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Comic-Besprechung - Brockhaus Literaturcomics: Robinson Crusoe

Geschichten:
Robinson Crusoé
Autor: Christophe Lemoine
Zeichner: Jean-Christophe Vergne

Story:
Robinson Crusoe ist ein unruhiger junger Mann. Er sucht nach Abenteuern und neuen Aufgaben und reist um die halbe Welt. Doch Crusoe scheint nicht die Aufgabe zu finden, die ihn genügend fordert. Doch dann wird er in einem Sturm zum Schiffbrüchigen und landet als einziger Überlebender auf einer einsamen Insel. Er kann glücklicherweise Vieles von der Ausrüstung des Schiffes retten, denn dieses strandet für eine Zeit lang an der Küste der Insel, bevor es schlussendlich von einem weiteren Sturm fortgeschwemmt wird. Crusoe versucht sich zurecht zu finden und baut sich nach und nach einen immer besseren Unterschlupf auf. Er erlernt viele Techniken von Grund auf, um sich eine Pallisade zu bauen, Kleider zu nähen und Gerste zu ernten. Nach vielen Jahren Einsamkeit wird die Insel dann doch von Menschen heimgesucht...

Meinung:
Eigentlich ist diese Geschichte so unglaublich, dass man geneigt ist sie als pure Fantasie abzutun. Wie soll denn bitteschön ein Mensch 30 Jahre lang überleben und das vollkommen alleine? Es ist eine Frage, die seit dem Erscheinen von Robinson Crusoe immer wieder in vielen Permutationen gestellt wurde. Zuletzt im Blockbuster „Cast Away“ mit Tom Hanks in der Hauptrolle. Und doch ist diese Geschichte, die Daniel Dafoe im 18. Jahrhundert aufschrieb, zumindest in Teilen auf wahren Begebenheiten begründet gewesen. Denn der Seefahrer Alexander Selkirk, der zwischen 1676 und 1721 lebte, hatte in der Tat mehrere Jahre lang auf der Pazifikinsel Más a Tierra überlebt. Allerdings war er kein Schiffbrüchiger, sondern vielmehr ein Meuterer, der von seinem Kapitän ausgesetzt wurde. Interessanterweise wurde die Insel, auf der er überlebte 1970 in Robinson Crusoe-Insel umbenannt.

Dass Daniel Dafoe in seinem Romanen wahre Begebenheiten aufgriff, lag mit Sicherheit an seinem Beruf, denn er war Journalist. Man kann sich geradezu vorstellen, wie er in der heutigen Zeit einen Blog führen würde. Er war in seiner Zeit ein innovativer Vorreiter. Und seine Ader wahre Begebenheiten zu schildern beeinflusste weitere Dinge in Robinson Crusoe. Im Prinzip beschrieb Dafoe in seinem Roman die kulturelle Entwicklung der Menschen im Kleinen. Denn Crusoe musste Vieles komplett neu erlernen, was andere Menschen Jahrhunderte vor ihm bereits getan hatten. Insofern ist dieser Roman also nicht nur ein Abenteuerroman, sondern auch eine Lehrstunde in Bezug auf die kulturelle Entwicklung der Menschheit. Dafoe war außerdem Vorreiter des modernen Romans, wie man ihn heute kennt. Umso spannender ist es diese alte und immernoch faszinierende Geschichte zu lesen.

Christophe Lemoine hat sich nun als Autor dem Roman angenommen und ihn als Comicskript adaptiert. Und er hat seine Aufgabe sehr gut gemacht. Die Essenz des Romans bleibt erhalten. Man fühlt geradezu die Einsamkeit und Verzweiflung des Protagonisten. Und Lemoine lässt die Kulturentwicklung im Kleinen sehr gut einfließen in die Erzählung. Rein von der Geschichte her gesehen ist diese Romanumsetzung eine der Besten in dieser Serie.

Zeichnerisch gesehen muss man ein paar Abstriche vom guten Gesamteindruck machen. Jean-Christoph Vergne hat Zeichnungen produziert, die recht statisch sind. Wenn Crusoe beispielsweise Bäume fällt, um sich ein Boot zu bauen, steht er immer statisch da und hat die Axt gerade im Anschlag. Das wirkt insgesamt sehr bieder und wenn hier ein Zeichner gefunden worden wäre, der dynamischer vorgegangen wäre, hätte dieser Comic deutlich besser ausgesehen.

Fazit:
Robinson Crusoe ist eine durchaus gelungene Romanumsetzung und zeigt, wie man die Geschichte eines Romans in aller Kürze korrekt umsetzt. Wenn hier noch bessere Zeichnungen hinzu gekommen wären, wäre dieser Comic perfekt.

Brockhaus Literaturcomics: Robinson Crusoe - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Brockhaus Literaturcomics: Robinson Crusoe

Autor der Besprechung:
Bernd Glasstetter

Verlag:
Brockhaus

Preis:
€ 12.95

ISBN 13:
978-3-577-07437-7

58 Seiten

Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

Positiv aufgefallen
  • Sehr gute Umsetzung
  • Die Essenz des Romans wird erfasst
Negativ aufgefallen
  • Die Zeichnungen sind recht statisch
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic
Bewertung:
1
(1 Stimme)
Bewertung
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Rezension vom: 07.04.2013
Kategorie: Brockhaus Literaturcomics
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