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Comic-Besprechung - Batman: Erde Eins

Geschichten:
Batman: Erde Eins
Autor: Geoff Johns
Zeichner: Gary Frank
Inker: Jonathan Sibal
Colorist: Brad Anderson

Story:
Erwartungsvoll sitzen die Besucher eines Kinos in ihren Sesseln. Im Publikum befinden sich auch Martha und Thomas Wayne mit ihrem Sohn Bruce. Als ein Stromausfall die Filmvorstellung unmöglich macht, stürmt der ungeduldige Jüngling verärgert zur Hintertür in den dunklen Hinterhof hinaus. Bevor das besorgte Ehepaar ihm folgen kann, findet sich der Junge in den Händen eines Kriminellen wieder, der beim Versuch die Eltern auszurauben, die Kontrolle verliert und feuert... Der traumatisierte Bruce gibt sich seit dieser Nacht die Schuld am gewaltsamen Tod seiner Eltern. Auch Alfred, ehemaliges Mitglied der Britischen Marine und Freund der Familie, kann daran nichts ändern. Fortan nimmt er sich dem Sohn seines Freundes Thomas an und begleitet ihn bis ins Erwachsenenalter. Erfolglos versucht er, Bruce die Idee auszutreiben, als maskierter Rächer Gothams Verbrecher-Barone wie den sadistischen Pinguin schachmatt zu setzen. Immer mit dem einen Ziel, den Mord an seinen Eltern zu rächen, streift Bruce, Gefahren und Risiko missachtend, Nacht für Nacht durch Gothams dunkle Strassen....

Meinung:
"Batman: Erde Eins" von Geoff Johns und Gary Frank - die schon "Superman" in ähnlicher Neuausrichtung erfolgreich adaptiert haben, wie sie es nun mit dem Batman-Mythos anstellen - erzählt die Geschichte von Bruce Wayne neu. Dazu dreht das Gespann an einigen Schrauben, womit es frischen Wind in die Geschichte des Dunklen Ritters bringt. Bekannte Figuren sind anders konzeptioniert, ihre Biografie abgewandelt. Die markanteste Änderung betrifft Alfred, der bei "Erde Eins" als ehemaliger Marine-Soldat über einen ganz anderen Hintergrund verfügt, als ihn die klassische Butler-Figur mitbrachte. Alfreds Rolle gestaltet sich in dieser Geschichte entsprechend anders. Nach dem Tod der Waynes ist er es, der sich dem verwaisten Bruce annimmt und versucht, dessen Dämonen zu vertreiben. Der von Schuldgefühlen bis ins Mark erschütterte Bruce lässt sich jedoch nicht so einfach in die Karten schauen und vor allem nicht von seinem Plan als Dunkler Rächer den Tod der Eltern aufzuklären, abbringen.

Wer den Klappentext zu "Batman: Erde Eins" liesst, mag sich fragen, ob eine x-te Variation der bekannten Batman-Saga wirklich sein muss. Nach Durchsicht der ersten Seiten kommt unweigerlich die Erkenntnis, dass hier viel Neues und vor allem Interessantes geboten wird. Autor und DC Chief Creative Officer Geoff Johns variiert genau an den richtigen Stellen, so dass hier keine simple Abwandlung, sondern eine auf eigenen Beinen stehende und lebensfähige Neuausrichtung geschaffen wird, die gar am Ende auf eine Weitererzählung hoffen lässt. Jedem Fledermaus-Fan darf dieser Band ans Herz gelegt werden, denn dieses Spiel mit unterschiedlichen Facetten ist reizvolle Neuerung und ehrenvolle Huldigung des bestehenden Mythos zugleich. Der britische Comiczeichner Gary Frank, mittlerweile von Johns mit einem Exklusivvertrag langfristig an DC gebunden, setzt die spannende Vorlage in ernsten, teils hart verdaulichen Bildern um. Weniger sind es Brutalität oder Gewalttaten in Franks Bildern, die den Leser emotional ergreifen, vielmehr ist es die Härte der Geschichte an sich.

Der verlorene Sohn, einsam seinen Schuldgefühlen ausgeliefert, verliert sich völlig in den Gedanken, das Geschehene zu vergelten. Nahezu maßlos verfällt er diesem Begehren, was ihn nicht nur körperlich an den Rande der Zerstörung treibt. Die Zeichnungen zeigen diese Tendenz deutlich und unmissverständlich und setzen damit die Geschichte authentisch in Szene. Charakterzüge sind stets hervorragend durch den Zeichner umgesetzt. Allgemein findet der Leser bei "Batman: Erde Eins" ein hohes zeichnerisches Niveau vor. Die Seiten sind zudem lebendig gestaltet, da in Anzahl und Größe der Panels variiert wird. Das Zusammenspiel von Autor und Zeichner ist eine der Stärken des Bandes, der im Resultat als gelungen und lesenswert bezeichnet werden muss. Vor allem, weil auf inhaltlicher Ebene neben Bruce' Geschichte weitere Elemente beigemischt werden, die am Ende eine runde Story ergeben. Der Band ist als Standard-Softcover Variante und als Limited Edition als auf 666 Exemplare beschränkte Hardcover-Ausgabe erhältlich.

Fazit:
"Batman: Erde Eins" überzeugt nicht nur inhaltlich, sondern hat auch optisch einiges auf dem Kasten. Die Neuerzählung der hinlänglich bekannten Batman-Saga wird durch zahlreiche kluge Variationen auch für langjährige Kenner der Materie zur lohnenswerten Anschaffung. Zudem gefallen die Zeichnungen. Paninicomics bringt "Erde Eins" neben dem Softcoverband als schmucke Hardcover-Ausgabe in den Handel, die besonders Sammler interessieren dürfte. In jeder Version ist dieser Band eine lohnenswerte Anschaffung.

Batman: Erde Eins  - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Batman: Erde Eins

Autor der Besprechung:
Marcus Offermanns

Verlag:
Paninicomics

Preis:
€ 16,95

140 Seiten

Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

Positiv aufgefallen
  • Fesselnde Neuinterpretation des Batman-Mythos
Negativ aufgefallen
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic
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Rezension vom: 13.01.2013
Kategorie: Batman
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