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Comic-Besprechung - The Walking Dead 16: Eine größere Welt
Geschichten:The Walking Dead 16: Eine größere Welt (The Walking Dead 91-96: A larger world)
Autor: Robert Kirkman
Zeichner: Charlie Adlard
Colorist: Cliff Rathburn
Story:
Nach dem letzten großen Zombieangriff haben sich die Siedlung und ihre Bewohner wieder etwas gefestigt. Doch nun kommen neue Probleme auf die Gemeinschaft zu: die Vorräte gehen zu Ende und auch die Streifzüge in bebautes Gebiet bringt immer weniger ein. Schließlich werden keine neuen Dosenrationen hergestellt und von den wenigen verbliebenden läuft das Haltbarkeitsdatum ab. Woher soll man das Essen nehmen? Da taucht ein Fremder auf, der von anderen Siedlungen berichtet und schlägt der Gemeinschaft Handelsbeziehungen vor. Doch kann man diesem Mann mit dem Spitznamen Jesus wirklich trauen?
Meinung:
Wer glaubt, dass nun langsam der Serie The Walking Dead, immerhin ist das hier schon der sechzehnte Band, die Luft ausgeht, der irrt. Und zwar gewaltig. Die zentralen Elemente wie die Zombiebedrohung, der psychische Umgang damit, die Gruppendynamik und die wechselvollen Beziehungen untereinander sind noch alle da, aber nun geht es weiter und es wird geschildert, wie sich die Zivilisation langsam wieder entwickelt. Man muss sich das in etwa so vorstellen: der Autor Robert Kirkman zerstörte in der Serie den Status Quo. Die gesamte Ordnung und Zivilisation verschwand angesichts der Zombieapokalypse und die ganze Gesellschaft wird um mehrere Jahrhunderte und evolutionäre Stufen zurückgeworfen. So kann man die Gruppe um Rick, jedenfalls bis vor einigen Bänden, als steinzeitlichen Nomadenstamm deuten, der einen Clan darstellt und Kämpfe um Territorien (etwa gegen den Gouverneur) bestreiten muss.
Da können die Zombies als die Verkörperung der wilden Tiere wie etwa Säbelzahntiger und der ungezähmten Natur generell gelten. Schließlich sind auch die Untoten nicht zu zähmen. Im Verbund mit einem anderen Clan wurde erst kürzlich eine erste größere Gemeinschaft gegründet, welche die Gefahr zusammenschweißte. Der Clou bestand darin, dass die Mitglieder der Gruppe um Rick sich erst wieder an die Zivilisation gewöhnen mussten. Nun hat man sich arrangiert und kann sich anderen Dingen als den unmittelbar notwendigen zuwenden. Jetzt beginnt der nächste Schritt: es werden andere Gruppen eingeführt. Jede ist für sich eine anscheinend eine Art Stadtstaat, wobei es jeder in einer bestimmten Art und Weise an etwas mangelt.
So gehen diese Gruppen Handelsbeziehungen ein, um ihre jeweiligen Stärken auszunutzen und die Schwächen zu kompensieren. Also eine frühe Form der Wirtschaftsbeziehungen, welche auf Tauschgeschäften beruhten. Geld gibt es schließlich nicht mehr und wäre zudem wertlos. Diese Handelsbeziehungen führen wieder zu einem zunächst lockeren Bund, aber daraus entstanden jedenfalls aus historischer Perspektive Städte und Staaten. Ob Kirkman das auch in The Walking Dead aufgreifen wird? Insofern ist der neue Teil wieder sehr spannend, obwohl die Zombies hier etwas zu kurz kommen. Was einige Fans vielleicht enttäuschen dürfte, da der Horror etwas in den Hintergrund gerät. Aber Kirkman ist klug genug, sich nicht ständig zu wiederholen, sondern die thematischen Schwerpunkte immer wieder zu verlagern und die erzählerische Ebene nun deutlich auf eine höhere Ebene zu heben, deren lange Vorbereitung man jetzt erst erkennt.
Die Apokalypse wird als Schilderung darüber genutzt, wie Gemeinschaften und Staaten, sprich die Zivilisation überhaupt, entstehen und entstanden sind. Der Zusammenschluss zu einem Clan durch die Bedrohung durch einen gemeinsamen Gegner wird nun durch die Möglichkeiten Handel zu treiben erweitert. Solche wirtschaftliche Bündnisse gelten als erster Schritt zur Zivilisation. Ein besonders geschickter Schachzug besteht darin, dass man nicht weiß ob die Figuren mittlerweile nicht viel zu misstrauisch geworden sind und Freunde nicht mehr erkennen können. Der Leser hat noch allzu deutlich die schockierende Storyline um den Gouverneur im Kopf. Vielleicht sind die Überlebenden aber doch zu sehr verdorben, um die Zivilisation annehmen zu können und müssen sich erst selber zähmen. Aber ob dann das gewählte Handelsgut von Rick wirklich das richtige ist? Es bleibt also hoch spannend.
Fazit:
Auch wenn der Horror hier etwas in den Hintergrund gerät, so ist der Band doch sehr spannend, da nun geschildert wird, wie eine Zivilisation im Begriff ist zu entstehen. Die Spannung entsteht nun hauptsächlich dadurch, wie sich die Figuren untereinander verhalten und ob sie fähig sind, sich wieder auf andere einzulassen. Die neuen Handlungsfäden sind jedenfalls viel versprechend.

The Walking Dead 16: Eine größere Welt
Autor der Besprechung:
Jons Marek Schiemann
Verlag:
Cross Cult
Preis:
€ 16,00
ISBN 10:
3864250986
ISBN 13:
978-3864250989
131 Seiten
Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

- neue Handlungsfäden
- personelle Dynamik
- Schilderung des Neuaufbaus der Zivilisation
- Spannung und Blut

- Zombies hier etwas im Hintergrund

Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic | ||
Bewertung: | ||
![]() (2 Stimmen) | ||
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Rezension vom: | 25.01.2013 | ||||||
Kategorie: | The Walking Dead | ||||||
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