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Comic-Besprechung - Wonder Woman 1

Geschichten:
Wonder Woman 1
Original:
Wonder Woman # 1-6
Autor: Brian Azarello
Cover: Cliff Chiang
Zeichner: Tony Akins, Cliff Chiang
Tuscher: Cliff Chiang, Dan Green
Farben: Matthew Wilson
Übersetzung: Steve Kups

Story:
In der Welt geschehen seltsame Dinge - Götter und andere magische Wesen der griechischen Mythologie lassen sich auf der Erde sehen und fallen über Sterbliche her. Hera, die oberste Herrin des Olymp ist wieder einmal auf dem Kriegszug, denn ihr Gatte hat es wieder einmal gewagt, seinen Samen in einem sterblichen Mädchen zu hinterlassen. So sollen die Mutter und das ungeborene Kind sterben, ehe sie richtig wissen, was los ist.

Der Götterbote Hermes wird schwer verletzt, als er in dem Moment eingreift, in dem eine junge Frau sterben soll. Und auch Diana alias Wonder Woman, wird mehr oder weniger unfreiwillig in die Sache involviert. Sie weiß sich schließlich keinen anderen Rat, als alle auf die Paradies-Insel zu bringen und dort unter den Schutz der Amazonen und ihrer Mutter zu stellen.

Allerdings kann Wonder Woman nur kurz nach Luft schnappen, denn ihre Mutter Hyppolyta rückt - als die Attacken nicht aufhören und sich auch die Göttin Strife auf der Insel sehen lässt und düstere Andeutungen macht - mit einer bitteren Wahrheit heraus. Denn die Legende, Diana sei aus einem Stück Lehm geschaffen, dem die Götter Leben eingehaucht haben ist falsch.

Auch die Königin der Amazonen ist einst der Leidenschaft des Göttervaters verfallen und bringt mit diesen Enthüllungen nun Diana in tödliche Gefahr, denn Hera ist in ihrer Wut unerbittlich.



Meinung:
Nachdem bereits viele andere Helden eine Frischzellenkur durch die erneute Umgestaltung des DC-Universums erhalten haben, ist nun auch Wonder Woman an der Reihe. Autor und Künstler räumen gründlich mit den magischen Mythen auf, die William Molton Marsdon geschaffen und andere wie George Perez lange bewahrt haben. Die Herkunft von Wonder Woman wird entmystifiziert - sie ist nicht länger eine Tochter ohne Vater, entstanden ohne Zeugungsakt.

Das ist nur eine der Entwicklungen, die die besondere Aura der Heldin zerstören. Denn nun bekommt der Konflikt mit ihrer Mutter und der gehörnten Ehefrau ihres Vaters eine allzu menschliche Note. Diana ist nun nicht mehr als eine von vielen - vielleicht ein wenig stärker und kampferprobter - aber nicht mehr der Welt entrückt.

So erdig wie die Farben kommt nun auch die Geschichte daher. Die Amazonen sind nichts weiter als eine exotische Volksgruppe und verlieren schon in dieser Graphic Novel an Bedeutung. Hera ist nicht mehr als eine rachedurstige Frau, ihre Motive und Gefühle bleiben an der Oberfläche, genau so wie ihre Motive. Viele ihrer Aktionen wirken auch eher wie gekonnt und nicht gewollt.

Letztendlich ist Wonder Woman auf eine einfach gestrickte und auch für moderne Comic-Leser verständliche Figur reduziert worden, bei der man sich nicht mehr mit den mythologischen Hintergründen beschäftigen muss. Sie bleibt oberflächlich ja blass und fällt eher durch einen inneren Zorn auf, der dem ihrer göttlichen Gegenspielerin gleich kommt, als durch ihre besondere Beziehung zu Menschen und Göttern.

Auch die Handlung setzt eher auf vordergründige Action und markige Sprüche als auf eine feine Charakterzeichnung oder interessanten Hintergrund. Immer wieder gibt es Kämpfe zu bestehen, die zwar einen Moment für Spannung sorgen, aber nicht darüber hinweg täuschen können, dass die Geschichte eher dünn ist und eigentlich nicht weiß, wo sie hin will. Das merkt man auch den stellenweise sehr fahrigen Zeichnungen an



Fazit:
Der erste Band der neuen Wonder Woman-Reihe ist mehr oder weniger eine Enttäuschung. Zwar wird genug Abenteuer geboten, aber die Geschichte bleibt oberflächlich. Gerade die Entmystifizierung der Amazone nimmt der Saga viel von ihrer Kraft und macht sie nur zu einer weiteren klischeebeladenen Durchschnittsheldin, wie man sie zu Dutzenden findet.
Alles in allem sollte man daher nicht mehr als ein Actionfeuerwerk erwarten, dass mit dem Hintergrund nur ein wenig die Konfrontationen und Kämpfe ausschmückt.

Wonder Woman 1 - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Wonder Woman 1

Autor der Besprechung:
Christel Scheja

Verlag:
Paninicomics

Preis:
€ 16,95

ISBN 13:
978-3862014477

136 Seiten

Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

Positiv aufgefallen
  • Die Action kann sich sehen lassen und ist auch künstlerisch stimmig
Negativ aufgefallen
  • Das Besondere an Wonder Woman wird leider eiskalt zerstört
  • Die Heldin ist nun nicht mehr als eine klischeebeladene Durchschnittsheldin mit familiärem Trauma
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic
Bewertung:
1.6
(5 Stimmen)
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Rezension vom: 04.11.2012
Kategorie: Wonder Woman
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