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Comic-Besprechung - Battler Britton

Geschichten:
Battler Britton (Battler Britton 1-5)
Autor: Garth Ennis
Zeichner: Colin Wilson
Colorist: Jeromy Cox


Story:
Robert Britton, Spitzname Battler Britton, ist ein Flieger und Kommandeur einer kleinen Staffel von Kampffliegern während des Zweiten Weltkrieges. Um die Amerikaner zu unterstützen wird seine Einheit nach Nordafrika verlegt. Doch die Alliierten im Kampf gegen die Deutschen sind sich alles andere als wohlgesonnen. Angesichts der tödlichen Gefahr müssen sie sich zusammenraufen. Doch gelingt ihnen das?

Meinung:

Die limitierte Hardcoverausgabe von Battler Britton ist eine Hommage an einen alten Comiccharakter der britischen Comicgeschichte. Wenn man nun genauer betrachtet, warum sich ausgerechnet Garth Ennis dem alten und fast vergessenen Charakter angenommen hat, so ist es wenig überraschend. Nicht nur, weil Ennis, wie auch der Zeichner Colin Wilson, mit den Geschichten von Battler Britton groß geworden ist und nunmehr die Kriegsgeschichten in modernes Gewand kleiden kann. Vielmehr hat Ennis ja schon immer ein Faible für Kriegsgeschichten gehabt und somit ist das Interesse des irischen Starautors wenig überraschend. Schließlich hat Ennis schon mehrfach Kriegsgeschichten erzählt. Nicht nur in den unterschiedlichen Geschichten der Reihe War Story hat er die Psyche von Soldaten und das Verhalten in den Extremsituationen des Krieges erforscht. Eigentlich kam das immer mal in seinen Serien vor. Von Preacher über Hitman bis zum Punisher und auch in Mini-Serien wie Unknown Soldier und 303.

Allerdings ist die Hauptfigur Battler Britton etwas zu ikonisch und damit oberflächlich, um die Stärke von Ennis herausholen zu können. An der Glattheit des Charakters geht jede Tiefenschürfung vorbei. Aber das kann man in einem gewissen Grad verschmerzen. Differenzierungen fehlen zwar, aber dafür ist es äußerst angenehm, das Pathos und Patriotismus hier gänzlich fehlen (eine ewige Gefahr von Geschichten, die den Krieg behandeln). Das liegt auch daran, dass der eigentliche Kampf gegen die deutschen Jagdflieger hier nur Mittel zum Zweck ist. Es geht vielmehr darum, wie sich die Alliierten währen des Zweiten Weltkrieges zusammenraufen mussten und sich alles andere als grün waren. Da kommen einige kritische Töne vor und Ennis kann dann wieder seine Steckenpferde, die Punkte Kameradschaft und Freundschaft, einbauen. Die Gewalt ist  im Vergleich zu anderen seiner Serien etwas reduziert, was allein schon dadurch geschuldet ist, dass die Kämpfe durch Maschinen erfolgt. Aber auch der berühmte Humor fehlt. Manchmal blitzt er auf, aber es war schon in den War Stories auffällig, das Ennis auf seinen berühmten Humor verzichtet hatte. Dafür hat er ganz offensichtlich viel zu viel Respekt vor den Soldaten und vor dem, was sie im Zweiten Weltkrieg (und generell) geleistet haben. Dennoch ist es keine Heldenverehrung die hier vorliegt, sondern wie man sich angesichts der Gefahr zusammenrauft und für ein höheres Ziel alle Widerstände überwindet. Das gerät manchmal durchaus unerwartet düster. Manche Aspekte hätte man gerne stärker  ausgearbeitet gesehen, da manche persönliche Dramatik hier etwas zu verpuffen droht.

Der ganze Band ist spannend und sehr dynamisch. Nicht nur hat der Zeichner Wilson die Actionszenen gut im Griff, sondern kann generell ein hohes Tempo vorlegen, da wirklich jedes Panel aus einer anderen Perspektive geschaffen ist, was eine immerwährende Bewegung impliziert.

Fans von Ennis können zugreifen auch wenn einige zentrale Kennzeichen des Autors fehlen. Und Fans von Fliegercomics, auch wenn es Tanguy und Laverdure sind oder Buck Danny und Kollegen, die ja in einem ganz anderen Stile als die sonstigen Geschichten von Garth Ennis gehalten sind, werden hier ihre Freude haben.



Fazit:
Die Hommage an einen alten Helden der britischen Comics ist gelungen, wenngleich die Miniserie im edlen Format nicht zu den besten Produkten aus der Feder von Garth Ennis zu zählen ist. Aber die Action ist gelungen, der Band ist spannend und graphisch sehr dynamisch umgesetzt. Gewalt und Humor sind hier aber weniger zu finden, dafür erfreulicherweise ein Mangel an Pathos und Patriotismus. Fans von Fliegercomics sollten auf jeden Fall zugreifen.



Battler Britton - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Battler Britton

Autor der Besprechung:
Jons Marek Schiemann

Verlag:
Paninicomics

Preis:
€ 29,95

ISBN 10:
3862014150

ISBN 13:
978-3862014156

156 Seiten

Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

Positiv aufgefallen
  • Mangel an Pathos und Patriotismus
  • differenzierte Sichtweise auf die Alliierten
  • gelungene Action
  • sehr dynamische Zeichnungen
Negativ aufgefallen
  • Held etwas zu oberflächig
  • kaum psychologische Auslotung
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic
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Rezension vom: 18.04.2013
Kategorie: One Shots
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