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Comic-Besprechung - Dial H - Bei Anruf Held 1: Neue Verbindung

Geschichten:
Dial H - Bei Anruf Held 1: Neue Verbindungen (Dial H 0-5)

Autor: China Miéville
Zeichner: Mateus Santolouco, Riccardo Burchielli (Heft 0)
Inker: Mateus Santolouco, Riccardo Burchielli (Heft 0)
Colorist: Richard Horie, Tanya Horie


Story:
Nelson geht es nicht gerade gut. Obwohl noch keine dreißig Jahre alt, ist er sogar ziemlich am Boden. Er ist dick, hat keinen Job, raucht wie ein Schlot, wurde gerade von seiner Frau verlassen und hat gerade erst einen Herzinfarkt hinter sich. Nur ein einziger Freund hält zu ihm. Als dieser von Gangstern zusammengeschlagen wird, will Nelson in einer Telefonzelle die Polizei rufen. Doch auf einmal verwandelt er sich in einen Superhelden und schaltet die Gangster selber aus. Er muss feststellen, dass jeder Anruf über die Zelle ihn für kurze Zeit in einen anderen Helden verwandelt. Doch übermächtige Gegner warten schon auf ihn.

Meinung:
In den 1980ern gab es schon einmal die Serie Dial H – Bei Anruf Held. So neu ist die also nicht und dementsprechend auch nicht originär für die New 52 erfunden worden. Sogar in Deutschland gab es dieses kleine Spin-Off schon zu  lesen und die Geschichten um die machtverleihende Telefonzelle gab es oft in den Superboyheften des damaligen Ehapaverlages zu betrachten. Schon damals war es eine entzückende Idee. Schließlich ist diese Telefonzelle eine Art Wundertüte und jedes Mal wenn der Auserwählte die Ziffern für Held wählt, verwandelt er sich immer wieder in einen anderen Superhelden. Da fordert es natürlich auch den jeweiligen Autor, um sich immer wieder neue und möglichst obskure Helden auszudenken. Schließlich muss dann in jedem Heft ein neuer Held geschaffen werden.

Auftritt China Mieville. Der wahrlich kein Unbekannter mehr ist. Denn China Mieville gilt vielen als der derzeit beste lebende Fantasy- und vor allem Science-Fiction-Autor. Somit hat ein sehr fantasievoller Schriftsteller diesen Serienneustart übernommen. Bislang hat Mieville sich kaum mit Comics befasst gehabt. So ist es schon fast erstaunlich, dass die Serie eine sehr sichere Handschrift trägt. Nur die bisweilen hohe Textlastigkeit lässt deutlich werden, dass der Autor ursprünglich Romane und Kurzgeschichten schreibt. Aber schon die literarischen Ergüsse waren ein Feuerwerk an Ideen und auch hier werden diese formidabel gezündet.

Manchmal wirkt das schon fast überfrachtet. Nicht bei der Originalität, sondern eher in der Hinsicht, dass der Held wider Willen gegen einen sehr, sehr mächtigen Gegner antreten muss. Dabei kann er sich noch nicht einmal vorher bewähren und sich mit den Kräften vertraut machen. Da wird man das Gefühl nicht los, dass er nicht ganz der richtige für den Job ist. Was er ja auch nun mal nicht ist und gerade darin liegt ja der Reit dieses Antihelden. Man bekommt den Eindruck, als ob die Verantwortlichen unsicher gewesen wären, wie wohl die Serie ankommen wird und dementsprechend möglichst viel in den ersten Run gesteckt haben. So legen sie die Messlatte für die kommenden Hefte, bzw. Alben, sehr hoch und man kann gespannt sein, wie sich das entwickelt. Jedenfalls werden hier schon so viele Geheimnisse eingebaut, dass es für viele andere Bände gereicht hätte.

Der Held wider Willen ist so bislang eher plakativ ausgefallen. Den persönlichen Hintergrund erfährt man nur ansatzweise und der Charakter an sich wird etwas vernachlässigt. Stattdessen verlässt man sich hier auf die Bilder, indem man den dicken, ängstlichen und verzagten Mann zum Helden werden lässt. Der zudem auch noch raucht. Aber auf einmal nicht mehr. Man achte mal darauf, dass ab dem ersten Kapitel Nelson keine Zigarette mehr anfasst. Abgesehen von der offensichtlichen Unscheinbarkeit ist die Figur erstaunlich blass. Die anderen dafür sind umso interessanter.

Aber das macht nichts, denn die überbordende Fantasie und die schrägen Schurken und Helden bereiten dem Leser einen enormen Spaß und lassen einen  jede Seite mit großer Neugier erwarten.

Hier ist auch die 0-Nummer enthalten, die etwas mehr über die Geschichte der geheimnisvollen Wählscheibe andeutet.

Fazit:
In letzter Zeit gab es selten so viele schöne Ideen auf einem so knappen Raum. Manchmal wirkt das fast etwas überfrachtet und plakativ, aber jede Seite lässt einen vor Neugier platzen. Spannung, Dramatik und Humor lassen den Band zu einem wahren Fest werden.

Dial H - Bei Anruf Held 1: Neue Verbindung - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Dial H - Bei Anruf Held 1: Neue Verbindung

Autor der Besprechung:
Jons Marek Schiemann

Verlag:
Paninicomics

Preis:
€ 16,95

ISBN 10:
3862015904

ISBN 13:
978-3862015900

128 Seiten

Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

Positiv aufgefallen
  • überbordende Phantasie
  • obskurer Humor und Action
  • Neugier auf jede neue Seite
Negativ aufgefallen
  • schon fast etwas überfrachtet
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic
Bewertung:
1
(1 Stimme)
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Rezension vom: 16.06.2013
Kategorie: Hefte
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