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Comic-Besprechung - Hauteville House 3: Der Geisterdampfer
Geschichten:Hauteville House 3: Der Geisterdampfer
Autor: Fred Duval
Zeichner: Thierry Gioux
Storyboard: Christophe Quet
Colorist: Carole Beau
Story:
Während sich Eglantine als Kindermädchen in die Entourage eines Abgesandten von Kaiser Napoleon III. eingeschleust hatte und mittlerweile Atlanta erreicht hat, erfahren Gabriel und seine Gefährten, dass die Brüder Mauguy ein uraltes und mächtiges Monster erweckt haben, mit dem sie den Krieg gewinnen wollen. Gabriel und seine Getreuen müssen einen Wettlauf mit der Zeit gewinnen, um das gegnerische Schiff zu versenken. Doch können sie es noch rechtzeitig schaffen?
Meinung:
Normalerweise assoziiert man den Steampunk ja mit dem viktorianischen Zeitalter, was mit Science-Fiction-Elementen versetzt wird. Die historischen Zwänge werden dadurch aufgelockert und es ist eine sehr gelungene und passende Verbindung, da das viktorianische Zeitalter einerseits sehr wertkonservativ und traditionsgebunden war, andererseits in der Zeit aber wesentliche Weichen für die Zukunft gestellt wurden. In dieser Ära wurden wesentliche Erfindungen gemacht und es gab einen enormen technischen Fortschritt. Dazu passt es wiederum, dass ausgerechnet in dieser Zeit auch die Science-Fiction-Literatur ihre offizielle Geburt feierte. Man nehme nur Jules Verne und vor allem H.G. Wells, der das Genre prägte und ein wahrer Pionier war. Kein Wunder, dass Steampunk immer noch so beliebt ist. Schließlich lässt er einerseits die Sehnsucht nach einer vergangenen Zeit zu, bietet andererseits aber vielfältige erzählerische Möglichkeiten, die sich von allen historisch vorgegebenen Zwängen befreien können.
Insofern ist die Serie Hauteville House eine typische Steampunkgeschichte, da reale historische Ereignisse nicht nur futuristisch aufgepeppt werden, vor allem was Gefährte und Waffen angeht, sondern sich auch nicht zu weit von realen Ereignissen entfernt, um glaubhaft zu bleiben. Dabei gelingt es ihr immer den einen notwendigen Hauch anders zu sein, um in dem weiten Feld des Subgenres bestehen zu können. Hier spielt die Handlung nämlich zu Zeiten des amerikanischen Bürgerkrieges und verbindet also History mit Sci-Fi und Western. Aber damit ist noch nicht genug, denn es kommen auch deutliche Mystery- und Horrorelemente dazu wie etwa Hellseherei, Monster, Geister und anderes.
Das klingt obskur und nach Trash, funktioniert aber hervorragend und nichts wirkt gegenüber den anderen Elementen aufgesetzt, sondern alles fügt sich harmonisch ineinander. Da ist es ein schöner Einfall, ein Haus nach dem amerikanischen Schriftsteller Ambrose Bierce (Das Wörterbuch des Teufels) zu benennen. Dieser hat nicht nur einige der besten Kurzgeschichten aller Zeiten über den Krieg, und was er mit der Psyche der Beteiligten anrichtet, geschrieben, sondern auch klassische und auch heute noch beängstigende Horrorgeschichten. Also auch alles Elemente die hier im Comic vorkommen.
Auffällig an diesem Band ist, dass die eigentlichen Helden oft versagen und somit die Spannung für den Leser deutlich erhöht wird, da man als Leser nicht davon ausgehen kann, dass die Missionen erfolgreich ausgeführt werden. In diesem vorletzten Band des ersten Zyklus werden vorrangig die Figuren in Position gebracht für das große Finale. So tritt trotz aller Action die eigentliche Story etwas auf der Stelle und dürfte für Neueinsteiger etwas schwer verständlich sein. Dennoch ist der Band gut lesbar. Unterhaltsam und anregend mit vielen Anspielungen wie die Story können auch die Zeichnungen mit ihrer Dynamik und ihrem Detailreichtum überzeugen. Manchmal wirken aber gerade die Figuren etwas zu verzerrt.
Hauteville House ist eine sehr gute Unterhaltung ohne viele Fehler die bei aller Action auch nicht die individuelle Dramatik der Figuren vergisst.
Fazit:
Trotz aller Action steht die Story etwas auf der Stelle, da nun das Finale des ersten Zyklus vorbereitet wird. Gegen Ende stehen die Schachfiguren an Ort und Stelle, wobei man nicht sicher sein kann, ob die Helden erfolgreich sein werden, denn auch hier scheitern sie oft. Grundsolide Unterhaltung in bester Steampunktradition.
Hauteville House 3: Der Geisterdampfer
Autor der Besprechung:
Jons Marek Schiemann
Verlag:
Finix Comics
Preis:
€ 13,80
ISBN 10:
3941236695
ISBN 13:
978-3941236691
48 Seiten
Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser
- Dynamik
- Spannung
- Steampunk par excellence
- funktionierender Genremix
- Story tritt etwas auf der Stelle
- manchmal verzerrende Zeichnungen
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic | ||
Bewertung: | ||
(5 Stimmen) | ||
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Rezension vom: | 05.11.2012 | ||||||
Kategorie: | Hauteville House | ||||||
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