überblick schaffen zu können.

Man sollte zunächst für die Gesamtsaga die ersten Bände von Der rote Falke mit ihren abgeschlossenen Kurzgeschichten lesen. Diese sind als erstes entstanden und das sieht man sowohl graphisch als auch dramaturgisch und die Geschichten sind noch nicht in der Chronologie der Gesamtsaga angesiedelt, da sie für ein Comicmagazin als abgeschlossene Abenteuerstories konzipiert worden sind. So wird eigentlich nur der Held in kurzen Auftritten etabliert. Dann sollte man Die sieben Leben des Falken lesen, und erst dann die restlichen Abenteuer von Der rote Falke. Denn diese Serie ist quasi eine Einführung (die Kurzgeschichten), ein Sequel (zu Die sieben Leben des Falken) und ein Prequel (für alle anderen, wie etwa Des Königs Narr).

Worin besteht nun die oben erwähnte Falle, in die auch der deutsche Verlag zwangsläufig hineintreten musste? Wenn man die aktuelle Serie liest, hat man bei der Heldin Ariane de Troil immer schon sie als maskierte Heldin im Kopf (durch die Kurzgeschichten und die anderen Serien) und ist beeindruckt, wie sehr ihr mitgespielt wird und wie sie leidet. Man sieht eine dekonstruierte Heldin. Nun kommt aber in dem nun vorliegenden zehnten Band, welcher der Abschluss dieser Serie ist, die Überraschung: erst am Ende nimmt Ariane die rote Maske und wird zur Rebellin. Das, was sie die ganze Zeit über im Kopf des Lesers war, ist sie also noch gar nicht gewesen und man fühlt sich am Ende dann ganz hilflos und weiss überhaupt nichts mehr einzuordnen. Manchmal kann man sich wirklich fragen, ob solch eine Monumentalsaga ein Gefallen ist. Aber dafür ist der ganze Komplex auch in seiner geschilderten historischen Dimension doch zu faszinierend. Die letzten Bände von Der rote Falke sind also qausi, um in der amerikanischen Heldensprache zu bleiben, die Origins des Helden. Ariane musste alles erleiden, was in den letzten Bänden zu lesen war, um als Adelige die Leiden des einfachen Volkes verstehen zu können. Erst so wird ihr Sozialbewußtsein geweckt und sie kann als eine Art Robin Hood agieren. Die große Probe, mit die spannendste Szene in der ganzen Serie, besteht folglich auch nur darin, dass sie die Scheu einer Adeligen gegenüber den Benachteiligten und Armen des Volkes verliert. Und das ist ziemlich geschickt gemacht.

Auch wenn der Band für Neueinsteiger ziemlich unverständlich sein dürfte, ist er doch für Fans der Gesamtsaga ein absolutes Muss. Auch wenn die Zeichnungen von Marco Venanzi nie an die von Andre Juillard heranreichen.



Fazit:
Erst im letzten Band von Der rote Falke entpuppen sich die letzten Bände als Origin-Story des Helden und bereiten die folgenden Serien vor. Was für Fans und Sammler als absoluter Pflichtkauf gelten muss, dürfte für Neueinsteiger absolut unverständlich sein. Dennoch ist der Band spannend und wenn man ihn erstmal chronologisch einordnen konnte, auch ein richtiges Vergnügen. Nur bedauert man auf jeder Seite immer noch den Weggang des Zeichners Juillard.

Der rote Falke 10 - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Der rote Falke 10

Autor der Besprechung:
Jons Marek Schiemann

Verlag:
Finix Comics

Preis:
€ 13,80

ISBN 10:
3941236571

ISBN 13:
978-3-941-23657-8

48 Seiten

Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

Positiv aufgefallen
  • Spannung
  • Fäden zu anderen Serien werden geknüpft
  • charakterliche Entwicklung
Negativ aufgefallen
  • schwere chronologische Einordnung
  • verzerrte Gesichtszeichnungen
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic
Bewertung:
1
(2 Stimmen)
Bewertung
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Rezension vom: 02.10.2012
Kategorie: Der rote Falke
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